Bo Svensson hat am Donnerstag bei Mainz 05 das Handtuch geschmissen. Letzter Platz in der Liga, Aus im Pokal, dazu die Causa El Ghazi: Beim FSV geht es drunter und drüber.

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Trainer Bo Svensson ist bei Bundesliga-Schlusslicht FSV Mainz 05 zurückgetreten. Dies teilten die Mainzer am Donnerstagabend mit. Svensson habe sich "nach einem langen Gespräch mit Sportvorstand Christian Heidel und Sportdirektor Martin Schmidt am Donnerstag gemeinsam mit diesen zu diesem Schritt entschieden".

"Mainz 05 verdankt Bo sehr viel, vor allem, dass wir heute überhaupt noch in der Bundesliga spielen", sagte Heidel. Der 44 Jahre alte Svensson zog damit einen Tag nach dem Zweitrunden-Aus im DFB-Pokal bei Zweitligist Hertha BSC (0:3) die Konsequenzen aus dem schlechtesten Saisonstart der Klub-Geschichte. In der Liga ist Mainz nach neun Spieltagen noch ohne Sieg (drei Punkte), am Samstag gegen RB Leipzig betreut U23-Trainer Jan Siewert die Mannschaft.

Rücktritt kürzlich noch ausgeschlossen

Svensson selbst hatte vor dem Hertha-Spiel einen Rücktritt noch ausgeschlossen. Das Debakel in der Hauptstadt ließ den emotionalen Dänen offenbar umdenken, nun kam er einem Rauswurf wohl zuvor.

Noch vor wenigen Tagen hatte die Vereinsführung Svensson öffentlich das Vertrauen ausgesprochen. Der Däne habe die "100-prozentige Rückendeckung", hatte Schmidt nach dem 2:2 beim VfL Bochum betont. Doch intern soll es zwischen Coach und Verein nicht komplett harmonisch zugegangen sein. Svenssons Vertrag läuft zum Saisonende aus, dass der Däne in Sachen Verlängerung reichlich zögerlich agierte, warf Fragen in Sachen "Commitment" auf. So aber bleibt dem Klub nun immerhin eine hohe Abfindung erspart.

Chaos beim FSV Mainz

Dabei hatte Svensson einen erfolgreichen Start bei den Rheinhessen, für die er auch als Spieler sieben Jahre aktiv gewesen war, hingelegt. Im Januar 2021 hatte der 44-Jährige die Mannschaft auf dem vorletzten Tabellenplatz übernommen und das Team mit der besten Rückrunde der Klubgeschichte sensationell zum Klassenerhalt geführt. Die beiden folgenden Spielzeiten beendete Mainz ungefährdet auf den Plätzen acht und neun, derzeit steckt das Schlusslicht wieder mitten im Abstiegskampf.

Und als wäre das alles nicht schon genug, sorgt abseits des Platzes weiterhin der Fall Anwar El Ghazi für Unruhe. Eigentlich hatte der 28-Jährige nach seinem ersten, israelfeindlichen Post laut Verein Reue gezeigt. Wenige Stunden vor Anpfiff distanzierte sich der zwischenzeitlich suspendierte und am Montag noch begnadigte Stürmer jedoch vom Inhalt der Mainzer Pressemitteilung - und bezichtigte den Klub indirekt der Lüge. (dpa/sid/ng)  © dpa

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