Die Wölfe erkämpfen sich in Frankreich ein wichtiges Remis und grüßen von der Tabellenspitze. Nach der Führung der Hausherren schlägt der VfL umgehend zurück.
Der VfL Wolfsburg hat in der Europa League den nächsten Schritt Richtung K.o.-Runde gemacht. Im vermeintlich schwersten Auswärtsspiel der Vorrunden-Gruppe I erreichte der Fußball-Bundesligist am Donnerstagabend ein 1:1 (1:1) beim französischen Rekordmeister AS Saint-Etienne. Vor den beiden Duellen mit dem belgischen Team KAA Gent steht der VfL als Tabellenführer gut da.
Die frühe Führung der Franzosen durch den Ex-Gladbacher Timothée Kolodziejczak (13.) glich Wolfsburgs William nur zwei Minuten später schon wieder aus (15.). Vor den beiden Duellen mit dem belgischen Club KAA Gent steht der VfL mit vier Punkten aus zwei Spielen in diesem Wettbewerb gut da. Insgesamt ist er unter seinem neuen Trainer
Wolfsburg lässt sich von Kulisse nicht beeindrucken
Auch bei einem der populärsten Vereine Frankreichs lockte die Europa League nur 24.815 Fans in das für 42 000 Besucher ausgelegte EM-Stadion Geoffroy-Guichard. Doch die machten dafür Lärm wie anderorts die doppelte Anzahl an Zuschauern. Bei der Verkündung der Mannschaftsaufstellungen pfiffen die Anhänger von "ASSE" jeden einzelnen Wolfsburger lautstark aus - bis auf einen: VfL-Kapitän Josuha Guilavogui spielte früher mehr als acht Jahre für Saint-Etienne und ist dort immer noch sehr populär. 70 Freunde und Familienmitglieder lud er zu diesem für ihn so besonderen Spiel ein.
Von der lautstarken Atmosphäre ließen sich die Wolfsburger nicht beeindrucken. Saint-Etienne hatte mit Tunesiens WM-Spieler Wahbi Khazri und Frankreichs U21-Nationalspieler Arnaud Nordin zwei sehr bewegliche und trickreiche Offensivspieler und war nach seinem desaströsen Fehlstart in Ligue 1 und Europa League auch erkennbar motiviert. Doch der VfL verteidigte von Beginn an konzentriert und konsequent - wenn man einmal von der missglückten Faustabwehr von Torwart Pavao Pervan vor dem 1:0 der Franzosen absieht.
Schreck für die Wölfe
Daran änderte sich auch nichts, als Abwehrchef Jeffrey Bruma von seinem Gegenspieler Robert Beric mit dem Ellbogen getroffen wurde (40.) und mit einem Kopfverband weiterspielen musste. Nur im gegnerischen Strafraum war der Bundesligist selten zu sehen. Der für den verletzten Admir Mehmedi aufgebotene Felix Klaus brach auf seiner rechten Seite gleich zu Beginn zweimal durch (3./6.). Kurz nach der Pause hatte er auch die bis dahin beste Chance des VfL (46.).
Diese Gelegenheit war wie ein Signal für die Franzosen: Denn Wolfsburg hielt sie in der zweiten Halbzeit noch weiter vom eigenen Tor fern. Nur in den letzten 15 Minuten machte Saint-Etienne noch einmal Druck und erzwang dadurch beinahe ein Eigentor von Marcel Tisserand (75.). Mit dem 1:1 konnte der VfL am Ende deutlich besser leben als der weiter sieglose Ex-Verein von Michel Platini. (sg/dpa)
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