Aufgrund von Verletzungen hat Thomas Müller einen Großteil der Saisonvorbereitung verpasst, was seine Aussichten auf einen Stammplatz beeinträchtigt. Sein Vertrag läuft in einem Jahr aus – das könnte es dann gewesen sein für die Bayern-Legende.

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Die Saisonvorbereitung hätte für Thomas Müller kaum schlechter laufen können. Während seine Mitspieler in Tokio und Singapur das Trainingslager und mehrere Testspiele bestritten, blieb Müller in München und konnte lediglich ein individuelles Aufbautraining absolvieren. Der Grund dafür waren muskulären Beschwerden am linken Hüftbeuger.

"Dieses Jahr hat es zum ersten Mal in meiner Karriere nicht funktioniert, gleich aus dem Stand mit der Vorbereitung loszulegen", schrieb Müller vor wenigen Tagen in seinem Newsletter. "Ich habe mich im April und Mai bereits mit einer ähnlichen Thematik rumgeschleppt und durchgebissen. Die hat sich nun leider wieder gemeldet. Daher gilt es, jetzt Ruhe reinzubringen und den Reizzustand rauszubekommen. Damit ich danach wieder beschwerdefrei angreifen kann."

Müller gibt zu: "Es ist nicht leicht, zuzuschauen"

Der 33-Jährige macht kein Geheimnis daraus, wie sehr ihn die Situation ärgert: "Natürlich ist es für jemanden wie mich nicht leicht, stillzuhalten und nur zuzuschauen, wenn die Jungs auf der Asien-Tour schon die ersten Spiele bestreiten. Aber da muss mir jetzt mal meine langjährige Profi-Erfahrung helfen."

Müller weiß, wie entscheidend die derzeitige Phase der Vorbereitung ist: "Zur neuen Saison werden die Karten immer ein bisschen neu gemischt. Daher ist die Vorbereitungsphase nicht nur sehr wichtig für das Team, sondern es muss sich jeder auch individuell beweisen."

Müller war unter Tuchel nicht gesetzt

Thomas Tuchel hatte während der Saisonvorbereitung klargestellt, seine erste Elf schnellstmöglich finden zu wollen. "Wer hinten dran ist, muss schauen, reinzukommen", sagte der Trainer. Genau dies könnte Müller nun zum Verhängnis werden.

Bereits in der vergangenen Saison war Müller unter Tuchel nicht immer gesetzt. Zwar stand er in acht der zwölf Pflichtspiele unter dessen Führung in der Startelf. Allerdings nicht in den beiden Champions-League-Viertelfinalspielen gegen Manchester City. Tuchel hatte damals erklärt, dass dies keine typischen "Thomas-Müller-Spiele" wären.

Als er kurz darauf auch in den Bundesligaspielen gegen Hertha BSC und den SV Werder Bremen erst spät eingewechselt wurde, musste sich Tuchel von der Presse mehrmals die Frage stellen lassen, warum auch dies keine "Thomas-Müller-Spiele" seien. Tuchel reagierte auf die Diskussionen zunehmend genervt. Gut möglich, dass sich dies in der bevorstehenden Saison wiederholen wird.

Musiala nimmt Müller wohl Stammplatz weg

Nachdem Müller den Großteil der Saisonvorbereitung verpasst hat, könnte in der Startelf kein Platz mehr für ihn sein. Auf der typischen Müller-Position hinter den Spitzen hat sich wohl der 20-jährige Jamal Musiala festgespielt, der als das zukünftige Gesicht des FC Bayern gilt. Auf den Flügelpositionen haben der aufstrebende Serge Gnabry, Kingsley Coman und Leroy Sane die Nase vorne. Sind alle Spieler gesund, könnte Müller also zum Dauerreservisten mutieren.

Allerdings gibt es auch einen Hoffnungsschimmer: Sollte es dem FC Bayern gelingen, den Top-Stürmer Harry Kane von Tottenham Hotspur zu verpflichten, könnte dies auch Müller in die Karten spielen. In diesem Fall hätte er wieder einen echten Torjäger an seiner Seite, der seine Vorlagen verwerten kann. Für diese Rolle wäre Müller prädestiniert. Schließlich konnte er auch jahrelang an der Seite von Robert Lewandowski glänzen.

Ob ihm das allerdings wirklich einen Vorteil unter Tuchel bringen würde, ist ungewiss. "Uns Spielern ist auch klar, dass nach der eher enttäuschenden Saison im letzten Jahr der gesamte Kader auf dem Prüfstand steht", schreibt Müller.

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Geht Müller in seine letzte Saison beim FC Bayern?

Ohnehin geht der Offensivspieler in eine wegweisende Saison. Sein Vertrag gilt nämlich lediglich noch für die bevorstehende Spielzeit und endet im Sommer 2024. Wie es danach für Müller, der im September bereits seinen 34. Geburtstag feiert, weitergeht, ist völlig offen.

Wie der "Kicker" berichtet, möchten die Vereinsbosse erst im Herbst mit Müller über dessen sportliche Zukunft sprechen. Es soll nicht ausgeschlossen sein, dass die Vereins-Ikone in seine letzte Saison beim FC Bayern geht.

Welche Rolle Müller in der bevorstehenden Saison beim deutschen Rekordmeister spielt, dürfte maßgeblichen Einfluss auf diese Entscheidung haben.

Verwendete Quellen:

  • Newsletter von Thomas Müller
  • kicker.de: Thomas Müller: Gespräche über Zukunft im Herbst
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