Karl-Heinz Rummenigge erklärt uns die Fußball-Welt, wir erklären dem Hamburger SV, wie man Tore schießt und die TSG 1899 Hoffenheim spielt endlich wieder so, wie wir uns das immer gewünscht haben. In unserer Serie ziehen wir die etwas anderen Lehren aus dem jeweiligen Spieltag der Bundesliga.
1. Erkenntnis: Karl-Heinz Rummenigge erklärt die Fußball-Welt
Er sei endlich angekommen beim FC Bayern München, murmelte
2. Erkenntnis: Unser Hoffenheim ist wieder da
Ach, was sind wir froh, dass es Hoffenheim gibt. Das mögen die Verfechter der Traditionsklubs vielleicht anders sehen. Aber eines muss man ganz klar sagen: Hoffenheim bietet einfach Spektakel. Präziser formuliert: endlich wieder Spektakel. Denn das, was die Kraichgauer zu Saisonbeginn ablieferten, war überraschend souverän, ja fast schon langweilig. Nur zwei Gegentore in vier Spielen - und das von dem Team, das in der Spielzeit davor 70 (!) Gegentore kassiert hat. Lächerlich! Uninteressant! Zum Einschlafen!
Einzig die Hoffe-Fans erfreute diese Entwicklung natürlich. Endlich müssen die eigenen Kicker nicht mehr vier Tore schießen, um ein Match zu gewinnen. So zumindest der im Kraichgau verbreitete Irrglaube, dem der SC Freiburg ein Ende setzte - und das mit allerfreundlichster Unterstützung der TSG-Kicker. Sowohl das 0:1 als auch das 0:2 von Freiburgs Mike Frantz leiteten die Hoffenheimer mit katastrophalen Fehlern ein. Dass danach noch vier weitere Tore fielen und die Partie gegen den Sportclub mit einem dramatischen 3:3 endete, erfreut uns neutrale Fans natürlich. Denn: Wir wollen Tore sehen. Hinten wie vorne. Und wenn Hoffenheim 2014/15 wieder zu Hoffenheim 2013/14 mutiert, können wir uns noch auf einige Torfestivals mit TSG-Beteiligung freuen.
3. Erkenntnis: Der VfB Stuttgart mag verrückte Tage
Unsereiner mag ja die ruhigen Tage. An denen nicht viel passiert und man einfach mit einer schönen Tasse Tee vor dem Fernseher englische Krimiserien schauen kann, in denen auch wahnsinnig viel Tee getrunken wird. Irgendetwas sagt uns, dass es dem VfB Stuttgart da anders geht. Dort will man Chaos. Aufregung. Hektik. Anarchie. Und davon möglichst viel. So gesehen, war der 5. Spieltag für die Schwaben ganz großartig. Erst Sportmanager Fredi Bobic entlassen, dann im Spiel gegen Borussia Dortmund 2:0 geführt und noch 2:2 gespielt, weil Torhüter Sven Ulreich ob der plötzlichen Führung seiner Mannschaft scheinbar so verwirrt war, dass er einfach mal unter einer Flanke durchsegelte - so sieht ein perfekter Tag im Leben der Chaos-Stuttgarter aus.
4. Erkenntnis: Der Hamburger SV hat vergessen, wo das Tor steht
Auch "Ferrari-Joe" (aka Josef Zinnbauer, Trainer) hat es noch nicht geschafft, den Spielern des Hamburger SV zu verklickern, wo das Tor steht. Denn auch nach dem 5. Spieltag ist der HSV weiter ohne Törchen. Wir geben gerne Nachhilfe:
Das Tor besteht aus zwei senkrechten Pfosten und ist mit einer Querlatte verbunden. Dahinter hängt ein Netz. Das Tor findet man genau in der Mitte zwischen den beiden Eckfahnen an beiden Enden eines Spielfelds. Das ist der Platz, auf dem diese grüne Zeug wächst und ihr euch den Ball immer so enthusiastisch hin- und herschiebt, liebe Hamburger. Um einen Treffer zu erzielen, muss der Ball in vollem Umfang hinter der Linie zwischen den Pfosten sein. Nicht daneben. Nicht drüber. Idealerweise erreicht man das, indem man den Ball mit dem Fuß so trifft, dass der Torhüter nicht mehr hinkommt. Der Torhüter darf übrigens die Hand benutzen. Das ist natürlich ein bisschen gemein. Aber so ist Fußball nun mal.
So, und jetzt seid ihr perfekt aufs Toreschießen vorbereitet, liebe Hamburger! Viel Glück im nächsten Spiel.
5. Erkenntnis: Carlos Zambrano sollte einfach gesperrt werden
Ja, eine Sperre zu fordern ist fies. Aber das, was Eintracht Frankfurts Carlos Zambrano gegen den FSV Mainz 05 abgezogen hat, war noch deutlich fieser. Vier Gelbe Karten hat der Peruaner bereits auf dem Konto - gegen die Rheinhessen hätte er noch die Rote Karte zu seinem Kontingent bekommen müssen. Dem Japaner Shinji Okazaki trat der Abwehrspieler auf den Unterschenkel, durfte dennoch weiterspielen. Bereits dreimal in diesem Jahr trat Zambrano mit unfairen Aktionen in Erscheinung. Im Januar checkte er Adrian Ramos (damals Hertha BSC) mit dem Ellenbogen um, einen Monat später bekam Robert Lewandowski den Ellenbogen in den Magen und im April trat er in den Allerwertesten von Hoffenheims Anthony Modeste. Es kommt nicht von ungefähr, dass der Boulevard ihm bereits den Spitznamen "Brutalo-Zambrano" verpasst hat. Normalerweise finden wir solch boulevardesque Spitznamen super, wie das Beispiel "Ferrari-Joe" (siehe oben) zeigt. Doch auf diesen können wir sehr gerne verzichten. Genauso wie auf den Peruaner, sollte er sein Verhalten auf dem Platz nicht ändern.
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