Mercedes gewinnt immer und das auch noch zuverlässig im Doppelpack. Für Fans von Sebastian Vettel im Speziellen und Ferrari im Allgemeinen ist die laufende Formel-1-Saison eine schwere Prüfung. Und es gibt handfeste Gründe dafür, dass die Roten dem Tempo der Silbernen nicht folgen können.

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Fünf Rennen, fünf Doppelsiege für die Silbernen: Mercedes liegt in der Konstrukteurswertung schon fast 100 Punkte vor Ferrari. Es steht 217 zu 121.

Die Fahrerwertung dominieren vor dem Grand Prix in Monaco am Sonntag Weltmeister Lewis Hamilton (112 Punkte) und dessen Teamkollege Valtteri Bottas (105). Vor Sebastian Vettel (64) liegt als Dritter noch der Niederländer Max Verstappen (66). Auf Rang fünf folgt mit 57 Punkten Ferraris Neuerwerbung Charles Leclerc.

Wie kann es bei Ferrari zu einer derartigen Diskrepanz zwischen Anspruch und Wirklichkeit kommen? Teamchef Mattia Binotto erklärt die aktuellen Probleme.

"Ich suche keine Entschuldigung für die bisherigen Leistungen. Doch es ist eine Tatsache, dass die Schwierigkeiten der zweiten Hälfte 2018 den Beginn dieser Saison beeinflusst haben", erklärte der Italiener am Rande des Großen Preises von Monaco (26. Mai, 15:10 Uhr/RTL und Sky): "Das heutige Auto ist damals entstanden, genau wie wir bereits heute für das Auto der Saison 2020 arbeiten."

Ferraris Motivator ist gestorben

Das Team spüre zudem die Abwesenheit des im vergangenen Juli verstorbenen Ferrari- und Fiat-Chrysler-Chefs Sergio Marchionne.

"Er war eine Führungspersönlichkeit und ein Motivator, er hatte vom strategischen und politischen Standpunkt einen starken Einfluss. Er hat mir viel Vertrauen geschenkt. So eine Person ersetzt man nicht in wenigen Tagen. Wir haben nach Marchionnes Tod bremsen müssen, doch wir haben unsere interne Balance wiedergefunden", sagte Binotto.

Der 49-Jährige mit Schweizer Pass gab sich trotz des großen Rückstands auf den Rivalen Mercedes kämpferisch. "Es gibt Margen, um das Auto zu verbessern, auch wenn man in wenigen Wochen ein Projekt nicht ändern kann. Wir werden Rennen für Rennen kämpfen", sagte Binotto.

Es droht ein langer Kampf mit wenig Aussicht auf Erfolg. Auch in den freien Trainings in Monaco hatten Vettel und Leclerc in ihrem SF90 keine Chance gegen die Silberpfeile.

Im ersten freien Training auf den Rängen vier (Leclerc) und fünf (Vettel) wenigstens noch dicht beisammen, landete Vettel im zweiten Durchgang auf Rang drei. Leclerc kam nur mit der zehntschnellsten Runde in die Wertung. Beide Trainingsfahrten im Fürstentum dominierte Weltmeister Lewis Hamilton in seinem Mercedes. (hau/AFP)

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