Die FDP musste bei der Landtagswahl in Brandenburg eine herbe Niederlage einstecken – und macht dafür einmal mehr die Ampel-Regierung in Berlin verantwortlich. Kommt jetzt der Koalitionsbruch?
Weniger als ein Prozent. In Brandenburg wird die FDP nur noch unter den sonstigen Parteien geführt. Und das ist längst nicht alles. Auch bei den Landtagswahlen in Sachsen und Thüringen hatte die FDP die Fünf-Prozent-Hürde deutlich verfehlt.
Vor einem Jahr war sie in Bayern mit einem Ergebnis von drei Prozent am Wiedereinzug in den Landtag gescheitert. Schuld an der Verzwergung sind, so der Tenor aus der Partei, nicht etwa eigene Fehler, sondern: die Ampel.
Die FDP werde seit drei Jahren "bei jeder Landtagswahl abgestraft", erklärte etwa der bayerische Landes-Parteichef Martin Hagen gegenüber der "Augsburger Allgemeinen". "Und das liegt nicht an der Arbeit vor Ort". Die Bürger lehnten die Ampel-Regierung ab und machten das "unmissverständlich deutlich", sagte Hagen.
"Wenn man merkt, dass es nicht mehr geht, dann muss man auch irgendwann bereit sein, den Stecker zu ziehen", erklärte er weiter. Bezüglich dieses Themas müsse man "im Bundesvorstand Tacheles reden."
Kubicki: "Menschen sind mit der Ampel fertig"
Und Hagen ist nicht die einzige Stimme in diese Richtung. Auch
Kubicki gab der Ampel noch ein Zeitfenster von bis zu drei Wochen, um einen Kurs zu finden "wie man die Wirtschaft wieder flott machen kann und Wettbewerbsfähigkeit wieder erstellen kann." Sollte das nicht in dieser Zeit gelingen, mache es für die "Freien Demokraten keinen Sinn mehr, an dieser Koalition weiter mitzuwirken".
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Es ist nicht das erste Mal, das Kubicki den Fortbestand der Ampel in Frage stellt. Und auch innerhalb der FDP hadert man schon länger mit dem Bündnis. Bei einer Mitgliederbefragung sprachen sich Anfang des Jahres lediglich 52 Prozent der FDP-Anhänger für den Verbleib in der Ampel aus.
Gestiegen dürfte dieser Wert nach den Wahlschlappen in Thüringen, Sachsen und nun in Brandenburg kaum sein.
FDP-Chef
Allerdings betonte er auch, dass die Ampel bis vor Weihnachten "drei Fragen: Migration, wirtschaftlicher Erfolg dieses Landes und stabilitätsorientierte Haushaltspolitik" klären müsse. An diesen Themen werde die Koalition gemessen, und auch die FDP messe die Koalition daran.
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Die SPD jedenfalls sei "wild entschlossen", mit der Koalition über die Ziellinie zu gehen, also bis zum Ende der Legislaturperiode weiterzumachen. (afp/dpa/bearbeitet von thp/mcf)
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