Sebastian Vettel ist nach einem völlig verkorksten Rennen inklusive Unfall in Silverstone an einem neuen Tiefpunkt angelangt. Selbst Dauerrivale Lewis Hamilton findet inzwischen tröstende Worte. Auf der Jagd nach Schumacher-Rekorden scheint der Engländer währenddessen selbst nicht zu stoppen zu sein.

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Formel-1-Weltmeister Lewis Hamilton will seinen Dauerrivalen Sebastian Vettel trotz der für den Ferrari-Piloten bislang enttäuschenden Saison noch nicht abschreiben.

"Er ist einer der Großen dieses Sports. Er wird stärker zurückkommen, davon bin ich überzeugt", sagte Mercedes-Fahrer Hamilton nach seinem überzeugenden Heimsieg am Sonntag im englischen Silverstone: "Das machen großartige Athleten so - und er ist einer davon."

Der 34 Jahre alte Hamilton hat in der WM-Wertung nach zehn von 21 Rennen bereits 100 Punkte Vorsprung auf den Viertplatzierten Vettel. Er vermisse den engen Zweikampf mit dem Hessen aber nicht, sagte Hamilton: "Dafür bin ich nicht der Typ. Ich vermisse vielleicht meine Hunde oder solche Dinge."

Allerdings wünsche er sich doch "den Kampf mit Ferrari oder anderen Gegnern". Momentan ist sein finnischer Stallrivale Valtteri Bottas sein ärgster Widersacher. "Es ist anders, gegen seine Teamkollegen zu kämpfen. Aber es ist im Moment eben einfach so", sagte Hamilton.

Der Brite kann in diesem Jahr seinen sechsten WM-Titel holen. Von zehn Rennen gewann er bislang sieben. Vettel wartet hingegen noch auf seinen ersten Saisonerfolg und fasste sein bisheriges Jahr 2019 knapp in einem Wort zusammen: "Schwierig."

Der Heppenheimer wurde in Großbritannien nach einem von ihm verschuldeten Unfall nur 16. und blieb erstmals seit fast einem Jahr ohne WM-Punkte. "Ich habe mein Rennen selbst zerstört", musste er hinterher zugeben.

Formel 1: Wolff zieht Vergleich Hamilton vs. Schumacher

Derweil traut Mercedes-Teamchef Toto Wolff seinem Topfahrer Hamilton zu, die bisherigen Formel-1-Bestmarken von Rekordweltmeister Michael Schumacher zu übertrumpfen.

"Es ist hart, aber er ist auf einem guten Weg", sagte Wolff nach Hamiltons 80. Karrieresieg am Sonntag im englischen Silverstone. Dem 34 Jahre alten Briten Hamilton fehlen nur noch elf Grand-Prix-Erfolge, um Schumacher einzuholen. Die 91 Triumphe des Kerpeners sind bislang unerreicht.

"Wenn man so hart arbeitet und dann noch Teil eines Teams ist, dessen Auto die Maßstäbe setzt, dann gibt einem das eine gute Basis, um erfolgreiche Ergebnisse zu erzielen", sagte Wolff über Hamiltons momentane Voraussetzungen bei den Silberpfeilen.

Gleichzeitig hob der Österreicher aber hervor, was es bedeute, mit Ikone Schumacher zu konkurrieren: "Zu erreichen, was Michael erreicht hat, ist das Beste, was es bisher gegeben hat. Das ist ein ganz anderes Level."

Formel 1: Hamilton kann Schumacher-Rekorde brechen

Mit harter, konzentrierter Arbeit habe sich Hamilton den Erfolg der vergangenen Jahre verdient. Schumacher ist der einzige siebenmalige Champion in der Königsklasse des Motorsports.

Das zu schaffen, sei für Hamilton möglich. "Es gibt mehr Siege und mehr WM-Titel, die er gewinnen kann, um an Michael heranzukommen", sagte Wolff.

Aktuell besitzt Hamilton bei Mercedes noch einen Vertrag bis Ende 2020. Er kann sich aber vorstellen, noch bis zu fünf Jahren weiterzufahren. Unter anderem den Rekord für die meisten Pole Positions hat Hamilton Schumacher bereits abgenommen. (fte/dpa)

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