Bei der großen EM-Party in Madrid stichelt Spaniens Kapitän Álvaro Morata gegen DFB-Star Jamal Musiala. Der Europameister hatte Deutschland im Viertelfinale aus dem Turnier geworfen.

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Nach ihrer Rückkehr nach Spanien feierten die frischgebackenen Europameister um Kapitän Álvaro Morata am Montagabend mit Tausenden Fans am berühmten Cibeles-Platz in Madrid. Bei der ausgelassenen Party stichelte der 31-Jährige dann auch gegen DFB-Star Jamal Musiala.

"Wo ist Musiala? Wo ist er?"

Spaniens Kapitän Álvaro Morata

Im Rahmen der großen EM-Party gab Morata den Moderator und stellte jeden Spieler des spanischen Teams einzeln vor. Als er Rechtsverteidiger Dani Carvajal auf die Bühne bat, kam es zum Seitenhieb gegen Musiala: "Spaniens Wildschwein, der Pitbull. Wo ist Musiala? Wo ist er?", brüllte Morata unter lauten Jubelrufen der Fans ins Mikrofon, ehe er hinterherschob: "Der beste Rechtsverteidiger der Welt, Dani Carvajal."

Carvajal, der erst vor wenigen Wochen die Champions League mit Real Madrid gewinnen konnte, ließ nicht lange bitten und stürmte auf die Bühne, riss sich dabei sein Europameister-Shirt vom Körper und feierte mit Morata auf der großen Bühne.

Carvajal flog nach Foul an Musiala vom Platz

Hintergrund der Musiala-Stichelei: Carvajal war im EM-Viertelfinale gegen Deutschland der direkte Gegenspieler des DFB-Stars und hatte den 21-Jährigen über weite Phasen der Partie unter Kontrolle.

Carvjal und Musiala
Nach diesem Einsteigen von Carvajal (l.) im EM-Viertelfinale gegen Deutschlands Musiala sah der Spanier die Gelb-Rote Karte. © IMAGO/Agencia EFE/J.J Guillen

In der Verlängerung handelte er sich nach einem fiesen Griff in Musialas Gesicht dann aber doch noch völlig zu Recht seine zweite Gelbe Karte der Partie ein und flog in der Folge vom Platz. Mit seinem unfairen Eingreifen unterband er kurz vor Schluss eine aussichtsreiche Chance des deutschen Teams. Im Halbfinale gegen Frankreich (2:1) fehlte Carvajal daraufhin, im Endspiel gegen England (2:1) spielte er dann wieder von Beginn an.

Auch wenn es Musiala wohl ein schwacher Trost sein dürfte: Die Zukunftshoffnung des deutschen Fußballs wurde gemeinsam mit fünf weiteren Spielern mit insgesamt drei Treffern EM-Torschützenkönig. Spaniens stichelnder Kapitän kam in sieben Spielen übrigens lediglich auf einen einzigen Treffer.

Verband von Gibraltar beschwert sich bei der Uefa

Ein anderer Spruch der Spanier bei der EM-Feier könnte nun noch ernste Konsequenzen haben: Der Fußballverband von Gibraltar kündigte bei der Uefa eine offizielle Beschwerde über die "extrem provokative und beleidigende Art der Feierlichkeiten rund um den Gewinn der Europameisterschaft" an. Dies geht aus einer am Dienstag veröffentlichten Stellungnahme hervor.

Der Verband beklagt sich über "inakzeptable Gesänge, die sich auf Gibraltar beziehen und von den Spielern der spanischen Nationalmannschaft gesungen wurden. Der Fußball hat keinen Platz für ein solches Verhalten", hieß es in der Mitteilung.

Spaniens Nationalteam feiert den EM-Titel

Die "Könige Europas" feiern den vierten EM-Titel

Europameister Spanien hat mit zehntausenden Fans ausgelassen seinen vierten EM-Titel gefeiert. Bevor das Team auf der Plaza de Cibeles in Madrid feierte, hatte Kapitän Alvaro Morata beim royalen Empfang König Felipe ein besonderes Spanien-Trikot überreicht.

Spaniens Mittelfeldstar Rodri, der offiziell zum Spieler des Turniers gewählt wurde, hatte bei der Feier in Madrid gleich mehrmals "Gibraltar ist spanisch" gesungen. Einige seiner Mitspieler und die Fans stimmten ein. Den Einwand von Morata, dass er doch in England bei Manchester City spielen würde, konterte Rodri: "Das ist mir völlig egal."

Die Halbinsel Gibraltar, die an der Südküste Spaniens liegt, ist seit dem 18. Jahrhundert britisches Überseegebiet, die Aussage entsprechend brisant.

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