Der politische Aschermittwoch steht in diesem Jahr im Zeichen der Europawahl. Bayerns Ministerpräsident Markus Söder (CSU) hat schon im Vorfeld des Schlagabtauschs die AfD angegriffen. Die Partei wolle in Europa "pures Chaos" stiften.
Knapp drei Monate vor der Europawahl bringen sich die Parteien auf dem politischen Aschermittwoch für den Wahlkampf in Stellung. Wie in jedem Jahr treten am Vormittag zahlreiche Spitzenpolitiker mehr oder weniger zeitgleich vor ihren Anhängern auf - Fernduelle der besonderen Art sind also gewiss.
CSU-Chef
Der AfD warf Bayerns Ministerpräsident vor, den Austritt Deutschlands aus der EU zu fordern: "Das Ziel der AfD ist nicht, etwas Neues oder Besseres zu schaffen. Sie wollen bewusst das pure Chaos orchestrieren." Das Verhalten vieler AfD-Funktionäre zeige zudem, "dass sie auf dem Weg zu einer verfassungswidrigen Organisation sind". Söder meint, in den westdeutschen Ländern habe die AfD "den Zenit überschritten".
Barley: "Mache das auf meine Art"
CDU-Chefin Annegret Kramp-Karrenbauer tritt - wie in den Vorjahren Kanzlerin Angela Merkel - am Abend im mecklenburgischen Demmin auf.
Bei der SPD spricht am Mittwoch unter anderem Bundesjustizministerin
SPD-Chefin Andrea Nahles hatte sich bereits am Dienstagabend bei einem vorausblickenden Aschermittwochstreffen im thüringischen Suhl präsentiert.
Bei den Grünen treten unter anderen die Parteichefs Robert Habeck und
Bei der CSU will neben Söder der Spitzenkandidat der konservativen europäischen Parteienfamilie (EVP) für die Europawahl, CSU-Vize Manfred Weber, eine Rede halten. Im Falle eines guten Abschneidens bei der Abstimmung Ende Mai darf sich Weber berechtigte Hoffnungen auf den Posten des EU-Kommissionspräsidenten machen.
Söder: "Zeit des Rumpelns ist passé"
Für Söder ist es der erste Aschermittwoch als CSU-Vorsitzender. Zu seiner neuen Rolle, auch als bayerischer Regierungschef, sagte er: "Die Zeit des Rumpelns ist passé, von einem Ministerpräsidenten wird anderes erwartet." Auf die Frage, welcher nun der wahre Söder sei, sagte er: "Das Leben ist eine Reise. Auf dieser Reise begegnen einem Erfahrungen. Und im Angesicht dieser Erfahrungen muss man sich bewähren. Ich habe an mich selbst immer den Anspruch gestellt, mich weiterzuentwickeln, zu lernen und den nächsten Schritt zu tun."
Der politische Aschermittwoch feiert in diesem Jahr seinen 100. Jahrestag: 1919 hatte der bayerische Bauernbund anlässlich des Viehmarkts im niederbayerischen Vilshofen erstmals zu einer Kundgebung geladen - das Politspektakel war geboren.
Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde der politische Aschermittwoch von der Bayernpartei wiederbelebt, bevor die CSU und auch andere Parteien folgten. © dpa
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