Die Bundesliga feiert Jubiläum, schlanke 50 Jahre wird der Deutschen liebstes Kind jetzt schon alt. Am 24. August geht es nach einer relativ langen Sommerpause endlich weiter, wenn Doublegewinner Borussia Dortmund die Spielzeit gegen Werder Bremen eröffnen wird.
Auch wenn eine Prognose vor der Saison mitunter müßig erscheint und nicht zuletzt die vergangenen Spielzeiten gezeigt haben, wie viel während einer Saison positiv wie negativ passieren kann, sollen an dieser Stelle die Klubs behandelt werden, die von den Experten im unteren Drittel der Tabelle angesiedelt werden.
Selbstverständlich gelten die drei Aufsteiger als potenzielle Kandidaten auf einen sofortigen Wiederabstieg, nicht umsonst wird bei Eintracht Frankfurt, Greuther Fürth und Fortuna Düsseldorf unisono das Saisonziel "Klassenerhalt" ausgegeben.
Zweitligameister Greuther Fürth startet gleich mit den Bayern als Gegner in sein Abenteuer Bundesliga. Die Mannschaft von Trainer Mike Büskens ist in der vergangenen Saison mit tollem Offensivfußball durch die 2. Liga gewirbelt, wird sich nun aber in so ziemlich allen Bereichen noch einmal deutlich steigern müssen.
Wieder einmal hat Fürth auf dem Transfermarkt für kleines Geld relativ unbekannte Spieler erworben, einzig die Verpflichtung von Dänemarks EM-Fahrer Tobias Mikkelsen sorgte für ein bisschen Aufsehen. Im Gegenzug schmerzen besonders die Abgänge von Eigengewächs Stephan Schröck und Torjäger Olivier Occean. Vielleicht hilft Fürth ein wenig die Rolle des unterschätzten Underdog.
Eintracht Frankfurt hat seinen Betriebsunfall schnell und letztlich auch souverän wieder repariert. Allerdings fangen die Hessen jetzt in Bundesligagefilden auch wieder bei Null an, nachdem sich der Klub unter der Regie von Heribert Bruchhagen jahrelang als feste Größe etabliert hatte.
Trainer Armin Veh muss einige Abgänge wichtiger Spieler verkraften (Idrissou, Schildenfeld, Lehmann), hat dafür in Occean, Takashi Inui, Anderson Bamba, Kevin Trapp oder Stefano Celozzi auch adäquaten Ersatz bekommen. Einiges dürfte im bisweilen hektischen Umfeld vom Start in die Saison abhängen. Am Spielsystem will Veh indes erstmal nichts ändern.
Fortuna Düsseldorf hat sich nach einer schwachen Rückrunde noch irgendwie auf Platz und dann durch die Relegation geschleppt. Wohl das größte Problem für Trainer Norbert Meier dürfte die enorme Fluktuation im Kader darstellen. Insgesamt 28 Spieler kamen oder gingen. Prominentester Neuzugang ist sicherlich Andrej Woronin, der die Probleme im Sturm lindern soll.
Die Fortuna wird wie schon in der letzten Saison enorm viel über den Mannschaftsgeist kommen müssen, bis auf Woronin und Du-Ri Cha fehlt es an großen Namen. Die Euphorie in Düsseldorf ist nach 15 Jahren Abstinenz aber riesengroß.
Als Anschauungsbeispiel darf der FC Augsburg gelten, vor der letzten Saison wohl der Abstiegskandidat Nummer eins. Der FCA hat sich nach einem Drittel der Saison aber an die neuen Gegebenheiten gewöhnt und am Ende sicher und auch verdient die Klasse gehalten.
Dass jetzt sowohl der Trainer- als auch der Sportdirektorposten neu besetzt werden mussten, lassen die guten Leistungen in den Testspielen und das Vorgehen auf dem Transfermarkt nicht erahnen. Dort hat Augsburg angesichts der knappen finanziellen Mittel einen tollen Job gemacht. Die Abgänge von Axel Bellinghausen und Haime Hosogai schmerzen zwar, mit Andreas Ottl, Aristide Bance oder Milan Petrzela wurden aber erfahrene Spieler geholt. Zudem kann Ja-Cheol Koo noch eine Saison in Augsburg auflaufen. Der FCA hat eine gute Basis geschaffen, auch das schwierige zweite Jahr zu meistern.
Auch der FSV Mainz oder der SC Freiburg werden immer wieder genannt, wenn es um mögliche Abstiegskandidaten geht. Eher ungewöhnlich, dass dieses Mal auch immer wieder der Name Hamburger SV fällt. Der Bundesliga-Dino hat eine unruhige Vorbereitung hingelegt, die Verantwortlichen beteuern aber, aus der Beinahe-Katastrophe der letzten Saison die richtigen Schlüsse gezogen zu haben.
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