Was wird aus Zlatan Ibrahimovic? Der Schwede scheidet mit LA Galaxy in den Playoffs in den USA aus. Spekuliert wird nun auch über eine Rückkehr nach Europa. Interessenten soll es schon geben. Die Major League Soccer verliere ohne ihn jede Bedeutung, meint Ibrahimovic.
Zlatan Ibrahimovic kommentierte die vielen Fragen nach der persönlichen Zukunft auf seine unvergleichlich arrogante Art. "Wenn ich nicht bleibe, wird sich niemand daran erinnern, was die MLS überhaupt ist", sagte der schwedische Fußball-Superstar nach seinem vielleicht letzten Spiel für LA Galaxy.
Mit seinem Club verlor der 38-Jährige am Donnerstag (Ortszeit) im Viertelfinale gegen Stadtrivale Los Angeles FC mit 3:5 (1:2) und verpasste den Einzug ins Playoff-Halbfinale der nordamerikanischen Major League Soccer.
Anschließend drehte sich alles um die nächsten Pläne des Stürmers. Es sei "noch zu früh, um darüber zu sprechen", sagte der exzentrische
Um Geld ginge es ihm angeblich nicht. Ibrahimovic zieht mit seinem äußerst selbstbewussten Auftreten die Aufmerksamkeit auf sich. Und auch sportlich überzeugte er durchaus: Mit 53 Toren in 58 Spielen seit seinem Wechsel im Vorjahr.
Viel Potential in den USA
Folgt nun der Schritt zurück nach Europa? Der italienische Topclub SSC Neapel hat bereits Interesse signalisiert. Club-Präsident Aurelio De Laurentiis - auch für erstaunliche Verbaloffensiven bekannt - hat Ibrahimovic bereits in Los Angeles getroffen. "Ibrahimovic ist vor allem ein Freund", sagte De Laurentiis.
Für die stärkste Liga in den USA sieht Ibrahimovic noch viel Potenzial. "Sie befindet sich in der Entwicklung und muss in mehreren Bereichen verbessert werden", sagte er. Auch wenn vieles in die richtige Richtung geht, sei längst "noch nicht alles perfekt". Vor allem der sportliche Wert ist im Vergleich zu den Topligen Europas verschwindend gering. "Ich will nicht respektlos sein, aber das hier ist wie Training für mich", sagte Ibrahimovic.
Ein Tor reichte nicht fürs Weiterkommen
Ganz persönlich war die Zeit in Los Angeles bislang eher eine Enttäuschung. "Niemand verliert gerne", sagte er nach dem Aus vor der Teamkabine: "Wir haben viele Tore geschossen, aber mehr kassiert. Wir sollten traurig und enttäuscht sein." Der Los Angeles FC habe sie "bestraft", merkte Ibrahimovic an: "Wir haben Fehler gemacht."
Einen Seitenhieb auf den Video-Schiedsrichter konnte er sich wegen einer fragwürdigen Abseits-Entscheidung aber nicht verkneifen: "Der fünfte Schiedsrichter ist dafür da, das Spiel zu kontrollieren. Aber wenn er Kaffee mit Magic Johnson trinkt, ist es schwierig, das Spiel zu spielen."
Basketball-Legende Johnson ist Teilhaber von Gegner LAFC, der Video-Schiri beobachtet das Geschehen in der MLS von ganz oben im Stadion von der Tribüne. Eine Ausrede sollte das aber nicht sein. "Ich bin kein Loser, das ist nicht mein Niveau."
Ein Tor gelang Ibrahimovic im letzten Saisonspiel noch, das reichte aber nicht fürs Weiterkommen. Und am Schluss gab es auch wieder Aufregung um ihn, denn der Skandinavier legte sich mit einem Fan an und soll eine obszöne Geste gemacht haben. Den Vorfall wollte der Offensivstar nicht groß kommentieren, auch für den Titelkampf in der MLS zeigte er wenig Interesse und beantwortete die entsprechende Frage nach dem Favoriten lediglich mit einem Lachen. Im Halbfinale treffen LAFC und Seattle sowie Atlanta und Toronto aufeinander. © dpa
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