Viele Eigentore sind bei dieser EM schon gefallen, einige davon wurden erst im Nachhinein als solche gewertet. Bei Dani Olmos Führungstreffer gegen Frankreich hingegen war es andersherum. Wann zählt ein Tor als Eigentor und wann nicht?

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Zehn Eigentore sind bei der Europameisterschaft 2024 bislang schon gefallen. Damit befindet sich das Turnier in dieser Kategorie weiterhin auf Rekordkurs - die bisherige Bestmarke von elf Eigentoren wurde bei der EM 2021 vor drei Jahren aufgestellt. Ein gewaltiger Anstieg: Zuvor waren drei Eigentore in einem Turnier das Maximum.

Einige der Eigentore, die bei der EM 2024 gefallen sind, wurden erst im Nachhinein als solche gewertet. Das 1:0 von Frankreich gegen Belgien im EM-Achtelfinale wurde etwa zunächst Randal Kolo Muani zugeschrieben, dann aber als Eigentor von Belgiens Verteidiger Jan Vertonghen gewertet. Auch beim bitteren Eigentor von Türkeis Mert Müldür zum entscheidenden 2:1 im Viertelfinale gegen die Niederlande war auf der Anzeigetafel zunächst der holländische Offensivmann Cody Gakpo, der damit seinen vierten EM-Treffer erzielt hätte, zu sehen.

Beim 2:1-Halbfinalsieg von Spanien gegen Frankreich war es schließlich genau andersherum. Als Jules Koundé beim EM-Halbfinale zwischen Frankreich und Spanien einen Schuss von Dani Olmo ins Tor ablenkte, sahen viele den Eigentorrekord bei der EM bereits eingestellt. Doch nach kurzer Zeit wurde das Tor doch dem Schützen Olmo zugeschrieben. Warum also zählte dieses Tor nicht als Eigentor, während andere Tore im Turnier sogar extra in eines umgewandelt wurden?

Olmos Schuss ging aufs Tor

Wie die Uefa auf Anfrage erklärte, ist es die Richtlinie des Verbands, das Tor dem Spieler, der geschossen hat, zuzuschreiben, wenn der Schuss auf das Tor ging. Dies war bei Dani Olmos Treffer der Fall. Frankreichs Verteidiger Koundé lenkte den Ball zwar noch entscheidend ab, ins Tor gegangen wäre der Ball aber auch ohne seine Beteiligung. Wäre Olmos Schuss hingegen ohne Einfluss anderer Spieler neben das Tor gegangen, hätte man es Koundé als Eigentor zuschreiben müssen.

Dies war beispielsweise beim Tor von Muani im EM-Achtelfinale der Fall. Dort war es erst der belgische Verteidiger Jan Vertonghen, der den Ball überhaupt in Richtung Tor abfälschte - Muanis Schuss war eher in Richtung Strafraummitte gegangen. Deshalb wurde dieses Tor als Eigentor gewertet. Bei Niederlandes Treffer gegen die Türkei wiederum war es Güldür, der den Ball im Zweikampf vor Gakpo ins eigene Tor lenkte - dies war aber erst in der Zeitlupe zu sehen.

Und so bleibt es noch bei den zehn Eigentoren, die bei dieser EM erzielt wurden. Gut möglich, dass der Rekord von elf Toren also doch noch bestehen bleibt.

Verwendete Quelle:

  • Anfrage bei der Uefa
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