Nach elf Jahren Vereinszugehörigkeit könnte sich die Zeit von Franck Ribéry beim FC Bayern dem Ende zuneigen. Sein Landmann Kingsley Coman hat ihn verdrängt. Weitere Nachfolger stehen bereit. Die Vereins-Bosse schieben die Verhandlungen mit Ribéry dennoch bewusst auf die lange Bank.
Quälende 81 Minuten musste
Nichts hasst der spielfreudige Franzose mehr, als den Großteil einer Partie von draußen verfolgen zu müssen. Er wird sich wohl daran gewöhnen müssen.
Die Botschaft von Trainer
Bayerns-Vorstandsboss
Das heißt im Klartext: Ribéry ist nicht mehr ein Teil der besten Mannschaft. Somit ist es auch unwahrscheinlich, dass der Franzose in den Champions-League-Spielen gegen Besiktas Istanbul oder im DFB-Pokal-Halbfinale auflaufen wird.
Kingsley Coman hat Ribéry verdrängt
Der 21-jährige Landsmann von Ribéry ist aufgrund seiner Geschwindigkeit und seiner Stärken am Ball kaum aufzuhalten.
Das Fachmagazin "kicker" gab Coman in der laufenden Saison eine Durchschnittsnote von 2,54 - die beste Bewertung aller Bayern-Spieler.
Dafür gab es im Januar auch ein Lob von seinem Mannschaftskameraden Thomas Müller in der "Sport Bild": "King hat in der Hinrunde überragende Spiele gemacht, uns zeitweise getragen. Er ist ein enorm wichtiger Spieler, der beim Trainer ein hohes Standing hat.“
Die Leistungsexplosion von Coman ist gut für die Bayern - und schlecht für Ribéry. Die beiden sind zwar Freunde, gleichzeitig aber Rivalen.
Ribéry ist sich dessen bewusst. In der "Sport Bild" lobte er zwar die Entwicklung von Coman, sagte aber auch: "King ist noch jung, er braucht noch ein bisschen mehr Erfahrung." Möchte Ribéry so auf die eigenen Vorzüge hinweisen?
Im Sommer endet der Vertrag von Ribéry
Während Coman bis zum Jahre 2023 in München unter Vertrag steht, zittert Ribéry um seine Weiterbeschäftigung. Im Sommer läuft sein Vertrag aus. Er macht praktisch Werbung in eigener Sache, wenn er sagt: "Ich kann noch zwei Jahre auf Top-Niveau spielen."
Eine Verlängerung seines Vertrags ist längst kein Selbstläufer mehr. Rummenigge sprach bereits von der zweiten Phase des Umbruchs und dass es keinen "Dankesvertrag" geben würde.
Auffällig ist: Die Verhandlungen mit Ribéry werden auf die lange Bank geschoben. Im Dezember behauptete Rummenigge noch, die Gespräche würden "irgendwann im Frühjahr" stattfinden. Präsident
Das Risiko, dass Ribéry in der Zwischenzeit ein hochdotiertes Angebot aus dem Ausland erhält, wird bewusst eingegangen.
Die Gefahr ist groß: Bereits in der Vergangenheit hatte es ein Mega-Angebot für Ribéry aus China gegeben. Damals lehnte er ab. Möglicherweise würde er diesmal anders entscheiden, sollte das Vertragsangebot der Bayern weiter auf sich warten lassen.
Wollen die Bayern Ribéry loswerden?
Oder wäre es Hoeneß und Rummenigge vielleicht sogar ganz lieb, würde Ribéry von sich aus gehen? So könnten die Bayern den Umbruch vorantreiben, ohne den Unmut der Fans auf sich zu ziehen, einen Publikumsliebling aussortiert zu haben.
Mit seinen fast 35 Jahren und seiner Verletzungsanfälligkeit ist Ribéry ohnehin kein Mann für die Zukunft.
Möglicherweise wäre der Sommer der perfekte Zeitpunkt für den weiteren Umbruch beim Rekordmeister. Serge Gnabry, der genauso wie Ribéry auf Linksaußen spielen kann, soll nach seiner Ausleihe zur TSG Hoffenheim seine Chance bei den Bayern bekommen.
Nachdem der Flügelspieler Ende Januar mit Hoffenheim in München vorgespielt hatte, lobte Hoeneß: "Serge Gnabry hat mir gut gefallen. Ich bin überzeugt, dass er nach der Saison zum FC Bayern zurückkommt."
Überhaupt gibt es in der Bundesliga momentan ein reichhaltiges Angebot an hochveranlagten Flügelspielern.
Akteure wie Leon Bailey, Julian Brandt oder Christian Pulisic hätten alle das Format, um eines Tages bei den Bayern zu spielen - und dann auch Ribery vergessen zu machen.
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