• Borussia Dortmund verliert erneut einen seiner Stars.
  • Der Wechsel von Jadon Sancho in Richtung England steht unmittelbar bevor, wie der BVB am Donnerstag bekannt gab.

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Jadon Sancho steht vor einem Wechsel von Borussia Dortmund zu Manchester United. Über die "grundsätzliche Einigung" informierten beide Klubs am Mittwoch. Der englische Rekordmeister zahlt demnach "eine fixe Transferentschädigung in Höhe von 85,0 Millionen Euro", hieß es in der Pflichtmitteilung der Borussia an die Börse.

Die vertraglichen Details seien noch abzustimmen und zu dokumentieren. "Die formale Abwicklung des Transfers steht zudem unter dem Vorbehalt einer erfolgreichen Absolvierung aller gebotener medizinischer Tests und Untersuchungen, einem Abstimmungsprozedere mit dem vormaligen Klub des Spielers sowie der ordnungs- und fristgemäßen Abwicklung gemäß den Bestimmungen des FIFA Transfer Matching Systems (FIFA TMS)", hieß es weiter.

Watzke traurig wegen Sancho-Abgang

BVB-Boss Hans-Joachim Watzke bedauerte den bevorstehenden Abschied seines Flügelstürmers. "Wir freuen uns nicht über das Geld, sondern sind traurig, dass er weg ist", sagte Watzke: "Wir hätten ihn gerne behalten, trotz Corona", sagte Watzke am Donnerstag auf einer BVB-Pressekonferenz.

Sancho habe den ausdrücklichen Wunsch auf einen Wechsel geäußert und sich "vorbildlich verhalten. Es ist ein Unterschied, ob jemand, der vier Jahre hier ist diesen Wunsch äußert oder ob jemand versucht, mit Krawall vom Hof zu gehen", sagte Watzke augenscheinlich mit Blick auf Ousmane Dembélé und Pierre-Emerick Aubameyang.

Manchester United war bereits im vergangenen Sommer einer Verpflichtung von Sancho nahe, wollte aber damals die vom BVB geforderten 120 Millionen Euro nicht zahlen. Bisheriger Rekordtransfer war Dembélé, für den der FC Barcelona insgesamt rund 135 Millionen Euro an den Revierklub gezahlt hatte. Dem Vernehmen nach muss der BVB jedoch 15 Prozent der Summe für Sancho an dessen ehemaligen Verein Manchester City abführen.

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BVB verliert erneut einen seiner Stars

Der 21 Jahre alte englische Nationalspieler, der bei der EM bisher nur zu einem sechsminütigen Kurzeinsatz kam, erhält nach Medienberichten einen Fünfjahresvertrag bis Sommer 2026. Er war 2017 für etwa 7,5 Millionen Euro von Manchester City nach Dortmund gewechselt und hatte dort noch einen Vertrag bis zum 30. Juni 2023.

Damit verliert die Borussia zum wiederholten Male einen seiner Stars wie zuvor Robert Lewandowski (2014/Bayern München), İlkay Gündoğan (2016/Manchester City), Dembélé (2017) oder Pierre-Emerick Aubameyang (2018/FC Arsenal). In der Bundesliga gelangen Sancho in 104 Spielen 38 Treffer, dazu gab er 51 Torvorlagen.

Wer folgt auf Sancho?

Um den sportlichen Verlust auszugleichen, wird der Champions-League-Teilnehmer einen Teil des Transfererlöses in einen Nachfolger investieren. Als Kandidat wurde zuletzt der 19 Jahre alte Sancho-Landsmann Noni Madueke vom niederländischen Erstligisten PSV Eindhoven gehandelt.

Zudem hilft der Erlös für Sancho dem BVB, einen Verlust von 75 Millionen Euro auszugleichen, mit dem der Verein aufgrund der Corona-Pandemie rechnet.

Der für seine exzellente Talentförderung bekannte Revierklub erwies sich für Sancho als gute Wahl. So wurde der gebürtige Londoner Ende November 2019 bei der Wahl zum Golden Boy für den besten U21-Spieler Europas des Jahres 2019 hinter João Félix (Atlético Madrid) auf den zweiten Platz gewählt. Zudem erzielte er als bis dato jüngster Spieler am 20. Spieltag der Saison 2019/20 gegen den 1. FC Union Berlin mit 19 Jahren und 312 Tagen sein 25. Bundesligator. (dpa/msc)

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