• Mick Schumacher ist mit dem Verlauf seiner ersten Formel-1-Saison bisher zufrieden. "Alles liegt im Plan", sagt er.
  • Der 22-Jährige hofft 2022 auf ein konkurrenzfähigeres Auto, will aber langfristig um den WM-Titel fahren.
  • In Mexiko setzt Schumacher auf Fehler der Konkurrenten. Sein Haas-Teamchef Günther Steiner liebäugelt scherzhaft sogar mit der Pole Position.

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Nein, übersehen kann man Mick Schumacher im Fahrerlager von Mexiko wirklich nicht. Das Plakat, das dort hängt, ist so groß, dass es sogar dem 22-Jährigen unangenehm ist. "An das Bild werde ich mich auch bis ans Ende des Wochenendes nicht gewöhnen, das ist schon sehr groß. Aber ich nehme das eher mit Humor", sagte er in seiner Presserunde vor dem 18. Saisonrennen.

Dafür hat sich der Haas-Pilot als Formel-1-Rookie an die Herausforderungen der Motorsport-Königsklasse gewöhnt. "Alles liegt im Plan", sagte er: "Ich hatte hohe Erwartungen an mich selbst, ganz bewusst. Ein paar von den Sachen habe ich erreicht, ein paar noch nicht."

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Was er definitiv erreicht hat: den wichtigsten Gegner zu schlagen, seinen Teamkollegen Nikita Mazepin. Und das sehr deutlich. In bislang 17 Rennen landete er 14-mal vor dem Russen, im Qualifying-Duell führt Schumacher 15:2.

"Man entwickelt sich, macht neue Erfahrungen und verändert sich. Ich steige ein und weiß inzwischen genau, was ich tun muss, um mein Leben beim Fahren einfacher zu machen", erklärte Schumacher. Der Austausch mit dem Team sei ein ganz anderer, auch aufgrund seiner Erfahrung, betonte er.

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Es ist wieder ein Schumacher in der Formel 1 vertreten: Mick Schumacher, der Sprössling der Formel-1-Legende Michael Schumacher.

Die Strecke in Mexiko ist prädestiniert für Fahrfehler

Die Erfahrung hat ihm 2021 trotz des unterlegenen Haas gezeigt: Patzt die Konkurrenz, sind kleine, aber für ihn und sein Team wichtige Erfolge wie der Einzug in das zweite Qualifying-Segment oder ein 16. Startplatz wegen diverser Strafen durchaus möglich. "Die Strecke ist prädestiniert dafür, dass Leute Fehler machen", sagte Schumacher: "Wenn wir wenige Fehler machen, können wir hoffentlich gut dabei sein und wieder das Q2 erreichen."

Sein Teamchef Günther Steiner verkündete vor dem Rennwochenende in dem Zusammenhang den Haas-"Geheimplan" - natürlich mit einem dicken Augenzwinkern. "Wir hoffen immer noch, dass zu irgendeinem Zeitpunkt alle Fahrer ihren Motor wechseln müssen und wir auf der Pole Position enden. Aber in diesem Jahr läuft uns dafür die Zeit davon", scherzte Haas' Teamchef Steiner.

Am liebsten würde Mick Schumacher bereits 2022 um den WM-Titel fahren

Dafür soll es 2022 deutlich besser werden. "Am liebsten würde ich ein Auto haben, das um die Meisterschaft fahren kann, was nächstes Jahr aber schwierig wird", sagte Schumacher. Seine und Haas' Hoffnung ist, dass es mit dem neuen Reglement und dem neuen Auto zu mehr Zweikämpfen auf Augenhöhe mit der Mittelfeld-Konkurrenz kommt. Und dann zu WM-Punkten. Punkte sind ein Ziel, das sich Schumacher für 2021 gesetzt, aber noch nicht erreicht hat.

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Mittel- bis langfristig sind die Ziele sowieso ganz andere. Er habe die Chance, sich hochzuarbeiten, "um dann letztendlich in einer Position zu sein, in der ich hoffentlich im schnellsten Auto sitze und um die Weltmeisterschaft fahre", sagte Schumacher bei "Motorsport-Magazin.com".

Die Evolution, die er gerade mitmache, mache ihn hoffentlich zu dem Fahrer, der dann in Zukunft um Meisterschaften fahren könne, sagte Schumacher: "Dass ich um Meisterschaften fahren kann, das weiß ich." Schumacher hatte auf dem Weg in die Formel 1 in den Nachwuchsserien Formel 3 und Formel 2 den Titel geholt.

Das Lehrjahr bei Haas hat nicht nur Nachteile

Dass er in seinem Lehrjahr im Grunde nur mit seinem Teamkollegen auf Augenhöhe fährt und Duelle mit anderen Piloten die Ausnahme sind, und dass Team Haas sowieso das schlechteste der Formel 1 ist, hat nicht nur Nachteile. "Wer möchte Teil eines Teams sein, das gut anfängt und schlecht endet? Dann ist man Teil des Problems", sagte Schumacher: "Man möchte viel lieber ein Team mit nach oben bringen und besser verlassen, als man es vorgefunden hat. Ich glaube, dass keiner wirklich reinkommt und gleich im ersten Jahr die Meisterschaft gewinnen kann. Das ist ein Prozess."

Verwendete Quellen:

  • haasf1team.com: "Mexico City Grand Prix: Preview"
  • motorsport-magazin.com: "Formel 1, Mick Schumacher: Will um den Weltmeistertitel kämpfen"
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