Union braucht viel Geduld beim Außenseiter SC Verl. Erst vier Minuten vor dem Ende erlöst Robert Andrich die Berliner und schießt die Köpenicker ins Viertelfinale.
Der 1. FC Union Berlin hat sich auf dem Weg ins erste Pokal-Viertelfinale seit 19 Jahren auch von Favoritenschreck SC Verl nicht aufhalten lassen. Der Bundesligist gewann das Achtelfinalspiel beim Regionalligisten aus Ostwestfalen am Mittwoch mühevoll mit 1:0 (0:0) und steht damit erstmals seit 2001 in der Runde der letzten acht Teams im Cup-Wettbewerb. Damals scheiterten die Eisernen erst im Finale am FC Schalke 04.
In der mit 5153 Zuschauern ausverkauften Sportclub-Arena feierten die etwa 1500 mitgereisten Union-Fans den Treffer von
"Das war genau, wie wir es erwartet hatten. Ich wünsche mir nun ein Heimspiel. Das habe ich noch nie erlebt, obwohl ich schon lange in Berlin bin", sagte Kapitän Christopher Trimmel erleichtert.
"Größtes Spiel der Vereinsgeschichte"
Der Tabellenzweite der Regionalliga West, der in den beiden Runden zuvor gegen den FC Augsburg und Holstein Kiel für Pokalüberraschungen gesorgt hatte, war lange Zeit ein gleichwertiger Gegner, konnte sich im Angriff aber nicht entscheidend durchsetzen. In das "größte Spiel der Vereinsgeschichte", so der 1. Vorsitzende Raimund Bertels, startete der Außenseiter aber couragiert und hatte durch Torjäger Zlatko Janjic die erste Chance des Spiels, er scheiterte aber an Union-Keeper Rafal Gikiewicz.
Auf tiefem und schlechtem Boden hatten die Unioner mehr Ballbesitz, doch konnten Anthony Ujah (19.) und Sebastian Andersson (25.) die größten Chancen in der ersten Halbzeit nicht nutzen. Trainer Urs Fischer hatte nach der 0:5-Schlappe in Dortmund neben Ujah auch Marcus Ingvartsen für Yunus Malli und Marius Bülter in die Startelf beordert. Michael Parensen rückte für Neven Subotic in die Defensive.
Zu Beginn der zweiten Halbzeit sorgten Christian Gentner (47., 59.) und der kurz zuvor für Ujah gekommene eingewechselte Bülter (62., 64.) mit Schüssen für klare Chancenvorteile des Favoriten, doch Robin Brüseke im Tor erwies sich mit Glanzparaden als stärkster Mann aufseiten der Ostwestfalen. Gegen den "Hammer" von Andrich war er aber machtlos.
Der Traum vom Heimspiel
"Ich bin so froh, dass wir das in 90 Minuten geschafft haben", bekannte Verteidiger Christopher Lenz. "Nun wünsche ich mir ein Heimspiel", fügte er hinzu. Zuletzt hatten die Eisernen vor mehr als sieben Jahren am 3. Dezember 2013 im heimischen Stadion im Pokal spielen dürfen.
Die Berliner traten nicht direkt die Heimreise an, sondern werden sich in Westfalen auf das Bundesliga-Duell bei Werder Bremen am Samstag vorbereiten.
Verls Trainer Guerino Capretti hatte noch vor dem Match eine Überraschung zu seinem 38. Geburtstag angekündigt. "Wenn alles passt, kann an meinem Geburtstag ein Wunder passieren", hatte er seine Männer für das Duell gegen die Berliner motiviert.
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