Uli Hoeneß hat ARD und ZDF für deren Umgang mit der Basketball-WM in Asien deutlich kritisiert.

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"Man sieht generell, dass die Öffentlich-Rechtlichen da auf einem ziemlich falschen Weg sind", sagte Uli Hoeneß, Ehrenpräsident des FC Bayern München, in einem Interview der "Süddeutschen Zeitung" (Samstag). "Sie sollten zeigen, was die Zuschauer sehen wollen, und nicht, was sie glauben, produzieren zu müssen. Ich sehe die hunderttausendste Talkshow, aber wenn die deutsche Nationalmannschaft Weltmeister wird, sehe ich lange nichts."

ARD und ZDF hatten vor der WM darauf hingewiesen, dass sie keine Rechte besitzen. Die ersten sieben WM-Spiele der deutschen Basketballer waren ausschließlich beim Streamingdienst MagentaSport übertragen worden, erst für das Endspiel stieg das ZDF nach dem Kauf einer Sub-Lizenz bei der Telekom ein. Im Schnitt sahen am Sonntagnachmittag 4,626 Millionen Menschen im Zweiten den 83:77-Finalsieg gegen Serbien in Manila.

Hoeneß: "Alle Hebel in Bewegung setzen müssen"

"Spätestens nach dem Viertelfinale hätte man meiner Meinung nach alle Hebel in Bewegung setzen müssen, um die WM mit diesem großartigen Team ins Programm zu nehmen", sagte der 71 Jahre alte Hoeneß. Die Telekom hatte sich zum Weiterverkauf von Rechten bereit erklärt.

Die Öffentlich-Rechtlichen sollten sich "nach den Menschen richten und nicht nach ihren eigenen Vorstellungen", sagte Hoeneß und appellierte "an die Fernseh-Verantwortlichen: Die Highlights wichtiger Sportarten müssen sich die Öffentlich-Rechtlichen sichern. Müssen!" Der deutsche Sieg im Halbfinale gegen die USA sei "großes Drama" gewesen. "Aber unsere Öffentlich-Rechtlichen übertragen ja lieber, wie ein Schauspieler mit seinem Hund Gassi geht", meinte der langjährige Bayern-Präsident. (dpa/pak)

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