- Eduard Löwen steht seit dieser Spielzeit bei Bundesliga-Aufsteiger VfL Bochum unter Vertrag.
- Die Saisonvorbereitung unterbrach der 24-Jährige für die Teilnahme an den Olympischen Spielen mit dem DFB-Team.
- Über das Abschneiden in Tokio, seinen neuen Arbeitgeber und die sozialen Medien hat Löwen mit unserer Redaktion gesprochen.
Herr Löwen, seit dem 1. Juli stehen Sie beim VfL Bochum unter Vertrag. Wie kommen Sie im Ruhrpott zurecht?
Eduard Löwen: (lacht) Bisher war ich ja noch nicht lange hier, wegen meiner Abstellung fürs Olympia-Team. Aber was mir auf jeden Fall schon gut gefällt, sind die kurzen Strecken, egal wo man hinwill. Außerdem ist die Nähe zu meiner Familie für mich am meisten wert. Ich denke, dass ich mich hier gut werde einleben können.
Sie unterbrachen die Saisonvorbereitung mit dem VfL, um mit dem DFB-Team bei den Olympischen Spielen in Tokio anzutreten. Damit waren Sie eine Ausnahme: Viele Ihrer Kollegen sagten der Nationalmannschaft ab. Können Sie die Entscheidung gegen Olympia nachvollziehen?
Ich kann nur für mich sprechen und feststellen, dass ich die richtige Entscheidung getroffen habe. Olympia ist ein Ereignis. Auch wenn es nicht so lief, wie erhofft, bin ich sehr dankbar, ein Teil davon gewesen zu sein. Darüber zu mutmaßen, warum andere Spieler oder Vereine sich dagegen entschieden haben, ist weder meine Aufgabe, noch kann ich darüber urteilen, da ich die Hintergründe nicht kenne.
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Nach dem Olympia-Aus der deutschen Mannschaft in der Gruppenphase ist Kritik an der Bundesliga laut geworden, weil Trainer Stefan Kuntz lediglich 18 Spieler zur Verfügung standen. Geben Sie den Vereinen eine Mitschuld am frühen Ausscheiden des deutschen Teams?
Ich wiederhole: Es ist nicht meine Aufgabe, das zu beurteilen. Ich finde aber, dass wir trotz des kleinen Kaders und den schwierigen Bedingungen mehr daraus hätten machen können und mindestens eine Runde weiterkommen müssen – aber das ist jetzt abgehakt.
Was war Olympia für ein Erlebnis? Welcher Moment ist Ihnen besonders in Erinnerung geblieben?
Das Olympische Dorf zu sehen und die ganzen verschiedenen Athleten zu erleben, war natürlich interessant. Im Endeffekt wird mir mein Tor gegen die Elfenbeinküste lebhaft in Erinnerung bleiben.
War Ihr Freistoßtor im dritten Gruppenspiel gegen die Elfenbeinküste das schönste Ihrer Karriere?
Ob es das schönste war, weiß ich nicht. Aber ich würde sagen, dass es ein wirklich besonderes Tor meiner Karriere war, weil bei Olympia erzielt.
Sie haben – im Gegensatz zu einer Vielzahl von anderen Profi-Fußballern – keine offiziellen Accounts bei Twitter und Facebook. Bei Instagram haben Sie bislang lediglich vier Bilder geteilt. Was halten Sie von den sozialen Medien?
Ich besitze auch kein Instagram, das erwähnte Profil ist ein Fake-Account. Eventuell werde ich mir eines Tages einen Account zulegen. Aber ich bin auch sehr froh, dort nicht aktiv zu sein, da ich ein Mensch bin, der seine Privatsphäre sehr schätzt und möglichst schützen möchte.
Wie vertreiben Sie sich die Zeit, wenn Sie nicht auf dem Platz stehen?
Meine Familie wohnt nicht weit weg, das erleichtert vieles. Am liebsten verbringe ich nämlich Zeit mit meiner Familie. Abgesehen davon mag ich viele verschiedene Sportarten, zum Beispiel Quad-Fahren.
Mit dem VfL wird es darum gehen, die Klasse zu halten. Warum spielt Bochum auch in der kommenden Saison erstklassig?
Ich glaube, dass wir gute Spieler in der Mannschaft haben. Und ich bin überzeugt, dass wir das Potenzial haben, die Klasse zu halten. Wenn unser Einsatz konstant stimmt und wir mental positiv bleiben, bin ich guter Dinge, dass wir es schaffen.
Sind Sie der Meinung, Ihr persönliches Potenzial bereits ausgeschöpft zu haben?
Auf keinen Fall. Ich werde weiterhin hart daran arbeiten, mich jeden Tag aufs Neue zu verbessern. Mir ist es sehr wichtig, mich beständig weiterzuentwickeln und besser zu werden. Demut ist der Schlüssel dazu, sich selbst kritisch zu betrachten und immer dazulernen zu wollen.
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