TV-Duelle zwischen Spitzenkandidaten sind fester Bestandteil von Wahlen in Deutschland. Doch die Auswahl der Rede-Duellanten sorgt immer wieder für Diskussionen – so auch bei der Bundestagswahl 2025. Dieses Mal kommt Kritik von den Grünen.
Die Grünen-Fraktionsvorsitzenden Britta Haßelmann und Katharina Dröge haben ARD und ZDF für ein geplantes TV-Duell zur Bundestagswahl 2025 kritisiert. Stein des Anstoßes: bei der Diskussionsrunde sollen lediglich Bundeskanzler Olaf Scholz und dessen CDU-Herausforderer Friedrich Merz gegeneinander antreten.
"Die Zeiten der beiden großen Volksparteien sind vorbei. Das wissen alle. Der Öffentlich-Rechtliche noch nicht?", schrieb Haßelmann auf der Plattform X mit Bezug darauf. "Hatten wir 2021 noch ganz selbstverständlich mehrere TV-Trielle-schwenkt man jetzt auf SPD:CDU. Das bildet unser Land nicht ab."
Dröge schrieb dazu: "Sagt mal Das Erste und ZDF ist das wirklich ernst gemeint? Nur SPD & CDU einzuladen? Mit freundlicher Unterstützung zurück zur GroKo?"
ÖR-Sender wollen Habeck gegen Weidel ins Duell schicken
ARD und ZDF wollen Scholz und Merz am 9. Februar gegeneinander antreten lassen. Das Duell wird live gleichzeitig im Ersten und Zweiten übertragen und soll 90 Minuten dauern. Moderieren sollen Sandra Maischberger (ARD) und Maybrit Illner (ZDF). Außerdem sei ein weiteres Duell von den öffentlich-rechtlichen Sendern geplant. Dazu seien Robert Habeck (Grüne) und Alice Weidel (AfD) angefragt, teilten ARD und ZDF auf Anfrage der Deutschen Presse-Agentur (dpa) mit.
Auch der Privatsender RTL plant am 16. Februar einen "letzten und entscheidenden Schlagabtausch" von Scholz und Merz. Die Ausgabe von RTL, ntv und "Stern" – eine Woche vor der Wahl – moderieren Pinar Atalay und Günther Jauch.
Neben Union, SPD, Grünen und AfD hat am Montagabend auch das Bündnis Sahra Wagenknecht angekündigt, die Parteigründerin und Spitzenkandidatin als Kanzlerkandidatin zu benennen, "damit sich unsere Konkurrenten keinen ungerechtfertigten Vorteil verschaffen", wie Generalsekretär Christian Leye der dpa sagte. Gemeint ist wohl unter anderem, dass zu den Fernsehrunden nur als Kanzlerkandidaten titulierte Spitzenkandidaten eingeladen werden könnten. (dpa/bearbeitet von thp)
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