Donald Trump hat vor kurzem Kanada, Mexiko und China den Handelskrieg erklärt. Folgen für Europa und Deuschland zeigen sich jetzt schon.
US-Präsident
Auch die EU könnte es bald treffen, wie Trump am Sonntag bekräftigte. Eine Zollspirale könnte den Welthandel destabilisieren, die Konjunktur in den USA und anderen Ländern beeinträchtigen und die Inflation anheizen.
Scholz und Macron reagieren auf Trumps Handelskrieg
Die EU-Länder reagierten sofort. Bundeskanzler
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Folge der Zollandrohungen: Kryptowährungen eingebrochen
Dennoch sind die Folgen von Trumps Handelskrieg bereits deutlich spürbar: Die Kurse der Kryptowährungen erlebten einen dramatischen Einbruch. Die wichtigste Kryptowährung, der Bitcoin, verlor an den asiatischen Märkten am Montagnachmittag (Ortszeit) bis zu sechs Prozent an Wert. Die zweitwichtigste Währung, Ether, brach um bis zu 26,5 Prozent ein – nach Angaben der Nachrichtenagentur Bloomberg der stärkste Wertverlust seit 2021.
"Wir sehen einen allgemeinen Zusammenbruch der Kryptowährungen, die Märkte schalten in den risikoaversen Modus", erklärte Stephen Innes, Analyst bei SPI Asset Management. "Die Marktteilnehmer trennen sich von spekulativen Vermögenswerten." Demnach geht es vor allem darum, die drohenden Verluste in anderen Bereichen auszugleichen, die nach der Einführung US-Strafzöllen in Schwierigkeiten geraten dürften.
Zudem hat die Furcht vor einem Handelskrieg den Dax zum Wochenstart absacken lassen. Erst am Freitag hatte der deutsche Leitindex ein Rekordhoch von gut 21.800 Punkten erreicht, nun fiel er um 1,99 Prozent auf 21.299 Zähler.
Folgen für Europa
Unmittelbar betroffen von Trumps Handelskrieg sind zudem viele europäische Unternehmen, die in Kanada und Mexiko produzieren und von dort exportieren. Besonders viele deutsche Firmen könnten durch diese Entwicklungen vor Herausforderungen gestellt werden, da vor allem die Lieferketten der Automobilindustrie gestört werden könnten.
Volkswagen produziert im mexikanischen Puebla Modelle wie den Jetta und den Tiguan für den US-Markt. BMW produziert in San Luis Potosí (Mexiko) den 3er-BMW, der hauptsächlich in die USA exportiert wird. Mercedes-Benz produziert in Aguascalientes (Mexiko) zusammen mit Nissan Fahrzeuge wie die A-Klasse und den Infiniti QX50 für den US-Markt.
Schon 2017 sagte Donald Trump: "Schauen Sie sich die Millionen von Autos an, die sie in den USA verkaufen. Es ist schrecklich. Wir werden das stoppen." Diesen Worten könnten jetzt Taten folgen.
Euro fällt auf tiefsten Stand seit November 2022
Zudem ist der Euro aus Sorge um den eskalierenden Handelsstreit schwach in die Woche gestartet. Der Kurs sackte in der Nacht auf Montag bis auf 1,0141 Dollar ab und erreichte damit den tiefsten Stand seit November 2022. Zuletzt konnte sich der Euro etwas erholen, kostete aber mit 1,0245 Dollar immer noch gut einen Cent weniger als am Freitagabend.
Der Euro ist seit der Wahl von Donald Trump zum neuen US-Präsidenten Anfang November unter Druck geraten. Davor hatte der Euro noch mehr als 1,09 Dollar gekostet. (dpa/afp/bearbeitet von lla)
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