Die Saison hat noch nicht einmal begonnen und schon fliegen die Giftpfeile von Meister Leverkusen in Richtung FC Bayern. Leverkusen-Boss Fernando Carro kritisiert Bayerns Sportvorstand Max Eberl, wenig später rudert er wieder zurück. Die Münchner reagieren mit einer offiziellen Mitteilung auf die Attacke.

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Der FC Bayern hat am Mittwochnachmittag auf die kritischen Aussagen von Leverkusens Geschäftsführer Fernando Carro gegenüber Bayern-Sportvorstand Max Eberl reagiert. Die persönliche Attacke auf Eberl habe "uns enorm irritiert", wird Bayern-Boss Jan-Christian Dreesen in der offiziellen Mitteilung zitiert.

Dreesen weiter: "Das habe ich Fernando Carro in einem persönlichen Gespräch auch mitgeteilt, denn wir können und werden solche unsachlichen Angriffe auf den FC Bayern niemals dulden, geschweige denn akzeptieren." Deutliche Worte vom Vorstandsvorsitzenden des deutschen Rekordmeisters. Bei aller sportlichen Konkurrenz sollten sich alle Seiten dennoch von gegenseitigem Respekt leiten lassen, führte Dreesen weiter aus.

"Also, ich halte von Max Eberl nichts, absolut nichts."

Bayer-Boss Fernando Carro über Bayern-Sportvorstand Max Eberl

Zuvor hatte Carro mit scharfer Kritik an Eberl für Aufsehen gesorgt – Auslöser war die Hängepartie um Bayer-Verteidiger Jonathan Tah. "Also, ich halte von Max Eberl nichts, absolut nichts", sagte Carro laut "Kicker" bei einem Treffen mit mehreren hundert Vertretern der Leverkusener Fanklubs in der BayArena am Dienstag und schob hinterher: "Und ich würde nicht mit ihm verhandeln."

Nicht einmal 24 Stunden später ruderte Carro zurück und entschuldigte sich öffentlich für seine Aussagen. "Ich bin ein emotionaler Mensch. Die Aussagen zu Max Eberl habe ich in einem informellen Austausch mit Bayer-Fans getätigt. Dass sie in dieser Form aufgegriffen und multipliziert werden, war nicht beabsichtigt. Das ändert aber auch nichts mehr an der Aussage, für die ich mich hiermit entschuldige", sagte Carro der "Bild"-Zeitung.

Hängepartie um Tah

Seit Wochen wird über einen Wechsel von Tah nach München spekuliert. Die Vereine sollen sich auf eine Ablösesumme von 25 Millionen Euro für den Innenverteidiger geeinigt haben, fünf Millionen könnten an Bonuszahlungen noch hinzukommen.

Voraussetzung für einen Transfer aus Münchner Sicht sei aber ein Abgang von Matthijs de Ligt gewesen. Der Niederländer wechselte inzwischen mit Noussair Mazraoui im Doppelpack für 60 Millionen Euro zum englischen Rekordmeister Manchester United, durch Boni sind weitere zehn Millionen möglich.

Dass die Bayern nun dennoch möglicherweise vom Vorhaben eines Tah-Transfers abgewichen sind, sorgte offenbar für Unmut in Leverkusen. Unmut, den Carro unmissverständlich klar kommuniziert hat. (ska/ms)

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