Liverpool - Was wohl Jürgen Klopp dazu sagen würde? Inmitten der Schlammschlacht von Tech-Milliardär Elon Musk mit der britischen Regierung hat der Vater des Tesla-Chefs über eine mögliche Übernahme des FC Liverpool gesprochen. "Oh ja, oh ja", antwortete Errol Musk in einem Interview des Senders "Times Radio" auf die Frage, ob sein Sohn den Wunsch geäußert habe, den Club zu kaufen. "Aber das heißt nicht, dass er ihn kauft."
Der Milliardär und die Reds, die
"You musk be joking" (Das soll wohl ein Witz sein), wortwitzelte das Boulevardblatt "Sun". In den sozialen Netzwerken äußern sich Liverpool-Fans bereits empört über ein mögliches Verkaufsszenario an den umstrittenen Tech-Milliardär.
Der Traditionsverein, der die englische Premier League mit komfortablem Vorsprung anführt, gehört seit Oktober 2010 den US-amerikanischen Investoren der Fenway Sports Group. Die Zeitung "Times" berichtete mit Verweis auf Insider, die Eigentümer hätten kein Interesse an Gesprächen mit Musk, das Interview im Radio würde nicht sehr ernst genommen.
Das Verhältnis von
Musks Ränkespiel mit der britischen Politik
Die Aussagen fallen in eine politisch angespannte Zeit. Elon Musk hatte in den vergangenen Tagen immer wieder die britische Regierung um Premierminister Keir Starmer attackiert. Den inhaftierten britischen Rechtsextremen Tommy Robinson unterstützt der Tesla-Chef dagegen. Mit Fußball hat das alles nichts zu tun, Musk gilt auch nicht unbedingt als glühender Fan.
"Das würde Elons Einfluss in Großbritannien vergrößern, oder?", fragte "Times Radio"-Moderatorin Kait Borsay Errol Musk. So wie Spenden an die rechtspopulistische britische Partei Reform UK, über die auf der Insel seit längerer Zeit spekuliert wird. "Ich weiß nicht, dazu kann ich nichts sagen", antwortete Errol Musk. In Deutschland unterstützt Elon Musk die AfD.
Musk Senior verwies in dem Interview auf die familiäre Verbindung nach Liverpool. "Nun, meine Mutter - seine Großmutter - wurde in Liverpool geboren, und wir haben Verwandte in Liverpool", sagte er. "Wir hatten das Glück, einige der Beatles zu kennen, weil sie bei uns, meiner Familie, aufgewachsen sind." Jeder würde den FC Liverpool kaufen wollen, "ich würde auch", sagte Errol Musk.
Keine 50+1-Regel in der Premier League
Besitzerwechsel und Übernahmen für Millionensummen in schwindelerregender Höhe gehören im britischen Fußball praktisch zum Alltag. Anders als in Deutschland gibt es keine 50+1-Regel, die hierzulande verhindert, dass Investoren die Stimmmehrheit in den Vereinen erlangen. Der Red-Bull-Konzern, für den Klopp seit Jahresbeginn als Global Head of Soccer arbeitet, und RB Leipzig werden von vielen deutschen Fans sehr kritisch gesehen.
In Liverpool waren insbesondere die vorherigen Eigentümer, die US-Geschäftsmänner Tom Hicks und George Gillett, bei den Fans verhasst. Der Club war in eine tiefe Schuldenkrise gestürzt, der Übernahme durch die neuen Eigentümer ging ein Rechtsstreit voraus. Die Fenway Sports Group wird von den Anhängern auch nicht verehrt, dafür konnten die Reds-Fans in den vergangenen Jahren aber wieder Titel feiern. © Deutsche Presse-Agentur
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