So manch etablierter Club steckt derzeit mitten im Abstiegskampf. Neben alten Bekannten wie dem Hamburger SV findet sich auch Borussia Dortmund plötzlich in der unteren Tabellenhälfte wieder. Wir zeigen, woran es bei den Sorgenkindern der Liga hapert und wieso sie sich trotzdem Hoffnung auf den Klassenerhalt machen können.
Dortmund: Die Krise verschlimmert sich
Vom Bayern-Jäger Nummer 1 zum Krisen-Klub. Gegen Köln präsentierte sich Borussia Dortmund erneut wie ein naiver Aufsteiger. Eigene Fehler und fehlende Abstimmungen prägten einmal mehr das Spiel des BVB. "Wir geben viel zu leicht die Bälle weg, stehen in der Absicherung schlecht und laden den Gegner zu Kontern ein", bringt es Jürgen Klopp auf den Punkt.
Trotzdem dürften einige Punkte dem BVB Mut machen: Das Lazarett lichtet sich langsam und gegen Köln konnte
Das Potenzial für den Umschwung ist zweifellos vorhanden – die Mannschaft muss es nun auch in der Liga abrufen. Klopp selbst gibt sich indes kämpferisch: "Hätte ich das Gefühl, dass es tatsächlich daran liegt, dass ich hier der Störfaktor bin,[…]dann würde ich meinen Platz freimachen. Aber davon sind wir weit entfernt. Wir müssen jetzt Spiele in Folge gewinnen, um in die Nähe der Plätze zu kommen, wo wir hinwollen."
Freiburg: Hoffen auf den ersten Sieg
Der SC Freiburg bleibt auch nach dem 8. Spieltag sieglos. Nach der 1:2 Pleite gegen den VfL Wolfsburg stehen die Breisgauer auf dem vorletzten Tabellenplatz. Wieder einmal zeigt sich die Mannschaft bemüht, aber zu inkonsequent im Abschluss: "Wir müssen in einer Top Verfassung sein, um gegen Mannschaften eine Chance zu haben, die so aufgestellt sind", sagte Christian Streich auf der Pressekonferenz nach der Niederlage.
Auf der Habenseite können die Breisgauer immerhin fünf Unentschieden für sich verbuchen, darunter Punktgewinne gegen die Spitzenteams aus Leverkusen und Gladbach. Dazu ist die Moral innerhalb der Mannschaft intakt. In den nächsten beiden Spielen gegen Augsburg und Köln stehen die Chancen für den SC Freiburg daher gut, den erhofften ersten Saisonsieg einzufahren.
Bremen: im freien Fall
Sieglos, nur vier Punkte, dazu der Negativrekord von null abgegebenen Torschüssen in einem Spiel – als erste Mannschaft überhaupt seit Beginn der Datenerfassung. Bei Bremen brennt der Baum lichterloh. "Wie der Hase vor der Schlange" beschreibt Werder-Manager Thomas Eichin die Einstellung der Bremer beim FC Bayern und Robin Dutt beschreibt die Niederlage "auch in der Höhe verdient".
Die Abwehr bleibt in der zweiten Saison unter Dutt das Sorgenkind: Bereits 22 Gegentore haben die Hanseaten in dieser Saison kassiert. Der Trainer selbst ist indes hoffnungsvoll: "Wir haben die Dinge schon oft gedreht. Und wir werden sie auch diese Saison drehen."
Stuttgart: Die Schwaben zeigen Moral
"Das war nicht bundesligatauglich", urteilte Trainer Armin Veh über die erste Halbzeit gegen Leverkusen. Nur der Sorglosigkeit der Gegner ist es zu verdanken, dass der VfB Stuttgart am Ende aus einem 0:3 ein 3:3 machen konnte. Damit dürften sich die Schwaben ein wenig Ruhe erspielt haben, immerhin konnten sie aus den letzten vier Spielen fünf Punkte mitnehmen.
Trotzdem ist der VfB alles andere als über den Berg. Zu wackelig und inkonstant präsentierte sich die Mannschaft in letzter Zeit. Gegen Frankfurt sollte am kommenden Samstag möglichst ein Sieg her, schließlich warten die Schwaben seit 14 Auswärtsspielen auf einen Dreier. Mit einem Sieg in Frankfurt wäre erst einmal Ruhe.
Hamburg: Der Dino weiter im Keller
Trotz Umbruchs hängt der Hamburger SV weiter hinten drin. Erst ein Saisonsieg steht zu Buche. Und dann ist da noch der unrühmliche Negativrekord des ersten Saisontores, das erst nach 507 Liga-Minuten erzielt werden konnte. Dazu wurde mit Mirko Slomka bereits der erste Trainer entlassen. Keine Frage: Auch in dieser Saison spielt der HSV gegen den Abstieg.
Immerhin dürften die jüngsten Leistungen Mut machen. Gegen Hoffenheim kämpfte sich der HSV nach einem Rückstand zurück. In den letzten beiden Spielen erzielte der Verein vier Punkte. Zudem lässt der neue Trainer Joe Zinnbauer eine eigene Handschrift im Spielsystem erkennen und mit 17 Torschüssen lieferte der HSV seinen Bestwert dieser Saison ab.
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