• 21:40 Uhr: ➤ Lukaschenko droht dem Westen: "Nehmen eure Hauptstädte ins Visier"
  • 20:11 Uhr: Lukaschenko wirft Kiew Raketenangriffe auf Belarus vor
  • 17:48 Uhr: Soldat: Russen zerstören systematisch ein Gebäude nach dem anderen
  • 16:02 Uhr: Kiew weist Angaben pro-russischer Kämpfer zu Umzingelung von Lyssytschansk zurück
  • 14:14 Uhr: Selenskyj-Berater sieht neue russische Taktik: Geht nicht um Gebietsgewinne

Hier geht's zum aktuellen Live-Ticker zum Krieg in der Ukraine

➤ Lukaschenko droht dem Westen: "Nehmen eure Hauptstädte ins Visier"

  • 21:40 Uhr

Mehr als vier Monate nach Beginn des Kriegs in der Ukraine hat der russlandtreue Machthaber der Ex-Sowjetrepublik, Alexander Lukaschenko, dem Westen gedroht. Sollte es einen Angriff auf Belarus geben, werde sein Land sofort reagieren, sagte Lukaschenko der staatlichen Nachrichtenagentur Belta zufolge am Samstag in einer Rede zum bevorstehenden Unabhängigkeitstag des Landes.

"Vor weniger als einem Monat habe ich den Einheiten der Streitkräfte den Befehl gegeben, die - wie man jetzt sagen kann - Entscheidungszentren in ihren Hauptstädten ins Visier zu nehmen", sagte der 67-Jährige. Was genau er damit meinte, erläuterte er nicht.

Er fügte hinzu: "Fassen Sie uns nicht an - und wir werden Sie nicht anfassen." Ungeachtet der Tatsache, dass Russland selbst die Ukraine angegriffen hat, stellen sich Moskau und das verbündete Minsk immer wieder als Opfer vermeintlich feindlicher Politik des Westens und der Nato im Speziellen dar.

Seit Ende Februar schon gibt es die Befürchtung, dass Belarus offiziell an der Seite Russlands in den Krieg einsteigen könnte. Lukaschenko hat bereits eingeräumt, dass in den ersten Kriegswochen russische Raketen von belarussischem Staatsgebiet aus auf die Ukraine abgefeuert wurden.

Die Nato hatte bei ihrem zweitägigen Gipfel in Madrid eine deutliche Verstärkung der Ostflanke sowie den Start des Verfahrens zur Aufnahme von Finnland und Schweden beschlossen. Kremlchef Wladimir Putin kündigte daraufhin an, auf die mögliche Verlegung von Nato-Soldaten nach Finnland selbst mit Truppenverlegungen reagieren zu wollen. (dpa)

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Die Lage im Überblick:

Seit 24. Februar führt Russland aus der Luft und am Boden einen Angriffskrieg gegen die Ukraine. Kurz zuvor hatte Präsident Wladimir Putin das Existenzrecht der Ukraine als eigenständiger Staat in Zweifel gezogen und die sogenannten Volksrepubliken Donezk und Luhansk in der Ostukraine anerkannt.

Die ukrainische Armee wehrt sich seitdem nach Kräften gegen die Invasoren. Auf beiden Seiten gibt es Berichten zufolge Tausende Tote, wie viele Soldaten und Zivilisten bereits starben, lässt sich jedoch nicht unabhängig überprüfen. Fakt ist: Die humanitäre Lage in der Ukraine spitzt sich mit jedem Tag zu. Nach Angaben der UN sind inzwischen über 8,4 Millionen Menschen aus der Ukraine geflohen (Stand: 29. Juni), vor allem Frauen und Kinder, da Männer zwischen 18 und 60 Jahren das Land nicht verlassen dürfen.

Die EU und die USA reagierten mit Sanktionen. Außerdem liefern sie der Ukraine Waffen, auch Deutschland unterstützt das Land mit Waffenlieferungen. Auch Panzer der Klasse Gepard soll die Ukraine aus Deutschland erhalten. Dass die Nato aktiv in den Krieg eingreift, gilt bislang als ausgeschlossen.

Am ersten April-Wochenende sorgten Bilder von den Leichen vieler Zivilisten in der Kleinstadt Butscha bei Kiew international für Entsetzen. Die Ukraine spricht von schweren Kriegsverbrechen und Völkermord und macht dafür russische Truppen verantwortlich. Moskau bestreitet trotz zahlreicher Hinweise am Tod der Zivilisten beteiligt gewesen zu sein. Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj betonte, die Verhandlungen mit Russland sollen weiter fortgesetzt werden. Seit dem 18. April läuft eine lange vorbereitete Großoffensive Russlands im Osten der Ukraine.

Vor UN-Sicherheitsrat: Selenskyj fordert Bestrafung Russlands

Bei einem überraschenden Auftritt vor dem UN-Sicherheitsrat hat der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj gefordert, Russland als "Terrorstaat" zu bestrafen. Russland müsse aus dem Sicherheitsrat ausgeschlossen werden, sagte er.

Die weiteren Meldungen vom 02. Juli:

Lukaschenko wirft Kiew Raketenangriffe auf Belarus vor

  • 20:11 Uhr

Inmitten von Spekulationen über eine zunehmende Verwicklung von Minsk in den Konflikt zwischen Kiew und Moskau hat der belarussische Machthaber Alexander Lukaschenko der Ukraine Raketenangriffe auf sein Land vorgeworfen. "Wir werden provoziert. Vor rund drei Tagen, vielleicht mehr, wurde von der Ukraine aus versucht, militärische Ziele in Belarus anzugreifen", sagte Lukaschenko am Samstag laut der staatlichen Nachrichtenagentur Belta.

"Gott sei Dank haben unsere Luftabwehrsysteme alle Raketen abgefangen, die von den ukrainischen Truppen abgefeuert wurden", sagte Lukaschenko demnach. "Wie ich vor mehr als einem Jahr gesagt habe, wir haben nicht die Absicht, in der Ukraine zu kämpfen", fügte er hinzu.

Nach dem Beginn der Offensive des Kreml gegen die Ukraine am 24. Februar diente Belarus als Basis für die russischen Streitkräfte. Diese versuchten von dort aus die Hauptstadt Kiew einzunehmen, bevor sie sich Ende März wegen des ukrainischen Widerstands zurückzogen.

Angesichts massiver westlicher Sanktionen ist die Regierung in Minsk militärisch und wirtschaftlich stark abhängig von Russland. Vergangene Woche sicherte Kremlchef Wladimir Putin Lukaschenko die Lieferung von atomwaffenfähigen Raketensystemen "in den kommenden Monaten" zu. (afp)

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Prorussische Kämpfer melden komplette Umzingelung von Lyssytschansk

  • 19:24 Uhr

Prorussische Separatisten haben nach eigenen Angaben die schwer umkämpfte Stadt Lyssytschansk im ostukrainischen Gebiet Luhansk vollständig umzingelt. Am Samstag seien mithilfe der russischen Armee "die letzten strategisch wichtigen Höhen" besetzt worden, sagte der Separatistenvertreter Andrej Marotschko der russischen Agentur Interfax. Der Präsident der russischen Teilrepublik Tschetschenien, Ramsan Kadyrow, erklärte, Russlands Truppen seien bereits bis ins Stadtzentrum von Lyssytschansk vorgedrungen. Unabhängig überprüfen ließen sich diese Angaben nicht.

Später meinte Kadyrow, Lyssytschansk stünde nun unter russischer Kontrolle. Das meldete auch die Nachrichtenagentur Ria Nowosti unter Berufung auf ihren Korrespondenten. Eine Mitteilung des russischen Verteidigungsministeriums gab es dazu zunächst nicht.

Die ukrainische Seite spricht zwar auch von heftigen Gefechten, bezeichnet die Stadt aber weiter als umkämpft. Der Gouverneur des Luhansker Gebiets, Serhij Hajdaj, teilte mit, die Russen versuchten, Lyssytschansk von verschiedenen Seiten aus zu stürmen.

Lyssytschansk ist der letzte große Ort im Gebiet Luhansk, den die ukrainischen Truppen zuletzt noch gehalten haben. Die Eroberung des Gebiets ist eines der erklärten Ziele Moskaus in dem bereits seit mehr als vier Monaten andauernden Krieg. In der vergangenen Woche hatte das ukrainische Militär die nur durch einen Fluss von Lyssytschansk getrennte Großstadt Sjewjerodonezk aufgeben müssen. (dpa)

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Soldat: Russen zerstören systematisch ein Gebäude nach dem anderen

  • 17:48 Uhr

Russische Soldaten beschießen in der ukrainischen Stadt Lyssytschansk offenbar systematisch Gebäude mit Artillerie. "Die russische Taktik besteht momentan darin, jedes Gebäude zu beschießen, in dem wir uns befinden könnten. Wenn sie es zerstört haben, gehen sie zum nächsten über", sagt ein Soldat bei einer Rast mit mehreren Kameraden in der Stadt Kostjantyniwka westlich von Lyssytschansk.

Bezüglich des aktuellen Standes in Lyssytschansk gehen die Aussagen derzeit auseinander. Während die russische Seite behauptet, die Stadt vollkommen umzingelt zu haben, bestreitet die Ukraine dies.

Kiew weist Angaben pro-russischer Kämpfer zu Umzingelung von Lyssytschansk zurück

  • 16:02 Uhr

Die ukrainische Armee hat Erfolgsmeldungen pro-russischer Separatisten über eine vollständige Umzingelung von Lyssytschansk im Osten des Landes zurückgewiesen. Es gebe zwar heftige Kämpfe um die in der Region Luhansk gelegene Stadt, sagte ein ukrainischer Armeesprecher am Samstag im Fernsehen. Lyssytschansk sei "aber nicht eingekesselt und weiter unter Kontrolle der ukrainischen Armee".

Wenige Stunden zuvor hatten die pro-russischen Kämpfer in der Ukraine verkündet, dass sie Lyssytschansk vollständig umzingelt hätten. Zusammen mit russischen Truppen seien "heute die letzten strategischen Hügel" erobert worden, sagte ein Vertreter der Separatisten der russischen Nachrichtenagentur Tass. "Damit können wir melden, dass Lyssytschansk vollständig eingekreist ist."

Lyssytschansk ist seit Tagen heftig umkämpft. Die Nachbarstadt Sjewjerodonezk war nach wochenlangen Gefechten vor einer Woche von russischen Truppen erobert worden. Beide Städte gehören zur Region Luhansk, eine der beiden Teilregionen des Donbass. Sollten die russischen Truppen auch Lyssytschansk einnehmen, könnten sie anschließend Kramatorsk und Slowjansk in der zweiten Donbass-Teilregion Donezk ins Visier nehmen. (afp)

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Selenskyj-Berater sieht neue russische Taktik: Geht nicht um Gebietsgewinne

  • 14:14 Uhr

Gut vier Monate nach Beginn des russischen Angriffskriegs sieht der ukrainische Präsidentenberater Mychajlo Podoljak eine veränderte Kriegsführung der russischen Armee. "Es ist eine neue Taktik Russlands: Wohnviertel zu attackieren und Druck auf westliche politische Eliten auszuüben, um die Ukraine zu zwingen, sich an den Verhandlungstisch zu setzen", sagte Podoljak nach Berichten verschiedener Medien am Samstag in Kiew.

Moskau nehme keine Rücksicht darauf, wie die Welt auf "unmenschliche Angriffe" mit Marschflugkörpern auf Wohnviertel reagiere. Diese Taktik werde aber nicht aufgehen.

Russland kämpfe nicht, um Gebietsgewinne zu erzielen, sondern um die Ukraine zu zerstören und eine neue Sicherheitsarchitektur in Europa zu schaffen, sagte der Berater von Präsident Wolodymyr Selenskyj. Er verstehe nicht, "warum es im Westen immer noch einflussreiche Politiker gibt, die glauben, dass man mit Russland sprechen kann. Das ist Unsinn."

Moskaus Taktik bestehe darin, die Welt so zu erschrecken, dass sie sich vom Krieg in der Ukraine abwende und sage: "Tut alles, was sie wollen. Hauptsache, dieser Horror geht nicht weiter, damit wir ihn nicht jeden Tag auf den Seiten unserer Zeitungen oder im Fernsehen sehen." (dpa)

Ukraine: Tote und Verletzte bei Angriff auf Einkaufszentrum

Bei dem russischen Raketenangriff auf ein Einkaufszentrum in der Zentralukraine sind nach ukrainischen Angaben mehrere Menschen getötet worden. Der Angriff ereignete sich in Krementschuk, etwa 250 Kilometer südöstlich von Kiew.

Bürgermeister: Russisches Militär benutzt bei Angriffen Streumunition

  • 13:31 Uhr

Russland soll bei Raketenangriffen auf die Stadt Slowjansk im Osten der Ukraine mit mindestens vier Toten nach ukrainischen Angaben verbotene Streumunition eingesetzt haben. Dabei seien in der Nacht zum Samstag zivile Bereiche getroffen worden, in denen es keine Militäranlagen gebe, berichtete Bürgermeister Wadym Ljach am Samstag im Online-Messengerdienst Telegram. Vier Menschen seien getötet, sieben Menschen verletzt worden.

Als Streumunition werden Raketen und Bomben bezeichnet, die in der Luft über dem Ziel bersten und viele kleine Sprengkörper freisetzen. Ihr Einsatz ist völkerrechtlich geächtet. Aus dem Raum Charkiw und Mykolajiw wurden am Samstagmorgen zudem Explosionen gemeldet. Details waren zunächst unklar. Die Angaben aus Kampfgebieten lassen sich von unabhängiger Seite kaum überprüfen. Der russische Angriffskrieg gegen die Ukraine dauert inzwischen schon mehr als vier Monate. (dpa)

Schlangeninsel

Ukraine feiert Rückeroberung der Schlangeninsel

Der russische Rückzug von der Schlangeninsel gibt der Ukraine nach Worten von Präsident Wolodymyr Selenskyj eine bessere Position.

Russlands Militär meldet Zerstörung von Waffenlagern in Ukraine

  • 13:07 Uhr

Die russische Armee hat nach eigenen Angaben bei Luftangriffen in der Ukraine zahlreiche militärische Ziele getroffen. Unter anderem seien zwei Waffenlager nahe der Großstadt Mykolajiw im Süden des Landes zerstört worden, sagte der Sprecher des Verteidigungsministeriums, Igor Konaschenkow, am Samstag in Moskau der Agentur Tass zufolge.

Im Osten sei ein Waffenlager in einem Traktor-Depot bei Charkiw getroffen worden, der zweitgrößten Stadt des Landes. Die Ukraine habe "hohe Verluste an Menschen und Material" erlitten, behauptete Konaschenkow.

Die Angaben aus Kampfgebieten lassen sich von unabhängiger Seite kaum überprüfen. Auf ukrainische Vorwürfe, Russland habe über der inzwischen geräumten Schlangeninsel im Schwarzen Meer Phosphorbomben abgeworfen, ging der Ministeriumssprecher dem Tass-Bericht zufolge nicht ein. Auch zu Vorwürfen, mit verbotener Streumunition Wohnhäuser zu beschießen, äußerte er sich demzufolge nicht. (dpa)

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Bericht: Abhängigkeit von russischem Rohöl deutlich größer als angenommen

  • 11:25 Uhr

Deutschland ist einem Bericht zufolge noch deutlich abhängiger von russischem Rohöl als von Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) kürzlich angegeben. Aus einer Antwort von Habecks Ministerium auf eine Anfrage des Bundestagsabgeordneten Jens Spahn (CDU) geht hervor, dass im Mai 27,8 Prozent des von Deutschland importierten Rohöls aus Russland stammten, wie die "Welt am Sonntag" berichtet. Habeck hatte Ende April gesagt, der Anteil habe zu diesem Zeitpunkt bei nur noch zwölf Prozent gelegen.

Das Wirtschaftsministerium erklärte dem Bericht zufolge die Diskrepanz zwischen der Aussage des Ministers und der tatsächlichen Zahl damit, dass ölimportierende Unternehmen zum damaligen Zeitpunkt signalisiert hätten, aus bestehenden Verträgen mit russischen Lieferanten kurzfristig aussteigen zu können, sollte Russland Lieferungen stoppen oder ein komplettes Embargo erlassen werden.

Spahn sagte zu der Diskrepanz in der Aussage des Ministers und der tatsächlichen Quote: "Die von Wirtschaftsminister Habeck vor Wochen verkündete Reduktion der Abhängigkeit bei Rohöl auf zwölf Prozent war offenbar eher eine spontane Schätzung." Der stellvertretende CDU-Vorsitzende kritisierte, dass die Abhängigkeit von Russland beim Öl zuletzt kaum abnahm. Im März habe die Quote bei 37 Prozent gelegen.

Auch aus der Koalition gab es Kritik am langsamen Rückgang: Der noch hohe Importanteil russischen Erdöls sei "absolut unbefriedigend", sagte der energiepolitische Sprecher der FDP-Bundestagsfraktion, Michael Kruse, der "Welt am Sonntag". (afp)

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Kiew: Russische Angriffe auf breiter Front

  • 10:36 Uhr

Im Osten der Ukraine setzt Russland nach Angaben aus Kiew seine Angriffe auf breiter Front fort. Im Raum Charkiw versuche die russische Armee, mit Unterstützung der Artillerie verlorene Positionen zurückzuerobern, teilte der ukrainische Generalstab am Samstag mit. Zahlreiche Orte würden beschossen, um die ukrainische Armee dort zu binden.

In der Region Donezk sei eine russische Attacke abgewehrt worden, hieß es. Aus dem Raum Awdijiwka wurden russische Luftangriffe gemeldet. Im Schwarzen Meer wiederum blockiere Russland weiterhin die Seeverbindungen der Ukraine. Die Angaben aus den Kampfgebieten lassen sich unabhängig kaum überprüfen. (dpa)

Britisches Ministerium über Russlands unpräzise Raketen: Zivilopfer kaum zu vermeiden

  • 10:14 Uhr

Bei der Rakete, die am 27. Juni im Einkaufszentrum von Krementschuk einschlug, handelte es sich höchstwahrscheinlich um eine Kh-32. Das berichtet das britische Verteidigungsministerium in seinem morgendlichen Update auf Twitter. Das hätte die Analyse von Videoaufnahmen ergeben. Diese Rakete sei eine verbesserte Version der Kh-22 KITCHEN aus der Sowjetzeit.

Zwar weise die Kh-32 mehrere Leistungsverbesserungen gegenüber der älteren Kh-22 auf. Allerdings sei sie noch immer nicht für den präzisen Beschuss von Bodenzielen optimiert, insbesondere in einem städtischen Umfeld. Dadurch erhöhe sich die Wahrscheinlichkeit von Kollateralschäden bei der Bekämpfung von bebauten Gebieten erheblich, lautet die erschreckende Erkenntnis des Ministeriums.

Bei den Angriffen am 30. Juni 2022 in der Oblast Odessa seien mutmaßlich Kh-22-KITCHEN-Raketen eingesetzt worden. Diese seien noch ungenauer und für Präzisionsschläge ungeeignet. Diese Art von Raketen habe in den letzten Wochen "mit ziemlicher Sicherheit" wiederholt zivile Opfer gefordert, schreibt das Verteidigungsministerium.

Großbritannien veröffentlicht seit Kriegsbeginn am 24. Februar täglich in beispielloser Form Einschätzungen seiner Geheimdienste zum Kriegsverlauf. Am Samstag hieß es zudem, dass russische Kräfte rund um die umkämpfte ostukrainische Stadt Lyssytschansk dank andauernder Luft- und Artillerieangriffe kleinere Geländegewinne erzielen konnten. Ukrainische Einheiten würden den Vormarsch aber offenbar in den südöstlichen Vororten der Stadt blockieren. (lh/dpa)

Argentinien plädiert im Ukraine-Krieg für Diplomatie

  • 04:53 Uhr

Argentinien setzt zur Beendigung des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine verstärkt auf Diplomatie. "Ich hatte ein Telefongespräch mit (dem ukrainischen Präsidenten) Wolodymyr Selenskyj, bei dem ich meine Unterstützung für alle Verhandlungen zur Beendigung der Feindseligkeiten und zum Erreichen eines endgültigen Friedens zum Ausdruck brachte", schrieb Präsident Alberto Fernández auf Twitter am Freitag (Ortszeit). "Lateinamerika lehnt den Einsatz von Gewalt ab und fördert den Dialog zur Konfliktlösung."

Argentinien hat derzeit den Vorsitz der Gemeinschaft lateinamerikanischer und karibischer Staaten (Celac) inne und war als Gast zum G7-Gipfel in Bayern eingeladen.

Chiles Präsident Gabriel Boric schrieb auf Twitter, er habe Selenskyj seine Solidarität zum Ausdruck gebracht. "Ich habe ihm auch gesagt, dass er mit der Unterstützung Chiles in humanitären Fragen rechnen kann. Die Ukraine hat einen Freund in Südamerika." Selenskyj schrieb auf Twitter, er baue weiterhin Beziehungen zu einer wichtigen Region auf - Lateinamerika.

Anfang Februar waren Fernández wie auch der brasilianische Präsident Jair Bolsonaro zu Besuchen in Moskau gewesen und hatten dem russischen Staatschef Wladimir Putin angeboten, die Beziehungen zu vertiefen. Argentinien könne Russland beim Markteintritt in Lateinamerika helfen, sagte Fernández damals im Kreml. Außerdem dankte er Putin für die Lieferung von Corona-Impfstoffen. Den Angriff der russischen Streitkräfte auf das Nachbarland Ukraine verurteilte Argentinien. (dpa)

USA: Russischer Schlangeninsel-Abzug Zeichen für Stärke der Ukraine

  • 01:46 Uhr

Die US-Regierung sieht die Rückeroberung der Schlangeninsel als Erfolg für das ukrainische Militär an. Die Behauptung Russlands, der Abzug sei eine Geste des guten Willens gewesen, sei unglaubwürdig, sagte ein ranghoher Vertreter des US-Verteidigungsministeriums am Freitag. "Die Ukrainer haben es den Russen sehr schwer gemacht, ihre Operationen dort aufrechtzuerhalten", erklärte er dem Pentagon zufolge. Das sei der Grund, warum die Russen die Insel verlassen hätten.

Russland hatte die Schlangeninsel kurz nach dem Angriff auf die Ukraine am 24. Februar besetzt. Dass davor die wenigen ukrainischen Soldaten dem später gesunkenen russischen Kreuzer "Moskwa" in obszönen Worten empfahlen, sich zum Teufel zu scheren, machte das kleine Eiland berühmt und stärkte die Moral der Ukrainer. Damit ist die Rückeroberung der Insel für sie auch ein symbolischer Erfolg. Die russische Armee hatte am Donnerstag den Abzug angekündigt. (dpa)

Mit Material von dpa und AFP

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