• 23:21 Uhr: ➤ Ratschef Michel schlägt EU-Kandidatenstatus für Ukraine vor
  • 19:35 Uhr: Kreise: Bund bereitet Alarmstufe des Notfallplans Gas vor
  • 17:47 Uhr: Johnson: Zugeständnisse an Putin wären "nichts als ein Desaster"
  • 15:05 Uhr: Putin kündigt russischen Streitkräften neue Hightech-Waffen an
  • 13:34 Uhr: Bundesregierung macht erstmals exakte Angaben zu Waffenlieferungen an Ukraine
  • 12:08 Uhr: Luhansk-Gouverneur: "Katastrophale Zerstörungen" in strategisch wichtiger Stadt
  • 10:46 Uhr: Gesamte ukrainische Region Cherson auf russisches Fernsehen umgestellt
  • 07:52 Uhr: Ukrainische Vize-Premier: Russland hält über 1.500 Ukrainer in Gefängnissen
  • 06:23 Uhr: Russischer Journalist versteigert Nobelpreis-Medaille - für ukrainische Kinder
  • 05:45 Uhr: Selenskyj sieht Ukraine als Teil des europäischen Werteraums

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Ratschef Michel schlägt EU-Kandidatenstatus für Ukraine vor

  • 23:21 Uhr

EU-Ratspräsident Charles Michel schlägt vor, die Ukraine und Moldau zu EU-Kandidaten zu machen. Im jüngsten Entwurf der Abschlusserklärung des bevorstehenden EU-Gipfels heißt es: «Der Europäische Rat hat beschlossen, der Ukraine und der Republik Moldau den Status eines Kandidatenlandes zu verleihen.» Damit würden die 27 Staats- und Regierungschefs, die sich am Donnerstag und Freitag in Brüssel treffen, der Empfehlung der EU-Kommission folgen.

Zudem heißt es in dem Entwurf vom Dienstag, der der Deutschen Presse-Agentur vorliegt, dass man bereit sei, auch Georgien den Kandidatenstatus zu verleihen. Dazu müssten jedoch die von der EU-Kommission genannten Prioritäten erfüllt werden.

Alle drei Länder hatten sich kurz nach Beginn des russischen Angriffs auf die Ukraine um die Mitgliedschaft in der Europäischen Union beworben. Die EU-Kommission hatte vergangene Woche empfohlen, der Ukraine und Moldau den Kandidatenstatus zu verleihen. Die Entscheidung dafür muss einstimmig von den 27 EU-Staaten getroffen werden. (dpa)

Die Lage im Überblick:

Seit 24. Februar führt Russland aus der Luft und am Boden einen Angriffskrieg gegen die Ukraine. Kurz zuvor hatte Präsident Wladimir Putin das Existenzrecht der Ukraine als eigenständiger Staat in Zweifel gezogen und die sogenannten Volksrepubliken Donezk und Luhansk in der Ostukraine anerkannt.

Die ukrainische Armee wehrt sich seitdem nach Kräften gegen die Invasoren. Auf beiden Seiten gibt es Berichten zufolge Tausende Tote, wie viele Soldaten und Zivilisten bereits starben, lässt sich jedoch nicht unabhängig überprüfen. Fakt ist: Die humanitäre Lage in der Ukraine spitzt sich mit jedem Tag zu. Nach Angaben der UN sind inzwischen über 7,7 Millionen Menschen aus der Ukraine geflohen (Stand: 16. Juni), vor allem Frauen und Kinder, da Männer zwischen 18 und 60 Jahren das Land nicht verlassen dürfen.

Die EU und die USA reagierten mit Sanktionen. Außerdem liefern sie der Ukraine Waffen, auch Deutschland unterstützt das Land mit Waffenlieferungen. Auch Panzer der Klasse Gepard soll die Ukraine aus Deutschland erhalten. Dass die Nato aktiv in den Krieg eingreift, gilt bislang als ausgeschlossen.

Am ersten April-Wochenende sorgten Bilder von den Leichen vieler Zivilisten in der Kleinstadt Butscha bei Kiew international für Entsetzen. Die Ukraine spricht von schweren Kriegsverbrechen und Völkermord und macht dafür russische Truppen verantwortlich. Moskau bestreitet trotz zahlreicher Hinweise am Tod der Zivilisten beteiligt gewesen zu sein. Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj betonte, die Verhandlungen mit Russland sollen weiter fortgesetzt werden. Seit dem 18. April läuft eine lange vorbereitete Großoffensive Russlands im Osten der Ukraine.

Die weiteren Meldungen vom 21. Juni:

Kreise: Bund bereitet Alarmstufe des Notfallplans Gas vor

  • 19:35 Uhr:

Das Bundesregierung bereitet nach einem Bericht der Zeitung «Welt» die Ausrufung der Alarmstufe des nationalen Notfallplans Gas innerhalb weniger Tage vor. Wirtschaftsstaatssekretär Patrick Graichen habe die Energiewirtschaft am Montag auf den bevorstehenden Schritt vorbereitet, schreibt das Blatt unter Berufung auf die Branche. Diese Darstellung wurde auf dpa-Nachfrage am Dienstagabend in Kreisen der Energiewirtschaft bestätigt. Diese zweite Stufe könnte Erdgas für alle Verbraucher unmittelbar und erheblich verteuern.

Das Wirtschaftsministerium will nicht über die Ausrufung der nächsten Stufe im Notfallplan Gas spekulieren. «Für die Stufen des Notfallplans Gas gelten die gesetzlichen Regelungen und Vorgaben. Nach diesen Vorgaben entscheiden wir und spekulieren nicht darüber. Es wird jeweils nach aktueller Lage und aktuellem Lagebild entschieden», sagte eine Sprecherin. Die Versorgungssicherheit sei aktuell weiter gewährleistet, aber die Lage sei ernst.

Russland hatte Gaslieferungen durch die Ostseepipeline Nord Stream zuletzt deutlich gedrosselt. Wirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) hatte ein Maßnahmenpaket angekündigt, um den Gasverbrauch in der Industrie zu senken.

Die «Welt» berichtete, dass die Versorger davon ausgehen sollten, dass die Ausrufung der Alarmstufe innerhalb von fünf bis zehn Tagen erfolge. Graichen habe mit der Ankündigung die 55 Mitglieder des Vorstands des Bundesverbandes der Energie- und Wasserwirtschaft (BDEW) adressiert. Bei dem Verband hieß es, Gremiensitzungen seien grundsätzlich nichtöffentlich: «Über Verlauf und Inhalte solcher Sitzungen informiert der BDEW daher grundsätzlich nicht und kommentiert keine diesbezüglichen Spekulationen.»

Der Notfallplan Gas regelt das Vorgehen in Deutschland, wenn sich die Versorgungslage deutlich zu verschlechtern droht - oder wenn dies der Fall ist. Es gibt drei Stufen. Ende März hatte das Wirtschaftsministerium die erste Stufe ausgerufen, die Frühwarnstufe. Dies diente vor allem der Vorbereitung auf eine Verschlechterung der Lage.

Die zweite Stufe wäre die Alarmstufe. Laut Plan liegt dann eine Störung der Gasversorgung oder eine außergewöhnlich hohe Nachfrage nach Gas vor, die zu einer «erheblichen Verschlechterung der Gasversorgungslage» führt - der Markt sei aber noch in der Lage, diese Störung oder Nachfrage zu bewältigen, ohne dass nicht marktbasierte Maßnahmen ergriffen werden müssen.

Auf die Alarmstufe folgt laut Plan die Notfallstufe, der Staat muss einschreiten - um insbesondere die Gasversorgung der «geschützten Kunden» sicherzustellen - das sind etwa private Haushalte.

Johnson: Zugeständnisse an Putin wären "nichts als ein Desaster"

  • 17:47 Uhr

Der britische Premierminister Boris Johnson hat den Westen im Umgang mit Russland davor gewarnt, Präsident Wladimir Putin zu stark entgegenzukommen. "Zugeständnisse an Putin würden zu nichts als einem Desaster" führen, sagte Johnson am Dienstag in Beziehung auf den Ukraine-Krieg zu seinem Kabinett. Russland würde diese als "Lohn für seine ungerechtfertigte Aggression" ansehen und sich ermutigt fühlen. Dies könne auch die britische Sicherheit und Wirtschaft gefährden.

Ein britischer Regierungssprecher fügte hinzu, der Premierminister sorge sich, dass die Unterstützung der Ukraine aufgrund der anderen globalen Herausforderungen wie die steigenden Lebenskosten nicht mehr für alle im Fokus stehe.

In einem Gespräch mit dem türkischen Präsidenten Recep Tayyip Erdogan tauschte sich Johnson am Dienstag über Russlands anhaltende Blockade von Getreideexporten aus der Ukraine aus. Johnson begrüßte die türkische Führungsrolle und die Absicht, die Handelsrouten im Schwarzen Meer offen zu halten, hieß es von einem Sprecher. (dpa)

Russland warnt Litauen wegen Kaliningrad vor "schwerwiegenden" Folgen

  • 15:56 Uhr

Im Konflikt um die Einschränkung des Güterverkehrs in die russische Exklave Kaliningrad hat Russland die Menschen in Litauen vor "schwerwiegenden" Konsequenzen gewarnt. Der Chef des Nationalen Sicherheitsrats, Nikolai Patruschew, kündigte am Dienstag Vergeltungsmaßnahmen mit "schwerwiegenden negativen Folgen für die Bevölkerung in Litauen" an.

Kaliningrad liegt an der Ostsee zwischen Litauen und Polen und hat keine direkte Landverbindung nach Russland. Litauen hatte in der vergangenen Woche angekündigt, den Bahnverkehr zwischen Russland und Kaliningrad zu beschränken. Güter, die unter die EU-Sanktionen gegen Russland fallen, können nicht mehr mit der Bahn über Litauen nach Kaliningrad gebracht werden. Dazu gehören vor allem Metalle, Baumaterial, Technologiegüter und Kohle.

Laut dem Gouverneur von Kaliningrad, Anton Alichanow, könnten 40 bis 50 Prozent der Importe von der "Blockade" betroffen sein. "Russland wird auf solche feindseligen Aktionen natürlich reagieren", sagte Patruschew am Dienstag bei einem Besuch in Kaliningrad. "Entsprechende Maßnahmen werden auf interministerieller Ebene ausgearbeitet und bald verabschiedet. Sie werden schwerwiegende negative Folgen für die Bevölkerung in Litauen haben."

Moskau bestellte zudem den EU-Botschafter Markus Ederer ins Außenministerium ein und warf der EU eine "Eskalation der Spannungen" vor. Die Einschränkung des Güterverkehrs nach Kaliningrad sei unzulässig, erklärte das Ministerium. Die EU verstoße damit gegen "rechtliche und politische Verpflichtungen".

Die Beziehungen zwischen Russland und Litauen sowie den beiden anderen baltischen Ländern Lettland und Estland sind durch den Ukraine-Krieg ohnehin schon extrem angespannt. Die Baltenstaaten fürchten, zum nächsten Ziel russischer Militäraggressionen zu werden. Die drei Länder gehören sowohl der EU als auch der Nato an. (afp)

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Putin kündigt russischen Streitkräften neue Hightech-Waffen an

  • 15:05 Uhr

Kremlchef Wladimir Putin hat die Indienststellung neuer Hightech-Waffen bei den russischen Streitkräften angekündigt. "Neben den auf dem Schlachtfeld schon erprobten Waffen sind die ersten Luftabwehrkomplexe S-500 angekommen, für die es weltweit kein Pendant gibt", sagte Putin am Dienstag bei einem Treffen mit Absolventen russischer Militärakademien. Zudem werde die schwere Interkontinentalrakete Sarmat gerade erprobt und bis Jahresende in Dienst gestellt, fügte er hinzu.

Angesichts der potenziellen militärischen Drohungen werde Russland auch weiterhin das Militär stärken und entwickeln. "Unter den Hauptrichtungen ist die Ausrüstung der Streitkräfte mit den neuesten Waffensystemen, die die Kampfkraft der Armee und Flotte für die nächsten Jahre und Jahrzehnte prägen wird", so der russische Präsident.

Die S-500 ist ein hochmodernes Flug- und Raketenabwehrsystem mit einer Reichweite von 500 bis 600 Kilometern. Laut dem Chef der russischen Luft- und Weltraumkräfte, Sergej Surowikin, können die S-500 Satelliten und Hyperschallwaffen selbst im erdnahen Kosmos abschießen.

Der erste Testflug der Sarmat fand am 20. April statt. Abgeschossen auf dem Kosmodrom Plessetzk im nordrussischen Gebiet Archangelsk, traf die Rakete kurz darauf ein Testziel auf der 6.000 Kilometer entfernten Halbinsel Kamtschatka in Russlands Fernem Osten.

Wenig später kündigte der Chef der russischen Raumfahrtagentur Roskosmos, Dmitri Rogosin, an, bis Herbst 50 Stück der Rakete, die mit Nuklearsprengköpfen ausgestattet werden kann, in Dienst zu stellen. (dpa)

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Panzerhaubitze 2000 aus Deutschland im Arsenal der Ukraine

  • 15:05 Uhr

Die von Deutschland zugesagte Panzerhaubitze 2000 befindet sich nach ukrainischen Angaben nun im Besitz des dortigen Militärs. Sie sei "endlich Bestandteil des 155-Millimeter-Haubitzenarsenals der ukrainischen Artillerie", schrieb der ukrainische Verteidigungsminister Oleksij Resnikow am Dienstag auf Twitter. Er dankte dabei Verteidigungsministerin Christine Lambrecht (SPD) "für alle Bemühungen" zur Unterstützung der Ukraine.

Moskau: Ukrainische Truppen bei Sjewjerodonezk abgeschnitten

  • 14:33 Uhr

Das russische Militär hat nach eigenen Angaben einen Angriff auf die strategisch wichtige Schlangeninsel abgewehrt und die ukrainischen Truppen im Großraum Sjewjerodonezk - Lyssytschansk vom Nachschub abgeschnitten.

"Die Gruppierung des ukrainischen Militärs im Raum Lyssytschansk ist vom Nachschub abgeschnitten und befindet sich unter der Feuerkontrolle der russischen Streitkräfte", sagte der Sprecher des russischen Verteidigungsministeriums, Igor Konaschenkow, am Dienstag.

Nach Angaben des russischen Armeesprechers haben die ukrainischen Kräfte in der Region hohe Verluste erlitten. Von der in Sjewjerodonezk stationierten 57. mechanisierten Brigade seien nur noch 28 Soldaten übrig, in der Kleinstadt etwas weiter westlich davon seien Hunderte ukrainischer Soldaten desertiert, meinte er. Unabhängig überprüfen lassen sich diese Angaben nicht.

Der Großraum Sjewjerodonezk - Lyssytschansk ist derzeit das Epizentrum der kriegerischen Auseinandersetzungen in der Ukraine. Seit zwei Monaten schon versucht die russische Armee, Sjewjerodonezk - das Verwaltungszentrum der Region Luhansk im Osten der Ukraine - einzunehmen.

Trotz starker Artillerieüberlegenheit ist es den Russen bislang nicht gelungen, die Stadt vollständig unter ihre Kontrolle zu bringen. Sollten die ukrainischen Truppen dort tatsächlich nicht mehr versorgt werden können, wäre dies ein Erfolg für die Russen.

Konaschenkow erklärte zudem einen Versuch der Ukrainer, die seit Februar von Russland besetzte und strategisch wichtige Schlangeninsel zurückzuerobern, für gescheitert. Die russischen Streitkräfte hätten 13 Drohnen, 4 Raketen vom Typ Totschka-U und 21 reaktive Geschosse vom Raketenwerfer Uragan abgeschossen.

Der Misserfolg dieser Artillerievorbereitung habe die Kiewer Truppen dazu gezwungen, auf das anschließend geplante Landungsmanöver zu verzichten, sagte Konaschenkow. Auch diese Angaben waren zunächst nicht unabhängig überprüfbar. (dpa)

Kremlsprecher Peskow: "Werden dem Westen nie wieder vertrauen"

Vier Monate nach dem Überfall auf die Ukraine hat Russland die Beziehungen zum Westen als langfristig beschädigt bezeichnet. "Ja, es wird eine lange Krise werden", sagte Kremlsprecher Dmitri Peskow in einem in der Nacht zum Dienstag ausgestrahlten Interview des US-Fernsehsenders MSNBC. "Wir werden dem Westen nie wieder vertrauen." Russland erhebt seit Beginn seines Kriegs gegen die Ukraine immer wieder Vorwürfe gegen westliche Staaten - etwa wegen der militärischen Unterstützung für das angegriffene Land.

Ukrainischer Minister zeigt Lager für russische Kriegsgefangene

  • 13:55 Uhr

Der ukrainische Justizminister Denys Maljuska hat dem ukrainischen Fernsehen nach Angaben seines Ministeriums Bilder eines vorbereiteten Lagers für russische Kriegsgefangene gezeigt. Das Lager befinde sich im Westen des Landes, sagte der Minister gemäß einer Mitteilung vom Dienstag.

"Die Inhaftierten erhalten angemessene Lebensbedingungen und medizinische Versorgung", versicherte er - und erklärte zugleich, dass die Russen arbeiten müssten. "Sie sind in der Holzverarbeitung tätig und machen sich für die ukrainische Gesellschaft nützlich", sagte Maljuska.

Insgesamt gebe es 51 Gefängnisse in beinahe jeder Region, in denen Kriegsgefangene gemäß den internationalen Normen getrennt von gewöhnlichen Insassen untergebracht würden. Zur Gesamtzahl der russischen Kriegsgefangenen machte Maljuska keine Angaben.

Früheren Äußerungen zufolge sollen es rund 700 gewesen sein. Die russische Seite behauptet, seit dem Beginn des Einmarsches Ende Februar etwa zehnmal so viele Ukrainer gefangen genommen zu haben. Unabhängig überprüfen lassen sich die Angaben beider Seiten nicht. (dpa)

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Bundesregierung macht erstmals exakte Angaben zu Waffenlieferungen an Ukraine

  • 13:34 Uhr

Kritiker werfen der Bundesregierung seit Monaten vor, der Ukraine nicht genügend Waffen zur Verteidigung gegen Russland zu liefern - nun hat das Kanzleramt erstmals eine exakte Aufstellung der geplanten und bereits vollzogenen Lieferungen veröffentlicht. Die im Internet einsehbare Liste solle künftig ständig aktualisiert werden, teilte Regierungssprecher Steffen Hebestreit am Dienstag mit. Die Bundesregierung setze sich weiter dafür ein, "dass die Ukraine dringend benötigte Waffen bald erhält und schnell einsetzen kann".

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Gazprom-Chef: Er soll auf diesem 240-Millionen-Dollar-Anwesen leben

Es zählt es zu den teuersten und größten Anwesen Russlands. In dieser Palast-ähnlichen Villa in Greenland bei Moskau soll der Putin-nahe Gazprom-Chef Alexej Miller leben.

Luhansk-Gouverneur: "Katastrophale Zerstörungen" in strategisch wichtiger Stadt

  • 12:08 Uhr

Die Lage in der umkämpften ostukrainischen Stadt Lyssytschansk verschärft sich weiter. In der strategisch wichtigen Nachbarstadt von Sjewjerodonezk gebe es "katastrophale Zerstörungen" durch russischen Beschuss, erklärte der Gouverneur der Region Luhansk, Serhij Hajdaj, am Dienstag im Messenger-Dienst Telegram. Außerdem werde im Industriegebiet von Sjewjerodonezk weiter gekämpft.

Die "letzten 24 Stunden waren schwierig" für die ukrainische Armee, wie Hajdaj weiter berichtete. Die Nacht zu Dienstag beschrieb er als "die Ruhe vor dem Sturm". Russland wolle die Region Luhansk "vor dem 26. Juni" vollständig einnehmen. "Aber das werden sie nicht in fünf Tagen schaffen", fügte der Gouverneur hinzu.

Am Montag hatte Hajdaj die Eroberung des nahe Sjewjeredonezk gelegenen Dorfes Metjolkin durch die russische Armee bestätigt. Der "Feind baut stetig seine Reserven aus", erklärte er dazu.

Sjewjerodonezk ist seit Wochen heftig umkämpft. Nachdem russische Truppen eine letzte Verbindungsbrücke in die Großstadt gesprengt hatten, sind seit Tagen keine Evakuierungen in ukrainisch kontrolliertes Gebiet mehr möglich. Es fehlt an sauberem Trinkwasser, Nahrung und Strom. (afp)

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Nach Raketenbeschuss: Bohrinsel im Schwarzen Meer brennt weiter

11:06 Uhr

Ein Brand auf einer von ukrainischen Raketen getroffenen Gasförderplattform im Schwarzen Meer hat sich russischen Angaben zufolge weiter ausgebreitet. "Das Feuer hat sich in der Nacht dem Bohrloch genähert", zitierte die Nachrichtenagentur Interfax am Dienstag die russische Senatorin Olga Kowitidi. Die sieben vermissten Menschen würden weiter mit Flugzeugen gesucht. Drei Verletzte würden in Krankenhäusern behandelt. Die Schäden auf zwei weiteren getroffenen Plattformen seien geringer.

Am Montag waren drei Bohrinseln mit Raketen attackiert worden. Insgesamt sollen sich 109 Menschen auf den Plattformen befunden haben. Die ursprünglich ukrainischen Anlagen waren im März 2014 im Zuge der Annexion der Halbinsel Krim von Russland besetzt worden. Ende Februar dieses Jahr marschierten russische Truppen in die Ukraine ein. Auch das Seegebiet des Schwarzen Meeres um die von Russland eroberte Schlangeninsel ist dabei von Kämpfen betroffen. (dpa)

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Gesamte ukrainische Region Cherson auf russisches Fernsehen umgestellt

  • 10:46 Uhr:

In der Region um die besetzte südukrainische Stadt Cherson werden nun überall russische statt ukrainische Fernsehsender ausgestrahlt. Spezialisten der russischen Armee hätten "den letzten der sieben Fernsehsendemasten in der Region Cherson neu konfiguriert für die Ausstrahlung russischer Sender", teilte das Verteidigungsministerium in Moskau am Dienstag mit. Rund eine Million Einwohner in dem Gebiet könnten nun "kostenlos" die wichtigsten russischen Sender nutzen, darunter insbesondere diejenigen der staatlichen Sendergruppe VGTRK.

Die russische Armee hatte das an die annektierte Krim-Halbinsel grenzende Gebiet um Cherson bereits kurz nach Beginn ihrer Ukraine-Offensive Ende Februar eingenommen. Seitdem wird das Gebiet immer näher an Russland herangeführt. Vor anderthalb Wochen begann Russland mit der Ausgabe russischer Pässe, außerdem wurde bereits der russische Rubel als Zahlungsmittel eingeführt. (afp)

Ukraine: Baerbock wirbt für EU-Beitrittsperspektive

Wenige Tage vor dem möglicherweise entscheidenden EU-Gipfel, hat Bundesaußenministerin Annalena Baerbock für eine konkrete EU-Beitrittsperspektive für die Ukraine geworben. (Bildnachweis: IMAGO / photothek)

London: Ukrainer verhindern russische Kontrolle über das Meer

  • 09:38 Uhr

Nach Einschätzung britischer Geheimdienste hat der ukrainische Widerstand bislang erfolgreich verhindert, dass Russland Kontrolle über das an die Ukraine grenzende Meeresgebiet übernimmt. Dies habe das ursprüngliche Konzept der russischen Invasion untergraben, hieß es am Dienstag in einem Update des britischen Verteidigungsministeriums. Ursprünglich habe Moskau nämlich vorgehabt, die Region um den wichtigen ukrainischen Hafen von Odessa vom Schwarzen Meer aus anzugreifen.

Am 17. Juni sei es ukrainischen Kräften erstmals gelungen, mit Schiffsabwehrraketen aus dem Westen ein russisches Schiff anzugreifen, das mit hoher Wahrscheinlichkeit Waffen und Personal auf die strategisch wichtige Schlangeninsel im Nordwesten des Schwarzen Meeres habe bringen wollen, hieß es von den Briten. Die Insel ist von russischen Truppen besetzt. Die Zerstörung des Schleppers zeige, wie schwierig es für Moskau sei, Nachschub auf die Insel zu bringen. (dpa)

Peskow fordert Bestrafung von in der Ukraine gefangenen US-Kämpfern

  • 08:38 Uhr:

Der Kreml hat sich erstmals zur Gefangennahme von zwei US-Kämpfern in der Ukraine geäußert und ihre Bestrafung gefordert. Die beiden früheren US-Soldaten Alexander Drueke und Andy Huynh seien Söldner und "an illegalen Aktivitäten auf dem Territorium der Ukraine beteiligt" gewesen, sagte Kreml-Sprecher Dmitri Peskow in einem auf Englisch geführten Interview mit dem US-Fernsehsender NBC News, von dem am Montag Auszüge veröffentlicht wurden.

Auf Nachfrage, welcher Vergehen genau Drueke und Huynh sich schuldig gemacht hätten, sagte Peskow, dies sei noch nicht klar. Zugleich versicherte er, dass sie nicht unter die Genfer Konventionen fielen. Die beiden US-Kämpfer gehörten nicht zur ukrainischen Armee, "also fallen sie nicht unter die Genfer Konventionen", sagte Peskow.

Vergangene Woche hatte der russische Staatssender RT in Online-Netzwerken veröffentlichte Videos der beiden vermissten US-Bürger gezeigt. Unklar blieb, von wem und unter welchen Umständen sie festgehalten wurden. Peskow sagte dazu in dem NBC-Interview, Drueke und Huynh würden von den "Behörden" festgehalten.

Auf die Frage, ob ihnen die Todesstrafe drohe, antwortete er auf NBC: "Das kommt auf die Ermittlungen an." Die pro-russischen Separatisten in der sogenannten Volksrepublik Donezk im Osten der Ukraine hatten kürzlich Todesurteile gegen zwei in der Ukraine gefangen genommene Briten und einen Marokkaner ausgesprochen. (afp)

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Bericht: Deutsch-slowakischer Ringtausch für Panzer-Lieferung an Ukraine verzögert sich

  • 08:14 Uhr:

Ein seit zwei Monaten geplanter deutsch-slowakischer Ringtausch für Waffenlieferungen an die Ukraine verzögert sich laut einem Bericht des Portals "Business Insider", weil Berlin zu wenige Panzer anbietet. Der Tausch sollte demnach vorsehen, dass die Slowakei der Ukraine 30 7-72 Kampfpanzer aus sowjetischer Produktion an die Ukraine liefert - und im Gegenzug modernere deutsche Panzer als Ersatz erhält.

Laut "Business Insider" lehnte Bratislava den Tausch aber in der vergangenen Woche ab, da Deutschland 15 Panzer des Typs Leopard-2A4 anbot. Dies sei aus Sicht der Slowakei ein zu geringer Ersatz für die 30 an die Ukraine zu liefernden T-72-Panzer. Dem Bericht zufolge erklärte eine Sprecherin des slowakischen Verteidigungsministeriums, 15 Leopard-Kampfpanzer könnten "keine Lösung für uns sein, da wir 30 Kampfpanzer für ein Panzerbataillon benötigen". (afp)

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Ukrainische Vize-Premier: Russland hält über 1.500 Ukrainer in Gefängnissen

  • 07:52 Uhr:

Russland soll über 1.500 ukrainische Zivilisten in seinen Gefängnissen gefangen halten. "Sie sind in Rostow, Kursk, sie sind im Gefängnis, sie werden als Kriegsgefangene festgehalten, obwohl sie es nicht sein sollten", sagte die ukrainische Vize-Regierungschefin Iryna Vereshchuk am Montag laut einem Bericht von "Kyiv Independent".

Unter den inhaftierten Zivilisten seien ukrainische Priester, Freiwillige, Aktivisten, Journalisten und Leiter lokaler Regierungsbehörden, so Vereshchuk weiter. (ari)

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Kremlsprecher Peskow: "Werden dem Westen nie wieder vertrauen"

  • 07:07 Uhr:

Vier Monate nach dem Überfall auf die Ukraine hat Russland die Beziehungen zum Westen als langfristig beschädigt bezeichnet. "Ja, es wird eine lange Krise werden", sagte Kremlsprecher Dmitri Peskow in einem in der Nacht zum Dienstag ausgestrahlten Interview des US-Fernsehsenders MSNBC. "Wir werden dem Westen nie wieder vertrauen." Russland erhebt seit Beginn seines Kriegs gegen die Ukraine immer wieder Vorwürfe gegen westliche Staaten - etwa wegen der militärischen Unterstützung für das angegriffene Land. (dpa)

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Hollywood-Star Ben Stiller besucht Selenskyj

  • 06:41 Uhr:

Hollywood-Star Ben Stiller hat dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj in seiner Rolle als UN-Sonderbotschafter einen Solidaritätsbesuch in Kiew abgestattet. "Es ist mir eine große Ehre, Sie sind mein Held", sagte Stiller Selenskyj am Montag in der ukrainischen Hauptstadt. Mit Blick auf Selenskyjs Reden vor Publikum in unterschiedlichen Ländern sagte Stiller dem ukrainischen Präsidenten, es sei "wirklich inspirierend", wie er "sein Land und die ganze Welt" mobilisiere.

Der US-Schauspieler Stiller besuchte Selenskyj anlässlich des Weltflüchtlingstags. Selenskyjs Präsidialbüro veröffentlichte Bilder des Treffens. Stiller hatte zuvor die Kiewer Vorstadt Irpin besucht, wo zu Beginn des russischen Angriffskriegs heftige Kämpfe stattfanden. "Ich spüre, dass das Geschehen hier schwer zu verstehen ist, wenn man nicht vor Ort war", sagte der 56-Jährige dem Präsidenten. Es sei "etwas anderes", es direkt vor Ort zu sehen und mit Menschen darüber zu sprechen. (afp)

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Russischer Journalist versteigert Nobelpreis-Medaille - für ukrainische Kinder

  • 06:23 Uhr

Der russische Journalist und Friedensnobelpreisträger Dmitri Muratow hat seine Nobelpreis-Medaille für 103,5 Millionen Dollar (98,4 Millionen Euro) versteigert. Der bei der Auktion am Montag (Ortszeit) in New York erzielte Erlös soll geflüchteten ukrainischen Kindern zugutekommen.

Den Zuschlag für die Medaille sicherte sich ein bisher anonym gebliebener Bieter per Telefon. Der Erlös der Versteigerung geht nach Angaben des Auktionshauses Heritage Auctions an das Hilfsprogramm für geflüchtete ukrainische Kinder des UN-Kinderhilfswerks UNICEF. Muratow ist der Chefredakteur der unabhängigen russischen Zeitung "Nowaja Gaseta". Ende März musste sie ihr Erscheinen einstellen, nachdem sie von den Behörden wegen ihrer Berichterstattung über die russische Invasion in der Ukraine mehrfach verwarnt worden war. Muratow war wegen seiner Verdienste um die Meinungsfreiheit im vergangenen Jahr gemeinsam mit der philippinischen Journalistin Maria Ressa mit dem Friedensnobelpreis ausgezeichnet worden.

Im April wurde Muratow während einer Zugfahrt in Russland mit einer Mischung aus Ölfarbe und Aceton attackiert, was bei ihm nach eigenen Angaben "fürchterliches" Augenbrennen verursachte. Seit 2000 wurden insgesamt sechs Journalisten der "Nowaja Gaseta" im Zusammenhang mit ihrer Arbeit getötet - darunter im Jahr 2006 die Investigativreporterin Anna Politkowskaja. (afp)

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Selenskyj sieht Ukraine als Teil des europäischen Werteraums

  • 05:45 Uhr

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat kurz vor der Entscheidung über einen EU-Beitrittskandidatenstatus des Landes bekräftigt, dass die Ukraine seiner Meinung nach bereits zu Europa gehört. Das von Russland attackierte Land beweise jeden Tag, dass es schon Teil eines vereinten europäischen Werteraums sei, sagte Selenskyj in seiner Videoansprache in der Nacht zu Dienstag. Russland sei sehr nervös wegen der Bestrebungen der Ukraine, der EU beizutreten. Gegen den Beschuss und "brutale" Angriffe im Osten und Süden der Ukraine könne man nur auf dem Schlachtfeld vorgehen, sagte Selenskyj. (dpa)

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Mit Material von dpa und AFP

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