Warum 1899 Hoffenheim Ihnen einen Haufen Geld bescheren könnte, Hertha BSC auf gut erzogene Jungspunde hofft und die Bundesliga uns einfach nicht zuhören will, erklären wir in unserer etwas anderen Vorschau auf den 28. Spieltag der Bundesliga.

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Wir alle kennen die dubiosen Anzeigen, die Nebenverdienste in gigantischer Höhe versprechen, ohne dass man groß einen Finger rühren müsste. Alles Humbug und Bauernfängerei, sagen Sie? Sie haben natürlich recht. Außer wenn der 28. Spieltag der Bundesliga und die Partie zwischen dem FC Bayern München und 1899 Hoffenheim ansteht. Denn mit einer Wette auf einen Sieg der Kraichgauer und gefühlten Wettquoten von einer Million zu eins, ist ein Vermögen in Nullkommanichts praktisch sicher.

Oder glauben Sie ernsthaft, dass die Bayern im Alkoholdelirium nach der errungenen Meisterschaft und in der Vorfreude auf das Champions-League-Viertelfinale gegen Manchester United auch nur einen einzigen Gedanken an Hoffenheim verschwenden? Freie Bahn also für die Emporkömmlinge aus Sinsheim. Allerdings ... wenn wir nochmal genau drüber nachdenken ... wahrscheinlich schießt der FC Bayern auch mit einem Vollrausch in der Birne jeden Bundesliga-Gegner noch mit 5:0 aus dem Stadion. So ganz sicher ist Ihre neue Einnahmequelle also doch nicht.

Auch mal das Tor aufhalten

Die Kavaliere dieser Welt sterben langsam aus. Das ist eine Einschätzung, die vor allem die Senioren unter uns teilen. Auf Höflichkeit vonseiten der jungen Garde dürfte am Freitagabend Hertha BSC hoffen. Denn die "alte Dame" tritt im Flutlichtspiel bei den "jungen Wilden" aus Schalke an. Oma gegen Jugendstil also. Und was macht ein gut erzogener Jüngling, wenn er auf eine rüstige Rentnerin trifft? In den Trikot-Mantel helfen? Über die Mittellinie helfen? Für sie auf dem Transfermarkt einkaufen gehen? Den Trikotkoffer tragen? Einen Sitzplatz auf der Bank anbieten?

Alles sehr nett. Geht es nach den Berlinern, würden sie sich über drei Punkten allerdings sicherlich am meisten freuen. Für die Schalker hieße das: einfach mal das Tor aufhalten.

Die Liga hört uns nicht zu

Liebe Liga-Verantwortliche, wir wissen, Ihr habt wahnsinnig viel zu tun. Trotzdem wäre es nett, wenn Ihr uns einfach mal zuhört. Zur Erinnerung: Schon beim Duell zwischen dem FSV Mainz 05 und Hannover 96 am 21. Spieltag haben wir bemängelt, dass ein vorhersehbarer 90-Minuten-Langweiler zum Topspiel des Tages auserkoren wird. Und jetzt macht Ihr es schon wieder! Am Samstag um 18:30 Uhr! Freiburg gegen Nürnberg! Duell der Punktgleichen um Platz 14! Ernsthaft? Topspiel? Ihr wollt uns doch auf den Arm nehmen!

Na gut, dann machen wir es eben wie beim letzten Mal und gehen in die Kneipe - ohne Sky-Abo.

Schlägerei in der Coaching-Zone?

Wenn der "Knurrer von Kerkrade" auf den "gelben Hulk" trifft, ist beste Unterhaltung garantiert. Was sich nach einem trashigen Match aus der Amateur-Wrestlingszene anhört, wird am Samstag Nachmittag in Stuttgart Bundesligarealität. Huub Stevens Schwaben gegen Borussia Dortmund mit Ausraster-König Jürgen Klopp an der Seitenlinie. "High Noon um halb Vier".

Was dürfen wir erwarten? Nach einem knurrigen Auftakt durch den Niederländer könnte Klopp versuchen, seinen Kontrahenten mit einer seiner berüchtigten Grimassen einzuschüchtern. Da Stevens bisweilen auch über Humor verfügt, lacht er den Dortmunder aus. Das Ganze endet in einer wüsten Schlägerei vor den Trainerbänken. Und da sage noch einer, der Bundesliga fehlen die echten Typen.

Arbeitskampf beim Werksklub

Zum Schluss blicken wir nach Leverkusen. Hier steigt am Samstag die Partie zwischen Bayer 04 und Eintracht Braunschweig. Es spielt der Vierte gegen den Letzten. Eine klare Sache also. 3:0? 4:0? Einerlei, Leverkusen gewinnt, das ist klar. Oder etwa doch nicht? Es läuft ja bei weitem nicht alles rund unter dem Bayer-Kreuz. Neunmal ohne Sieg in den letzten zehn Spielen, in der Champions League gegen Paris Saint Germain untergegangen, im Pokal ausgeschieden: das sorgt für Unmut. Höchste Zeit also, für oder gegen irgendetwas zu protestieren. Und was macht man als Werktätiger in einem Werksklub? Richtig, man streikt. So wie gefühlt alle anderen in der Republik momentan. Am besten im Bundesligaspiel. Im Sitzen.

Das Spiel endet dann übrigens 2:1 für Braunschweig. Denn auch sitzende Leverkusener sind für die, nun ja, "Zauberfüße" aus der niedersächsischen Provinz schwierig zu umkurven. Und das Gegentor? Klare Sache: Der am Elferpunkt sitzende Stefan Kießling wird angeschossen. Vom blondgelockten Kopf des fränkischen Wahl-Rheinländers kullert der Ball ins Tor. Sie sagen, mit uns geht die Fantasie durch? Sie wissen doch, im Fußball ist alles möglich ...

Die Partien des Spieltags

Freitag, 20:30 Uhr: FC Schalke 04 - Hertha BSC

Samstag, 15:30 Uhr: FC Bayern München - 1899 Hoffenheim

Samstag, 15:30 Uhr: Bayer Leverkusen - Eintracht Braunschweig

Samstag, 15:30 Uhr: VfB Stuttgart - Borussia Dortmund

Samstag, 15:30 Uhr: VfL Wolfsburg - Eintracht Frankfurt

Samstag, 15:30 Uhr: FSV Mainz 05 - FC Augsburg

Samstag, 18:30 Uhr: SC Freiburg - 1.FC Nürnberg

Sonntag, 15:30 Uhr: Borussia Mönchengladbach - Hamburger SV

Sonntag, 17:30 Uhr: Hannover 96 - SV Werder Bremen

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