• 22:35 Uhr: ➤ Südafrika: Russland sähe Verhaftung Putins als "Kriegserklärung"
  • 19:24 Uhr: Inhaftierter russischer Oppositioneller sieht "schwere Staatskrise" in Russland
  • 17:18 Uhr: US-Institut erwartet große Logistikprobleme für Russen in Südukraine
  • 16:01 Uhr: Moskau: Russische Truppen rücken auf ukrainische Stadt Kupjansk vor
  • 14:51 Uhr: Kreml wirft Kiew Nutzung von Getreide-Seekorridor für militärische Zwecke vor
  • 13:59 Uhr: Russland hebt Sicherheitsgarantien für ukrainische Getreideexporte auf
  • 12:20 Uhr: Britischer Geheimdienst: Russland rationiert Artilleriemunition in Südukraine
  • 10:23 Uhr: Ukraine meldet Schäden durch russische Angriffe in Odessa und Mykolajiw

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➤ Südafrika: Russland sähe Verhaftung Putins als "Kriegserklärung"

  • 22:35 Uhr

Russland hat Südafrika nach Angaben von dessen Präsident Cyril Ramaphosa gewarnt, dass eine Verhaftung von Kremlchef Wladimir Putin einer "Kriegserklärung" gleichkäme. Das sagte Ramaphosa in einer am Dienstag veröffentlichten eidesstattlichen Erklärung. Südafrika habe daher "offensichtliche Probleme mit der Umsetzung eines Antrags auf Festnahme und Auslieferung von Präsident Putin". Der russische Staatschef ist trotz eines internationalen Haftbefehls zu einem Gipfel der aufstrebenden Brics-Schwellenländer Brasilien, Russland, Indien, China und Südafrika vom 22. bis 24. August nach Johannesburg eingeladen.

Südafrika befindet sich deshalb unter zunehmendem internationalem Druck, zu bestätigen, dass es den vom Internationalen Strafgerichtshof (IStGH) erlassenen Haftbefehl ausführen würde, sollte Putin anreisen. Südafrika hat die Statuten des Weltstrafgerichts unterzeichnet, sich bislang aber nicht klar zum Verfahren geäußert. Das Gericht in Den Haag hatte den Haftbefehl gegen Putin wegen mutmaßlicher Kriegsverbrechen in der Ukraine im März erlassen.

"Russland hat deutlich gemacht, dass die Festnahme seines amtierenden Präsidenten einer Kriegserklärung gleichkäme", schrieb Ramaphosa in der Erklärung an das Oberste Gericht in Südafrikas nördlicher Gauteng Provinz. Er könnte dem südafrikanischen Volk gegenüber nicht verantworten, "das Risiko eines Krieges mit Russland einzugehen". Vielmehr sei er dem "Schutz der nationalen Souveränität, des Friedens und der Sicherheit" Südafrikas verpflichtet, sagte Ramaphosa. Südafrika habe deshalb beim Internationalen Strafgerichtshof eine Ausnahmeregelung beantragt.

Bereits 2015 war Südafrika in die Kritik geraten, als sich das Land weigerte, den damaligen sudanesischen Präsidenten Omar al-Baschir festzunehmen und an das Weltstrafgericht auszuliefern.(dpa)

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Die Lage im Überblick

Seit 24. Februar 2022 führt Russland aus der Luft und am Boden einen Angriffskrieg gegen die Ukraine. Kurz zuvor hatte Präsident Wladimir Putin das Existenzrecht der Ukraine als eigenständiger Staat in Zweifel gezogen und die sogenannten Volksrepubliken Donezk und Luhansk in der Ostukraine anerkannt.

Die ukrainische Armee wehrt sich seitdem nach Kräften gegen die Invasoren. Auf beiden Seiten gibt es Berichten zufolge Tausende Tote. Wie viele Soldaten und Zivilisten bereits starben, lässt sich jedoch nicht unabhängig überprüfen. Fakt ist: Die humanitäre Lage in der Ukraine spitzt sich mit jedem Tag zu.

Das Flüchtlingshilfswerk UNHCR hat inzwischen mehr als 5,9 Millionen ukrainische Flüchtlinge in Europa registriert (Stand: 11. Juli). Die Flüchtenden sind vor allem Frauen und Kinder, da Männer zwischen 18 und 60 Jahren das Land in den meisten Fällen nicht verlassen dürfen.

Die EU und die USA reagierten mit Sanktionen. Außerdem liefern sie der Ukraine Waffen, auch Deutschland unterstützt das Land mit Waffenlieferungen. Auch Gepard-Panzer hat die Ukraine aus Deutschland erhalten. (dpa)

© AFP

Die weiteren Nachrichten zum Krieg in der Ukraine vom 18. Juli

Inhaftierter russischer Oppositioneller sieht "schwere Staatskrise" in Russland

  • 19:24 Uhr

Russland befindet sich nach Einschätzung des inhaftierten russischen Oppositionellen Ilja Jaschin in einer "schweren Staatskrise". Der abgebrochene Aufstand der Wagner-Gruppe Ende Juni verdeutliche, dass eine "Ära der Unruhen" in dem Land bevorstehe, erklärte Jaschin in einem schriftlichen, am Montag in der französischen Zeitung "Le Figaro" veröffentlichten Interview.

Jaschin ist einer der letzten noch in Russland verbliebenen lautstarken Kritiker des Kremls. Mitte April war er mit einem Berufungsverfahren gegen seine Verurteilung zu achteinhalb Jahren Haft wegen Kritik an Russlands Krieg in der Ukraine und Verbreitung von "Falschinformationen" über die russische Armee gescheitert.

Der Aufstand unter Wagner-Chef Jewgeni Prigoschin habe "mehrere schwerwiegende Probleme der russischen Behörden ans Licht" gebracht, erklärte Jaschin nun in dem Zeitungsinterview. Das russische System "basiert ausschließlich auf der persönlichen Loyalität" von Militär- oder Dienstbeamten gegenüber dem russischen Präsidenten Wladimir Putin, heißt es in dem Interview weiter. "Als diese Loyalität nachließ, bekam das System Risse", erklärte der Kreml-Kritiker.

Die Wagner-Gruppe hatte mit einem Aufstand am 24. Juni versucht, die russische Militärführung zu stürzen. Wagner-Kämpfer hatten mehrere Stunden lang das Hauptquartier der russischen Armee in der Stadt Rostow am Don im Südwesten des Landes besetzt und waren dann in Richtung Moskau vorgerückt.

Der Aufstand endete aber noch am selben Tag mit einer Vereinbarung, welche die Ausreise Prigoschins nach Belarus vorsah. Den Wagner-Kämpfern stellte Putin danach frei, sich der regulären Armee anzuschließen, ebenfalls nach Belarus auszureisen oder aber ins zivile Leben zurückzukehren.

Putin habe durch seine "harschen Äußerungen über Prigoschin", denen jedoch keine entsprechenden Taten gefolgt seien, "öffentlich Schwäche" gezeigt, erklärte Jaschin. Die Wagner-Kämpfer seien zwar in Richtung Moskau marschiert, am Ende sei Prigoschin jedoch nicht zur Verantwortung gezogen worden. "Er lebt und scheint sich guter Gesundheit zu erfreuen".

Er wolle weiterhin "eine öffentliche Stimme Russlands gegen Krieg und Tyrannei" bleiben, erklärte Jaschin weiter. Den Westen forderte er auf, Putin die Stirn zu bieten. "Wenn wir ihn in der Ukraine nicht stoppen, wird er bis in die baltischen Staaten und Warschau gehen."(afp)

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US-Institut erwartet große Logistikprobleme für Russen in Südukraine

  • 17:18 Uhr

Wegen der Schäden an der Krim-Brücke könnte die russische Armee nach Einschätzung westlicher Experten bald signifikante logistische Probleme in der Südukraine bekommen. Der Angriff auf die Brücke vom Montag mache die Versorgung vieler russischer Truppen von einer verbleibenden Nachschubroute abhängig, hieß es in der Analyse des US-Instituts für Kriegsstudien ISW in Washington am Montag (Ortszeit). Die Route führe durch die umkämpften Gebiete Donezk, Saporischschja und Cherson. Sie werde jetzt wohl zusätzlich durch die Flucht russischer Touristen von der Krim belastet. So könnten sich die Probleme der russischen Armee in der Südukraine den ISW-Experten zufolge kurz- und mittelfristig noch weiter verschärfen.

Trotz des Krieges habe Russland die 2014 annektierte Schwarzmeer-Halbinsel bis zuletzt als Touristenziel beworben, heißt es ferner in dem ISW-Bericht. Schon vor dem Angriff auf die Brücke am Montag sei es zu kilometerlangen Staus auf beiden Seiten der Krim-Brücke gekommen. Präsident Wladimir Putin habe den Einsatz militärischer Transportmittel angeordnet, um Touristen zu befördern. Feriengäste wurden nicht davon abgehalten, in ein Kriegsgebiet zu fahren, "wie es eine vernünftige Regierung tun würde".

Russland, das seit rund 17 Monaten einen Angriffskrieg gegen die Ukraine führt, hat die Krim bereits im Jahr 2014 völkerrechtswidrig annektiert und später durch die Krim-Brücke mit dem eigenen Festland verbunden. Am frühen Montagmorgen wurde das 19 Kilometer lange Bauwerk Moskauer Angaben zufolge von ukrainischen Drohnen angegriffen, woraufhin ein Teil der Fahrbahn absackte. Kiew, das alle besetzten Gebiete befreien will, hat bislang keine Beteiligung an dem Angriff bestätigt. Nach russischen Angaben fahren die Züge auf der Eisenbahnbrücke nach Fahrplan. Für Pkw sei die Brücke eingeschränkt in der Nacht auf Dienstag wieder freigegeben worden. (dpa/tas)

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Moskau: Russische Truppen rücken auf ukrainische Stadt Kupjansk vor

  • 16:01 Uhr

Russische Truppen rücken nach Angaben Moskaus auf die Stadt Kupjansk im Nordosten der Ukraine vor. Die russischen Einheiten seien bei "erfolgreichen Offensiveinsätzen" in der Nähe von Kupjansk an einem zwei Kilometer langen Frontabschnitt anderthalb Kilometer vorgerückt, erklärte das Verteidigungsministerium am Dienstag in Moskau.

Das Ministerium machte keine Angaben dazu, in welchem Zeitraum die Geländegewinne erzielt wurden. Kupjansk liegt in der Region Charkiw im Nordosten der Ukraine. (AFP)

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Kreml wirft Kiew Nutzung von Getreide-Seekorridor für militärische Zwecke vor

  • 14:51 Uhr

Nach dem Auslaufen des Abkommens zur Ausfuhr von ukrainischem Getreide hat der Kreml schwere Vorwürfe gegen Kiew erhoben und zugleich vor "Sicherheitsrisiken" bei einem neuen Getreideabkommen unter Ausschluss Russlands gewarnt. Es sei "kein Geheimnis mehr für irgendwen" und "eine offensichtliche Tatsache", dass die Ukraine den Seekorridor für den Getreideexport "für militärische Zwecke" nutze, sagte Kreml-Sprecher Dmitri Peskow am Dienstag in Moskau.

Der Sprecher des russischen Staatschefs Wladimir Putin warnte die Ukraine davor, nach dem Auslaufen des Getreideabkommens ihren Export über das Schwarze Meer fortzusetzen. "Ohne angemessene Sicherheitsgarantien entstehen hier bestimmte Risiken", sagte Peskow. Wenn in der Zukunft eine Vereinbarung "ohne Russland formalisiert" werde, "dann sollten diese Risiken berücksichtigt werden".

Russland hatte das seit vergangenem Sommer bestehende Abkommen zum Export von Getreide aus der Ukraine am Montag für beendet erklärt und auslaufen lassen. (AFP)

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Russland hebt Sicherheitsgarantien für ukrainische Getreideexporte auf

  • 13:59 Uhr

Einen Tag nach dem Auslaufen des Getreideabkommens mit der Ukraine hat Russland die Sicherheitsgarantien für ukrainische Getreideexporte aufgehoben.

Dies bedeute, dass es im Nordwesten des Schwarzen Meeres wieder "eine temporär gefährliche Zone" gebe, sagte der russische Außenminister Sergej Lawrow nach Angaben seines Ministeriums am Dienstag in einem Telefonat mit seinem türkischen Kollegen Hakan Fidan. Das Koordinierungszentrum zur Umsetzung des Getreideabkommens erklärte Russland für aufgelöst.

Russland hatte das von der Türkei und der UNO vermittelte und seit vergangenem Sommer bestehende Abkommen zum Export von Getreide aus der Ukraine am Montag für beendet erklärt und auslaufen lassen.

Kreml-Sprecher Dmitri Peskow erhob am Dienstag schwere Vorwürfe gegen Kiew und warnte zugleich vor "Sicherheitsrisiken" bei einem neuen Getreideabkommen unter Ausschluss Russlands. Es sei "kein Geheimnis mehr für irgendwen" und "eine offensichtliche Tatsache", dass die Ukraine den Seekorridor für den Getreideexport "für militärische Zwecke" nutze, sagte Peskow.

Der Sprecher des russischen Staatschefs Wladimir Putin warnte die Ukraine davor, ihren Export über das Schwarze Meer fortzusetzen. "Ohne angemessene Sicherheitsgarantien entstehen hier bestimmte Risiken", sagte Peskow. Wenn in der Zukunft eine Vereinbarung "ohne Russland formalisiert" werde, "dann sollten diese Risiken berücksichtigt werden". (AFP/tas)

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Britischer Geheimdienst: Russland rationiert Artilleriemunition in Südukraine

  • 12:20 Uhr

Die russischen Besatzungstruppen in der Südukraine müssen nach Einschätzung britischer Militärexperten ihre Artilleriemunition rationieren, um einsatzbereit zu bleiben. Dennoch sei es den Ukrainern trotz Angriffen auf mindestens zwei Achsen bisher wohl nicht gelungen, die primären russischen Verteidigungslinien dort zu durchbrechen, hieß es am Dienstag im täglichen Kriegs-Geheimdienstbericht des Verteidigungsministeriums in London.

Ein ukrainischer Brückenkopf auf der von Russland besetzten Seite des Dnipro-Flusses im Oblast Cherson stelle eine zusätzliche Herausforderung für die russischen Kommandeure dar. Diese seien "wahrscheinlich besorgt über die Anfälligkeit ihrer südwestlichen Flanke", so die Mitteilung der Briten weiter.

Ebenfalls schwach seien die russischen Kräfte um die ostukrainische Stadt Bachmut, bislang hielten sie der dort der mit erheblichem Aufwand vorangetriebenen ukrainischen Gegenoffensive aber Stand. Die russischen Truppen versuchten hingegen laut den Briten in den Wäldern westlich der Stadt Kremina nahe Sjewjerodonezk vorzustoßen sowie um Awdijiwka nahe Donezk. Beide Seiten sei es jedoch nur marginal gelungen, vorzurücken.

Das britische Verteidigungsministerium veröffentlicht seit Beginn des russischen Angriffskriegs in der Ukraine im Februar 2022 täglich Informationen zum Kriegsverlauf. Moskau wirft London Desinformation vor. (dpa/tas)

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Ukraine meldet Schäden durch russische Angriffe in Odessa und Mykolajiw

  • 10:23 Uhr

Wenige Stunden nach dem Auslaufen des Abkommens für den Export von ukrainischem Getreide sind die Hafenstädte Odessa und Mykolajiw mit Drohnen und Raketen angegriffen worden. Die Luftabwehr habe sechs russische Marschflugkörper vom Typ Kalibr und 25 Shahed-Drohnen iranischer Bauart abgeschossen, erklärte das Südkommando der ukrainischen Streitkräfte am Dienstag. Allerdings seien in Odessa "Einrichtungen der Hafeninfrastruktur" und "mehrere Wohnhäuser" von Raketentrümmern und der beim Abschuss entstandenen Druckwelle beschädigt worden. Ein Mann sei verletzt worden.

Raketen wie Drohnen seien vor Odessa vom Schwarzen Meer aus gestartet, erklärte das ukrainische Südkommando weiter. Regionalgouverneur Oleg Kiper hatte die Bevölkerung zuvor aufgerufen, bis zur Aufhebung des Luftalarms in den Schutzräumen zu bleiben.

In Mykolajiw wurde nach Angaben von Regionalgouverneur Vitali Kim ein "Industriebetrieb" getroffen. Ein dabei ausgebrochenes Feuer sei gelöscht, niemand sei verletzt worden, erklärte Kim im Online-Dienst Telegram. Auch in anderen Teilen der Ukraine wurde Luftalarm ausgelöst. Betroffen waren unter anderem die Regionen Cherson, Saporischschja, Donezk und Charkiw.

Die südlichen Regionen am Schwarzen Meer, die für die Ukraine aufgrund ihrer Hafeninfrastruktur von großer Bedeutung sind, sind immer wieder Ziel von russischem Beschuss. Über den Hafen von Odessa etwa wurde in den vergangenen Monaten im Rahmen des sogenannten Getreideabkommens Nahrungsmittel ausgefahren. Am Montag hatte Russland die Vereinbarung unter internationaler Kritik für vorerst beendet erklärt. (AFP/dpa/tas)

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Russland meldet Abwehr von knapp 30 Drohnen über Krim

  • 09:40 Uhr

Rund einen Tag nach einer Explosion auf der Krim-Brücke will Russland nahe der annektierten ukrainischen Schwarzmeer-Halbinsel eigenen Angaben zufolge einen weiteren größeren Drohnenangriff abgewehrt haben. Insgesamt 28 unbemannte ukrainische Flugkörper seien in der Nacht zum Dienstag abgeschossen oder von ihrer geplanten Flugbahn abgebracht worden, teilte das russische Verteidigungsministerium mit. Unabhängig überprüfen ließ sich das nicht. Opfer und Zerstörungen habe es keine gegeben, hieß es.

Russland, das seit rund 17 Monaten einen Angriffskrieg gegen die Ukraine führt, hat die Krim bereits im Jahr 2014 völkerrechtswidrig annektiert und später durch die Krim-Brücke mit dem eigenen Festland verbunden. Am frühen Montagmorgen wurde das 19 Kilometer lange Bauwerk Moskauer Angaben zufolge von ukrainischen Drohnen angegriffen, woraufhin ein Teil der Fahrbahn absackte. Kiew wiederum, das immer wieder die Befreiung aller besetzten Gebiete ankündigt, hat bislang keine Beteiligung an dem Angriff bestätigt. (dpa)

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EU macht Russland wegen Stopp des Getreideabkommens schwere Vorwürfe

  • 08:03 Uhr

Die Europäische Union hat die Aufkündigung des internationalen Getreideabkommens durch Russland verurteilt. "Mit dieser Entscheidung verschärft Russland die weltweite Krise der Ernährungssicherheit weiter, die es durch seinen Angriffskrieg gegen die Ukraine und seine Blockade der ukrainischen Seehäfen verursacht hat", erklärte der Außenbeauftragte Josep Borrell am Montagabend im Namen der Mitgliedstaaten. Russland müsse die illegale Blockade der ukrainischen Häfen aufgeben und die freie Schifffahrt auf dem Schwarzen Meer ermöglichen.

Der Kreml hatte das vor einem Jahr geschlossene Abkommen zum Export von ukrainischem Getreide übers Schwarze Meer am Montag ausgesetzt. Offiziell lief es wenig später am Montagabend aus. Die Vereinbarung hatte es der Ukraine seit Sommer vergangenen Jahres ermöglicht, trotz des russischen Angriffskriegs mehr als 30 Millionen Tonnen Getreide übers den Seeweg in andere Länder zu verkaufen. Selbst während des Krieges blieb die Ukraine im Jahr 2022 den Angaben zufolge der größte Weizenlieferant des Welternährungsprogramms (WFP) und lieferte mehr als die Hälfte der weltweiten Weizenbeschaffung des WFP.

"Die EU fordert Russland dringend auf, seine Entscheidung zu überdenken und die Umsetzung der Schwarzmeer-Getreide-Initiative unverzüglich wieder aufzunehmen", erklärte Borrell. Durch die Aufkündigung der Abkommen blockiere Russland im Alleingang eine der wichtigsten Exportrouten der Ukraine für Getreide für den menschlichen Verzehr. Moskau sei allein verantwortlich für die Unterbrechung der weltweiten Getreidelieferungen und den Anstieg der Lebensmittelpreise auf der ganzen Welt. "Russland macht weiter damit, Nahrungsmittel als Waffe einzusetzen." (dpa)

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Mit Material von dpa und AFP

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