Nach dem Aus in der Champions League ist Wunden lecken angesagt beim FC Bayern. Zwei von drei möglichen Titeln sind weg. Der Club wirkt instabil und angeschlagen wie lange nicht. Im Kern steht eine Erkenntnis: Der FC Bayern hat einen guten Kader, aber keine große Mannschaft. Es ist Zeit für Veränderungen im Sommer.
Es reichten 30 Sekunden in der 57. Minute im Rückspiel gegen Manchester City, um zu verstehen, warum der FC Bayern München in der Saison 2022/2023 insgesamt hinter den hohen Erwartungen zurückbleiben wird.
Kein Bayern-Stürmer war zur Stelle, um den Ball aus kürzester Distanz über die Linie zu drücken. City schlug den Ball anschließend lang nach vorne.
Spätestens damit war jegliche Hoffnung auf ein Weiterkommen in der Champions League für den FC Bayern dahin.
Die Mannschaft konnte sich hinter der Trainerdiskussion verstecken
Es war, als wollte jemand noch einmal in aller Klarheit verdeutlichen, dass der FC Bayern, so wie er derzeit zusammengestellt ist, einfach nicht in der Lage ist, nach den Sternen zu greifen. Aus im Pokal. Aus in der Champions League. Es bleibt die Chance auf die Meisterschaft. Auch wenn selbst diese nach zwischenzeitlich neun Punkten Vorsprung nicht sicher ist. Viel wurde beim FC Bayern in den vergangenen Monaten über den Trainer diskutiert.
Über Julian Nagelsmann und zuletzt über den neuen Hoffnungstrainer Thomas Tuchel. Vermutlich zu viel. Manchmal wirkte es so, dass die Mannschaft ganz froh war, sich hinter der andauernden Trainerdiskussion verstecken zu können.
Blickt man jedoch nüchtern auf die vergangenen neun Monate, muss man festhalten, dass die Mannschaft zwar viele große Namen vereint, aber insgesamt nicht die Konstanz und Qualität hat, um die hohen Ziele des FC Bayern zu erreichen.
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Es war ein großes Risiko
Kader des FC Bayern nicht ausgewogen
Klar ist jedoch auch, dass es nicht ausreicht, alles auf den fehlenden Mittelstürmer zu schieben. Die Probleme in der Defensive (Upamecano, Sommer, Davies). Die fehlende Kaltschnäuzigkeit vor dem Tor (Sané, Gnabry, Tel). Die fehlende Konstanz im Mittelfeldzentrum (Kimmich, Goretzka). Die Schwierigkeiten des FC Bayern haben viele Gesichter.
Der Kader ist gut und in der Breite stärker als fast alle europäischen Konkurrenten. Er kann auf hohem Niveau mithalten, wie die Spiele gegen City gezeigt haben, die taktisch und spielerisch auf Augenhöhe verliefen. Aber er wirkt nicht austariert. Er ergänzt sich nicht optimal. Die Verantwortung für die Kaderzusammenstellung trägt Sportvorstand Salihamidzic.
Es fehlt ein spielstarker Außenverteidiger. Es fehlt ein zweikampfstarker Arbeiter im Mittelfeldzentrum, der Kimmich auch mal entlasten kann. Es fehlt ein wenig Kreativität neben Musiala. Und es fehlt eben ein Mittelstürmer. Stattdessen herrscht zum Beispiel ein Überangebot auf dem Flügel. Der Top-Transfer Mané ging bisher nicht auf. Auch zu viele Fehler in der Innenverteidigung verbauten am Ende den Weg zu einer richtig guten Saison.
Die Spieler wirken oft zu brav
Die Bosse des FC Bayern sind gut beraten, in den verbleibenden Wochen der Bundesliga den Druck auf die Mannschaft eher zu erhöhen. Oliver Kahn hat damit rund um das City-Rückspiel bereits begonnen. Die kommenden sechs Spiele in der Bundesliga werden zeigen, auf wen sich
Es braucht sicher keinen kompletten Neuaufbau, aber es braucht schon eine klare Vorstellung, mit welcher Achse und vor allem, mit welchem Fußball der FC Bayern mit Thomas Tuchel in die Zukunft gehen will. Es ist dabei auch hilfreich, gezielt nach hungrigen Spielern zu suchen, die noch etwas zu beweisen haben und angreifen wollen. Der Kader wirkt – jenseits von peinlichen Kabinenprügeleien – auch zu oft brav und zufrieden.
So muss man nach dem Ausscheiden gegen Manchester City festhalten: Der FC Bayern hat eine gute, aber keine große Mannschaft. Der Klub muss im Sommer seine Konsequenzen daraus ziehen.
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