Wenn ein Verein in den vergangenen Jahren völlig krisenresistent war, dann Borussia Dortmund. Damit ist es seit der Niederlage gegen den FC Bayern München aber vorerst vorbei. Die Titeljagd ist abgesagt, doch zum Wundenlecken bleibt keine Zeit, denn in der Champions League wartet der SSC Neapel. Eine Niederlage würde für den Finalisten der Vor-Saison das fast sichere Aus bedeuten.

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Nach dem Spiel ist vor dem Spiel für Borussia Dortmund. Das bittere 0:3 gegen den FC Bayern München muss unverdaut heruntergeschluckt werden. Für eine gründliche Aufarbeitung hat der BVB keine Zeit. Denn schon am Dienstag müssen die Borussen gegen den SSC Neapel ran (LIVE auf Sky und bei uns im Ticker). In der Champions League, dem Wettbewerb, den die Schwarz-Gelben in der vergangenen Saison fast gewonnen hätten. Wäre da nicht der FC Bayern gewesen.

"Ich werde nicht den Druck erhöhen, indem ich sage, davon hängt die ganze Saison ab", meinte Trainer Jürgen Klopp nach der Niederlage am Samstag über das Spiel gegen Neapel. Das muss er sagen. Alles andere wäre untypisch für den ewigen Kumpel-Typen Klopp. Der Schutz seiner Spieler, seiner Jungs steht über allem. Das ändert jedoch nichts daran, dass für den BVB viel auf dem Spiel steht. Ein Ausscheiden aus der Champions League wäre nicht nur eine sportliche Katastrophe, sondern würde den BVB auch um Millioneneinnahmen aus Fernsehgeldern und Uefa-Prämien bringen. Mit anderen Worten: Eine Niederlage, und der BVB steckt endgültig in der Krise. Es wäre die erste unter Jürgen Klopp.

Jürgen Klopps Wutanfall ist noch präsent

Dortmund ist also zum Siegen verdammt. Mit sechs Punkten rangiert der BVB drei Zähler hinter dem Führungsduo FC Arsenal und SSC Neapel. Ein Erfolg der Londoner im zeitgleichen Heimspiel gegen das bisher punktlose Team aus Marseille gilt als wahrscheinlich. Ein Sieg der Özil-Truppe bei einer gleichzeitigen Niederlage der Borussen bedeutet das sichere Ausscheiden. Kein Wunder, dass Torhüter Roman Weidenfeller das Duell mit den Italienern für "noch wichtiger" als das zurückliegende mit dem FC Bayern hält.

Aber der BVB hat weiterhin personelle Probleme. Vor allem in der Abwehr. Denn der neuverpflichtete Manuel Friedrich ist in der Champions League noch nicht spielberechtigt. Wahrscheinlich muss Sven Bender in der Defensive aushelfen. Doch wer spielt dann neben Nuri Sahin auf der Sechs? Fragen über Fragen. Mit Jürgen Klopp möchte man wirklich nicht tauschen.

Und auch der Sturm steckt in der Krise. In den vergangenen drei Pflichtspielen erzielte die Borussia nur ein Tor. Eine Ladehemmung, wie man sie von Dortmund nicht kennt.

Dennoch, BVB-Präsident Rauball hat "großes Vertrauen in das Team und seine mentale Stärke". Zumal die 1:2-Niederlage aus dem Hinspiel noch präsent ist. Vor allem Klopps Wutanfall und Weidenfellers Rote Karte haben sich in das Gedächtnis des BVB eingebrannt. Eine Revanche muss her. Und drei Punkte. Aber das passt ja hervorragend zusammen.

Voraussichtliche Aufstellungen:

Borussia Dortmund: Weidenfeller - Großkreutz, Sokratis, Bender, Durm - Kehl, Sahin - Blaszczykowski, Mchitarjan, Reus - Lewandowski

SSC Neapel: Reina - Maggio, Raul Albiol, Britos, Armero - Behrami, Inler - Callejon, Pandev, Mertens - Higuain

Schiedsrichter: Carlos Velasco Carballo (Spanien)

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