• 21:34 Uhr: ➤ Russischer Vormarsch: Ukrainische Armee verlegt Reserven an Frontabschnitt bei Kupjansk
  • 17:47 Uhr: Selenskyj besucht Truppen in südukrainischer Region Saporischschja
  • 17:44 Uhr: UN-Organisation zählt fast 10.000 getötete Zivilisten in der Ukraine
  • 15:23 Uhr: Gouverneur: Russische Armee verhindert Eindringen ukrainischer "Sabotagegruppe"
  • 13:07 Uhr: Moskau: Militärische Ressourcen der Ukraine "fast erschöpft"
  • 09:55 Uhr: London: Tschetschenen-Anführer Kadyrow will Putin-Loyalität beweisen
  • 08:25 Uhr: Nächtlicher russischer Luftangriff auf die Westukraine

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➤ Russischer Vormarsch: Ukrainische Armee verlegt Reserven an Frontabschnitt bei Kupjansk

  • 21:34 Uhr

Angesichts des Vormarsches russischer Truppen im ostukrainischen Gebiet Charkiw hat die ukrainische Armee Reserven an den Abschnitt Kupjansk verlegt. «Stellungen wurden verstärkt, gewisse methodische Empfehlungen gegeben und Reserven verlegt», sagte der Sprecher der Armeegruppe Ost, Serhij Tscherewatyj, am Dienstag im ukrainischen Nachrichtenfernsehen. Das verhindere weitere Vorstöße des Gegners.

Die russische Armee ist ukrainischen und russischen Militärbeobachtern zufolge bis auf etwa sieben Kilometer an die Stadt Kupjansk herangerückt. Die örtlichen Behörden haben zudem bereits eine Evakuierung von Zivilisten um die Stadt angeordnet. Kupjansk war erst im vergangenen Jahr im Rahmen einer erfolgreichen ukrainischen Gegenoffensive im Gebiet Charkiw aus russischer Besatzung befreit worden. (dpa)

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Die Lage im Überblick

Seit 24. Februar 2022 führt Russland aus der Luft und am Boden einen Angriffskrieg gegen die Ukraine. Kurz zuvor hatte Präsident Wladimir Putin das Existenzrecht der Ukraine als eigenständiger Staat in Zweifel gezogen und die sogenannten Volksrepubliken Donezk und Luhansk in der Ostukraine anerkannt.

Die ukrainische Armee wehrt sich seitdem nach Kräften gegen die Invasoren. Auf beiden Seiten gibt es Berichten zufolge Tausende Tote. Wie viele Soldaten und Zivilisten bereits starben, lässt sich jedoch nicht unabhängig überprüfen. Fakt ist: Die humanitäre Lage in der Ukraine spitzt sich mit jedem Tag zu.

Das Flüchtlingshilfswerk UNHCR hat inzwischen mehr als 5,8 Millionen ukrainische Flüchtlinge in Europa registriert (Stand: 1. August). Die Flüchtenden sind vor allem Frauen und Kinder, da Männer zwischen 18 und 60 Jahren das Land in den meisten Fällen nicht verlassen dürfen.

Die EU und die USA reagierten mit Sanktionen. Außerdem liefern sie der Ukraine Waffen, auch Deutschland unterstützt das Land mit Waffenlieferungen. Auch Gepard-Panzer hat die Ukraine aus Deutschland erhalten. (dpa)

© dpa-infografik GmbH

Die weiteren Nachrichten zum Krieg in der Ukraine vom 15. August

Selenskyj besucht Truppen in südukrainischer Region Saporischschja

  • 17:47 Uhr

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj ist nach Angaben seines Büros am Dienstag zu einem Truppenbesuch in die südukrainische Region Saporischschja gereist. Selenskyj habe Standorte der Brigaden besucht, "die im Gebiet Melitopol Angriffe ausführen", teilte die ukrainische Präsidentschaft mit. An der Front in der südukrainischen Region Saporischschja versucht die ukrainische Armee, russisch besetzte Gebiete zurückzuerobern.

Am Montag hatte Selenskyj Soldaten an der Front in der ostukrainischen Region Donezk besucht. Dort bemüht sich die ukrainische Armee rund um die Stadt Bachmut um die Rückeroberung von durch russische Truppen besetzten Gebieten.

Die Ukraine hatte im Juni ihre seit Monaten erwartete Gegenoffensive gestartet. Zuletzt hatte Kiew Schwierigkeiten beim Vorrücken gegen die in Befestigungen verschanzten russischen Einheiten eingeräumt. Am Montag beanspruchte die Ukraine jedoch kleinere Fortschritte für sich. (afp)

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UN-Organisation zählt fast 10.000 getötete Zivilisten in der Ukraine

  • 17:44 Uhr

In fast 18 Monaten des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine hat das UN-Hochkommissariat für Menschenrechte den Tod von fast 10.000 Zivilisten registriert. Ein neuer Bericht von Dienstag nannte eine Zahl von 9.444 bestätigten Todesfällen unter Zivilpersonen. 16.940 Menschen seien verletzt worden.

Die Zählung könne nicht vollständig sein, weil aus vielen Regionen Informationen fehlen, kommentierte das Hochkommissariat (OHCHR) die Zahlen. Dies gelte vor allem für Städte wie Mariupol, Lyssytschansk oder Sjewjerodonezk, die nach langem Beschuss und schweren Kämpfen von russischen Truppen besetzt worden waren. In Kiew wird befürchtet, dass tatsächlich Tausende oder Zehntausende mehr Ukrainer und Ukrainerinnen getötet worden seien.

Den bestätigten UN-Zahlen zufolge kam die überwiegende Zahl von 7.339 Menschen in den Landesteilen ums Leben, die von Russland beschossen und von der ukrainischen Armee verteidigt werden. In den von russischen Truppen besetzten Landesteilen waren es demnach 2.105 Menschen. In den umkämpften Gebieten Donezk und Luhansk im Osten gab es auf beiden Seiten der Front deutlich mehr Opfer als in der Hauptstadt Kiew, der Zentral- und der Westukraine.

Zudem geht aus den Zahlen hervor, dass es in den ersten Kriegsmonaten nach dem Angriff vom 24. Februar 2022 die meisten toten Zivilisten gab. Im Frühjahr und Sommer 2023 kamen in jedem Monat zwischen 170 und 180 unbeteiligte Zivilpersonen ums Leben. Insgesamt wurde über 500 Mal der Tod eines Kindes registriert. (dpa)

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Gouverneur: Russische Armee verhindert Eindringen ukrainischer "Sabotagegruppe"

  • 15:23 Uhr

Russland hat in der Grenzregion Brjansk nach eigenen Angaben mutmaßliche Saboteure aus der Ukraine zurückgedrängt. Russische Soldaten und Grenzschützer stoppten die "Sabotagegruppe" nahe der Ortschaft Kurkowitschi, wie der Gouverneur der Region, Alexander Bogomas, am Dienstag im Onlinedienst Telegram mitteilte. Bei dem Einsatz sei niemand verletzt worden. Nach Angaben des Gouverneurs wurden durch ukrainische Angriffe in der Region Industrieanlagen und ein Auto beschädigt.

Russische Grenzregionen waren in den vergangenen Monaten mehrfach unter Drohnenbeschuss geraten. Moskau macht die Ukraine dafür verantwortlich. Anfang Juni waren bewaffnete Milizen von der Ukraine aus in die russische Region Belgorod vorgedrungen und hatten sich Gefechte mit der russischen Armee geliefert. Die Angreifer bezeichneten sich als pro-ukrainische, russische Kämpfer. (dpa)

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Moskau: Militärische Ressourcen der Ukraine "fast erschöpft"

  • 13:07 Uhr

Die Ressourcen der ukrainischen Armee im Konflikt mit Russland sind nach russischer Überzeugung "fast erschöpft". Der russische Verteidigungsminister Sergej Schoigu sagte am Dienstag bei einer Sicherheitskonferenz in Moskau, dass Kiew keine Erfolge erziele trotz der "totalen Unterstützung" durch den Westen.

Schoigu räumte ein, dass die russische Militäroffensive in der Ukraine sich zu einer "ernsthaften Prüfung" für die russische Armee entwickelt habe. Russland sei es aber gelungen, die Produktion gepanzerter Fahrzeuge "stark" zu erhöhen, sagte der Minister weiter.

Mit Blick auf die westlichen Waffenlieferungen an die Ukraine sagte Schoigu, dass diese Waffen "nichts Einzigartiges oder Unbesiegbares" darstellten. Vor einer Runde internationale Militärvertreter sagte er zudem, Moskau sei bereit, seine Erkenntnisse zu den Schwachpunkten westlicher Waffen zu teilen.

Wladimir Putin wirft den USA destabilisierendes Verhalten vor

Russlands Präsident Wladimir Putin knöpft sich im Rahmen einer Sicherheitskonferenz in Moskau den großen Gegenspieler USA vor. Deren Politik verlängere den Konflikt in der Ukraine. Zudem stürzten Besuche wie der Nancy Pelosis in Taiwan die Welt ins "Chaos". (Teaserbild: Sputnik/Mikhail Klimentyev/Kremlin/Reuters)

Schoigu dankte auch den russischen Soldaten für ihren Einsatz, die auf dem Schlachtfeld gegen den "Neonazismus" kämpfen würden. Er nahm damit eine Formulierung wieder auf, die der Kreml als Grund für die russische Militärintervention in dem Nachbarland angegeben hatte.

Zu der elften internationalen Sicherheitskonferenz von Moskau, die von der russischen Armee organisiert wurde und am Dienstag in der Nähe der russischen Hauptstadt stattfand, wurden mehr als 800 Gäste aus 76 Ländern erwartet; westliche Länder waren nicht darunter. (afp)

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London: Tschetschenen-Anführer Kadyrow will Putin-Loyalität beweisen

  • 09:55 Uhr

Der tschetschenische Machthaber Ramsan Kadyrow will nach Ansicht Londons die Rolle seiner Kämpfer in der Ukraine hervorheben, um seine Loyalität zu Russlands Präsident Wladimir Putin unter Beweis zu stellen. Das geht aus dem Geheimdienstbericht zum Krieg in der Ukraine des Verteidigungsministeriums in London am Dienstag hervor. Kadyrow habe kürzlich die Bemühungen eines tschetschenischen Bataillons in dem schwer umkämpften Sektor Orichiw im Oblast Saporischschja gewürdigt, so die Mitteilung der Briten auf der früher als Twitter bekannten Plattform X.

"Tschetschenische Kräfte stellen einen relativ kleinen, aber prominenten Teil der russischen Streitkräfte in der Ukraine dar", so die Mitteilung der Briten. Weiter hieß es: "Kadyrow preist die Rolle seiner Einheiten wohl teilweise deshalb schwer an, weil er seine Glaubwürdigkeit als Putin-Loyalist aufpolieren will."

Das britische Verteidigungsministerium veröffentlicht seit Beginn des russischen Angriffskriegs in der Ukraine im Februar 2022 täglich Informationen zum Kriegsverlauf. Moskau wirft London Desinformation vor. (dpa)

Ramsan Kadyrow

London: Tschetschenen-Anführer Kadyrow will Putin-Loyalität beweisen

Der tschetschenische Machthaber Ramsan Kadyrow will nach Ansicht Londons die Rolle seiner Kämpfer in der Ukraine hervorheben, um seine Loyalität zu Russlands Präsident Wladimir Putin unter Beweis zu stellen.

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Nächtlicher russischer Luftangriff auf die Westukraine

  • 08:25 Uhr

Die Westukraine ist in der Nacht auf Dienstag nach Behördenangaben massiv mit russischen Marschflugkörpern beschossen worden. Dabei wurden in der Stadt Luzk mindestens drei Menschen getötet, teilte der Verwaltungschef des Gebiets Wolyn, Jurij Pohuljajko, mit. Mehrere Verletzte seien in Krankenhäuser gebracht worden.

Auch die Stadt Lwiw und ihr Umland wurden getroffen, wie Bürgermeister Andrij Sadowij mitteilte. In Lwiw sei das Dachgeschoss eines Mehrfamilienhauses in Brand geraten. Die Marschflugkörper wurden den Angaben nach von russischen Kampfbombern über dem Kaspischen Meer abgefeuert. Die betroffenen Gebiete der Westukraine grenzen an Polen und damit an Nato und EU. (dpa)

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Mit Material von dpa und AFP

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