16 Jahre lang gehörten Volker Finke und der SC Freiburg so untrennbar zusammen wie nunmehr seit 2011/12 der SC Freiburg und Christian Streich. Finkes Trainerrekord wackelt. Das ist dem Jubilar aber egal. Im Gegenteil. Er ruft noch einen zweiten Kollegen in Erinnerung.

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16 Jahre lang den gleichen Bundesliga-Verein zu trainieren, dazu mit ihm mehrmals auf-, vor allem aber absteigen zu dürfen, das klingt angesichts des medialen Drucks im 21. Jahrhundert wie ein Märchen, ist aber auch noch im 21. Jahrhundert passiert: in Freiburg, und vor Christian Streich.

Der ewige Freiburger läuft in den Fußstapfen Volker Finkes. Der ehemalige Leutnant der Bundeswehr und Studienrat wird am 24. März 75 Jahre alt. Als 43-Jähriger heuerte der gebürtige Niedersachse im Schwarzwald an und fand beim SC Freiburg für eine ungewöhnlich lange Zeit sein Betätigungsfeld und seine sportliche Bestimmung. Für 16 Jahre. "Diese Zahl mag Journalisten und anderen wichtig sein, mir aber nicht", sagte er kurz vor seinem runden Geburtstag der Deutschen Presse-Agentur.

Frank Schmidt ist in Heidenheim ebenfalls auf Rekordkurs

Frank Schmidt vom 1. FC Heidenheim kann die 16 Jahre beim schwäbischen Zweitligisten Mitte September 2023 erreichen. Finkes Erbe Streich hat seinen Vertrag beim Sport-Club kürzlich wieder verlängert und wird im Sommer 2023 in seine 13. Saison als Bundesligatrainer beim Sport-Club gehen. Dass Streich bereits seit 1995 für den Klub im Nachwuchs arbeitet, ist dabei gar nicht mitgerechnet. "Ich wünsche den beiden, dass sie die 16 Jahre schaffen und noch möglichst lange Trainer bei ihren Vereinen bleiben", wünscht sich Finke.

Während er von seinen 16 Jahren mit Freiburg sechs in der zweiten Liga verbrachte, begann Schmidt 2007 beim FCH in der Oberliga und trainiert den Verein seit 2014 ununterbrochen in der 2. Bundesliga. Streich stieg mit Freiburg 2015 einmal aus der Bundesliga ab, aber schon ein Jahr später wieder auf.

Den Heidenheimern, die in der 2. Bundesliga derzeit auf Rang zwei stehen, traut Finke den erstmaligen Aufstieg in die Bundesliga schon bald zu. In der Bundesliga-Relegation 2020 waren die Heidenheimer ganz nahe dran und scheiterten nach zwei Unentschieden an Werder Bremen. "Sie werden es irgendwann schaffen", ist sich Finke sicher.

Derweil stehen dessen Freiburger nach einer tollen Europa-League-Saison, die erst im Achtelfinale gegen Juventus Turin endete, nach 25 Bundesliga-Spieltagen auf Rang vier und dürfen weiter auf die erstmalige Teilnahme an der Königsklasse hoffen. "Als Spieler äußert man sich am 25. Spieltag einer Saison natürlich so, wenn man Dritter, Vierter oder Fünfter ist, dass man den vierten Platz anstrebt, um die Champions League zu erreichen", weiß Finke. Er führte Freiburg einst 1995 und 2001 in den Europa-League-Vorgänger Uefa-Pokal und damit erstmals ins internationale Geschäft.

Volker Finke warnt vor überzogenen Erwartungen

Der Klub habe sich "in vielen Bereichen dem Mittelfeld der Liga angenähert, was die Einnahmen, die Wirtschaftlichkeit oder das Stadion angeht", sagte Finke, der angesichts des Finaleinzugs im DFB-Pokal im Vorjahr oder dem Achtelfinale gegen Juventus Turin kritisch auf eine überzogene Erwartungshaltung blickt: "Gerade weil es die Diskussion gibt, ob das jetzt regelmäßig so ist: Da würde ich vor warnen."

Mit den steigenden Erwartungen nach (noch) unerwarteten Erfolgen lebt nun Streich. Finke wünscht ihm den Rekord als Freiburger Coach. "Er selbst wird entscheiden, wie seine Belastbarkeit ist." Eine wichtige Rolle dabei spielten das Umfeld, das Trainerteam und der Mitarbeiterstab. "Man kann sich nur wünschen, dass dieser harte Kern bleibt", bemerkte Finke. (sid/dpa/hau)

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