Harry Kane ist historisch treffsicher, doch wie stark ist der FC Bayern wirklich?

Der FC Bayern München dominiert weiterhin die Bundesliga. Doch wie stark die Mannschaft von Trainer Vincent Kompany wirklich ist, werden erst die kommenden drei Spiele zeigen.

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Uli Hoeneß hat keinen Zweifel daran, dass der FC Bayern München die Saison auf Platz eins abschließen wird. "Was ich zusagen kann, ist die Deutsche Meisterschaft", sagte der Ehrenpräsident am Donnerstagabend einem Forum der Zeitung "Finanz und Wirtschaft" in Rüschlikon.

Der Grund für seine Zuversicht: "Wir stehen zum heutigen Zeitpunkt wunderbar da. Wir sind Tabellenführer. Und unsere einzigen richtigen Konkurrenten Bayer Leverkusen und RB Leipzig liegen weit hinter uns."

Trainer Vincent Kompany musste grinsen, als er auf das Meister-Versprechen von Hoeneß angesprochen wurde. "Ich habe natürlich totalen Respekt vor Uli Hoeneß. Der hat natürlich ein klein bisschen mehr Erfahrung als ich. Wenn es am Ende so ist, ist es schön", sagte er bei Dazn. "Letzte Saison hatten wir 70 Punkte und waren Dritter, diese Saison wollen wir noch sehr viel zeigen."

Der FC Bayern musste geduldig sein

Gleich am Freitagabend bekam der FC Bayern zu spüren, dass die Meisterschaft kein Selbstläufer wird. Sie waren beim Heimspiel gegen den FC Augsburg zwar die dominante Mannschaft, fanden allerdings gegen die dichtstehende Verteidigung meist kein Durchkommen. Die Knotenlöser waren zwei verwandelte Elfmeter von Harry Kane in der 63. und 93. Minute. Zwei Minuten später traf Kane zum 3:0 und machte den Hattrick perfekt.

Die Statistik spricht für sich: Der FC Bayern hatte 71 Prozent Ballbesitz und ein Torschussverhältnis von 32:2. Die Passquote belief sich auf 92 Prozent, während beim FC Augsburg lediglich 69 Prozent der Pässe bei den Mitspielern ankamen. Und doch war es kein einfacher Sieg.

"Es war schwierig durchzukommen. Wir hatten das bereits einige Male in dieser Saison. Wir mussten geduldig sein", sagte Kane über den Spielverlauf. "Zur Halbzeit haben wir gesagt, dass wir einfach so weitermachen müssen. Wir hatten bereits in der ersten Halbzeit einige gute Chancen, brauchten aber eine bessere Chancenverwertung. Natürlich waren wir dankbar, dass wir den Elfmeter bekamen, um in Führung zu gehen."

Kane ist momentan der Top-Stürmer von Europa

Beeindruckend: Kane hat nun 25 Elfmeter hintereinander verwandelt. Im Interview nach dem Spiel sagte der Stürmer, dass er im Training auch mal einen Elfmeter verschießt. "Ich habe noch nie gesehen, dass er mal einen vorbeischießt", sagte allerdings Joshua Kimmich und führte mit einer Lobeshymne fort: "Wir vertrauen ihm blind und er zahlt das Vertrauen zurück. So ein Elfmeter zu schießen und reinzumachen, ist schon eine Qualität. Ich glaube, es wird von außen als leicht angesehen. Aber 25 in Folge zu machen, ist schon außergewöhnlich."

Damit nicht genug an Superlativen: Mit 50 Toren in seinen bisherigen 43 Bundesligaspielen stellte Kane einen neuen Rekord auf. Wettbewerbsübergreifend hat er in dieser Saison 20 Pflichtspieltore erzielt. Dies ist der Topwert unter allen Spielern aus den Top-5-Ligen in Deutschland, England, Frankreich, Spanien und Italien.

Dazn-Experte Tobias Schweinsteiger erklärte, was die Spielweise von Kane von den Spielweisen der früheren Bayern-Stürmer unterscheidet: "Bayern hat mit Harry Kane einen Stoßstürmer drin, der nicht wie ein Mario Mandzukic, Mario Gomez oder Luca Toni im Sechzehner lauert, sondern der sich auch viel bewegt. Das ist ein anderes Spiel."

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Noch immer lässt sich schwer abschätzen, wie stark der FC Bayern unter Kompany nun wirklich ist. Eine europäische Top-Mannschaft wurde in der laufenden Spielzeit noch nicht besiegt. In der Bundesliga gab es gegen Bayer Leverkusen lediglich ein 1:1. Beim FC Barcelona in der Champions League gab es sogar eine 1:4-Pleite.

Kane weiß, dass die bevorstehende Woche Aufschluss über das wahre Leistungsvermögen des FC Bayern geben wird: "Wir haben eine große Woche vor uns. In der Champions League kommt Paris, dann spielen wir auswärts in Dortmund und dann treffen wir auf Leverkusen im Pokal. Aber wir sind in einem guten Moment. Wir haben wieder unser Tor sauber gehalten. Das Team fühlt sich gut. Wir müssen dieses Momentum beibehalten."

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Auch Kimmich bescheinigt der Mannschaft, nach der Niederlage gegen Barcelona eine gute Entwicklung genommen zu haben: "Ich fand schon, dass wir gerade in der Phase ruhig geblieben sind. Man hat gemerkt, dass wir in die Art und Weise, wie wir Fußball spielen, großes Vertrauen haben. Wir als Mannschaft haben schon ein bisschen was angepasst. Jetzt merkt man, dass wir hinten gut stehen. Das ist die Basis."

Der FC Bayern hat nun in sechs Pflichtspielen hintereinander kein Gegentor zugelassen. Wer weiß: Vielleicht lässt sich Hoeneß irgendwann auch noch dazu hinreißen, ein Titelversprechen im DFB-Pokal oder sogar in der Champions League abzugeben.

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