Bayer Leverkusen hat mit Hoffenheim trotz einer Gelb-Roten Karte keine Probleme. Das liegt auch an einem erstaunlichen Comeback von Victor Boniface. Der Schiedsrichter sorgt zudem für eine Premiere.

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Boniface-Traumcomeback und ein Bundesliga-Novum: Der deutsche Meister Bayer Leverkusen hat Platz zwei hinter den Bayern mit einem ungefährdeten Sieg gegen 1899 Hoffenheim gefestigt. Beim 3:1 (2:0) am Sonntagabend traf auch Victor Boniface (15. Minute) wenige Tage nach seinem geplatzten Transfer zu Cristiano Ronaldos saudi-arabischen Club Al Nassr. Außerdem waren Jeremie Frimpong (19.) und Patrik Schick (51.) für die Werkself erfolgreich. Leverkusens Alejandro Grimaldo sah nach wiederholtem Foulspiel Gelb-Rot (61.). Für die abstiegsbedrohten Kraichgauer traf Gift Orban (64.).

Für eine Premiere sorgte Schiedsrichter Robin Braun, der erstmals in einem Bundesliga-Stadion den Zuschauern eine vom Videoschiedsrichter revidierte Entscheidung erklärte. In der 22. Minute hatte er einen Foulelfmeter für Leverkusen gepfiffen, dabei aber eine Abseitsstellung von Nathan Tella übersehen, der später verletzt ausgewechselt werden musste.

Durch den Sieg bleibt Leverkusen sechs Zähler hinter Rekordmeister Bayern München. Hoffenheim hat nach 20 Spieltagen noch vier Punkte Vorsprung auf den Relegationsrang 16.

Boniface erstmals seit drei Monaten wieder in Startelf

Trotz des geplatzten Transfers von Boniface zu Al-Nassr hatte Bayer-Coach Xabi Alonso den Nigerianer in die Startelf beordert. "Er braucht Spielzeit. Er ist fokussiert und wir brauchen ihn in der zweiten Halbzeit der Saison. Wir brauchen den ganzen Kader", begründete Alonso bei DAZN den ersten Startelf-Einsatz des Angreifers seit drei Monaten.

Und wie so oft gegen Hoffenheim rechtfertigte Boniface das in ihn gesetzte Vertrauen und verwertete nach einer Viertelstunde einen schönen Steilpass von Grimaldo humorlos. Es war bereits der sechste Scorerpunkt für Boniface in seinem dritten Spiel gegen Hoffenheim. Der Führung vorausgegangen war ein katastrophaler Abspielfehler von Hoffenheims David Jurasek im Aufbau.

Nur vier Minuten später schickte Grimaldo diesmal Frimpong mit einem noch formidableren Zuspiel alleine in Richtung TSG-Tor. Erneut hatte Gäste-Keeper Luca Philipp das Nachsehen. Dass es zur Pause nicht schon richtig bitter wurde, lag am Eingriff des Videoschiedsrichters (VAR) nach Brauns Entscheidung auf Strafstoß nach einem Foul Juraseks an Tella. "Strafstoß wurde überprüft. Nach Ansicht der Bilder lag eine Abseitsstellung vor. Deswegen lautet die Entscheidung kein Strafstoß, Abseits", erklärte Braun nach der VAR-Intervention.

Erste Schiedsrichter-Durchsage in einem Bundesliga-Stadion

Als Testlauf bis zum Saisonende soll es in ausgewählten Stadien bis zum Saisonende beim Eingreifen des Videoschiedsrichters Durchsagen der Unparteiischen geben. Die Deutsche Fußball Liga (DFL) hatte das Projekt ins Leben gerufen, um mehr Transparenz für die Zuschauer zu schaffen.

Nach dem Novum verflachte das Spiel zunächst. Mit der Zwei-Tore-Führung nahm Leverkusen drei Tage vor dem Pokal-Derby gegen den 1. FC Köln das Tempo aus dem Spiel. Einziger Aufreger bis zum Seitenwechsel war die Verletzung Tellas. Für den Nigerianer kam der erst in der vergangenen Woche von Aston Villa ausgeliehene Emiliano Buendia zu seinem Bundesliga-Debüt.

Gelb-Rot für Leverkusens Grimaldo

Dies währte indes nicht lange. Der Argentinier musste schon nach knapp 70 Minuten aus taktischen Gründen wegen Grimaldos Platzverweis wieder vom Feld. Dafür schnupperte auch der ebenfalls im Winter verpflichtete Mario Hermoso Bundesliga-Luft. Hätte der für Boniface zur Pause eingewechselte Schick nicht wenige Minuten nach Wiederanpfiff für die Vorentscheidung gesorgt, wäre es nach Grimaldos Gelb-Roter Karte wohl noch einmal spannend geworden. Nach dem Foul des Spaniers vor seiner Herausstellung traf Orban nach dem daraus resultierenden Freistoß zum Anschlusstreffer. Gegen zehn Leverkusener konnten die Gäste aber keinen nennenswerten Druck mehr entwickeln. (dpa/bearbeitet von fra)

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