Die Auszeichnung zum Weltfußballer wurde lange von Cristiano Ronaldo und Lionel Messi geprägt. Nun allerdings haben die beiden Weltstars ihre beste Zeit hinter sich. Harry Kane vom FC Bayern München rechnet sich daher Chancen aus.
Harry Kane ist die Treffsicherheit in Person. Dreimal wurde der 31-jährige Stürmer Torschützenkönig in der englischen Premier League. In der zurückliegenden Spielzeit ist ihm beim FC Bayern München auf Anhieb dasselbe in der Bundesliga gelungen. Auch in der laufenden Saison führt er mit 15 Treffern die Torschützenliste an.
Einen Titel auf Mannschaftsebene gewann er bislang zwar noch nicht. Er ist allerdings überzeugt davon, dass sich dies in den kommenden Jahren ändern wird. "Mein Karriereende wird reich an Trophäen sein", sagt er in einem aktuellen Interview mit der französischen Sport-Zeitung "L'Equipe" [Bezahlinhalt].
Weltfußballer? Kane sieht sich als glaubwürdigen Kandidaten
Doch der englische Nationalspieler hat nicht nur Meisterschaften und Pokalsiege im Blick. Er denkt auch an den Titel des Weltfußballers, würde offenbar gerne den Ballon d'Or gewinnen und somit in die Fußstapfen von Legenden wie
"Natürlich denke ich darüber nach", sagte
Ihm ist bewusst, dass Erfolge mit der Mannschaft die Grundvoraussetzung sind, um Weltfußballer zu werden: "Warum sollte ich also mit meinen individuellen Leistungen und einem großen Mannschaftspokal wie der Champions League nicht an meine Chance glauben?"
In diesem Jahr gewann Rodri von Manchester City die begehrte Auszeichnung, nachdem er mit Spanien bei der Europameisterschaft triumphiert hatte. Kane landete bei der Wahl auf Platz 10. Noch nie schnitt er besser ab.
Seit 2008 ging die Auszeichnung meist an den fünfmaligen Weltfußballer Ronaldo und den achtmaligen Weltfußballer Messi. Der letzte klassische Mittelstürmer, der zum Weltfußballer ernannt wurde, war erst im Jahre 2022 der Franzose Karim Benzema.
Der Torjäger-Instinkt ist angeboren
Kane ist davon überzeugt, dass man die Qualitäten eines Torjägers nur bedingt lernen kann. Zu einem großen Teil sei dies angeboren. "Du musst diesen Instinkt in deinem Körper haben, auch in deinem Geisteszustand. Man braucht dieses kleine Ding, das dir das Gefühl gibt, wo der Ball landen wird, wie er landen wird und so weiter", sagt er.
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Dies bedeute allerdings nicht, dass man nicht viel Training und Fleiß investieren müsse: "Ich kann nicht verhehlen, dass es auf der anderen Seite viel Arbeit braucht, um das alles zu verstehen, zu perfektionieren. Der größte Fehler wäre, die Leute glauben zu lassen, dass man dorthin kommen kann, wo ich bin, nur weil man das von Anfang an in sich trägt."
Ex-Mitspieler Son schwärmt von Kane
Nicht nur aktive Mitspieler schwärmen oft von Kane, sondern auch ehemalige Mannschaftskameraden. Heung-min Son, der bei Tottenham Hotspur mit ihm zusammengespielt hatte, sagt in einem auf "Youtube" ausgestrahlten Interview von "TNT Sport": "Für mich ist er der Beste."
Auf welchem Platz er Kane unter allen Stürmern in der Geschichte des Fußballs einordnen würde? "Weil er mein Freund ist, bekommt er natürlich Bonuspunkte", sagt Son grinsend und fügt dann hinzu: "Er wird immer unter meinen Top-3 sein. Es ist egal, was passiert, er wird immer unter meinen Top-3 sein. Vor allem, weil wir so eine tolle Verbindung hatten und so lange zusammengespielt haben. Wir haben gemeinsam so viele Tore geschossen. So einen Stürmer zu haben, ist immer ein Traum."
Der frühere deutsche Nationalspieler Benjamin Lauth sieht dies offenbar ähnlich und schreibt in einer Kolumne im "Kicker": "Harry Kane thront als Bundesliga-Stürmer weiterhin über allen. Seine Torquote ist und bleibt phänomenal, und die Zahl seiner Assists zeichnet ihn zusätzlich als immens wertvollen Teamplayer aus. Das ist eindeutig Weltklasse."
Tatsächlich ist Kane ein Stürmer, der sich nicht nur auf das Toreschießen fokussiert. Im Spiel lässt er sich vielfach tief fallen, nimmt am Spielaufbau teil und bedient die Mitspieler. In 66 Pflichtspielen für den FC Bayern gelangen ihm daher nicht "nur" 65 Tore, sondern auch 21 Vorlagen. Diese Vielseitigkeit könnte ihn tatsächlich zu einem potenziellen Weltfußballer machen.
Verwendete Quellen
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