Offenbar gab es einen Pakt zwischen dem FC Bayern München und Borussia Dortmund im Fall Marco Reus. Das berichtet der "Spiegel". Demnach lehnte Borussia Dortmund vor knapp einem Jahr eine Offerte von Real Madrid für Robert Lewandowski ab, so dass der Pole zu den Münchnern wechseln konnte. Dafür soll FCB-Boss Karl-Heinz Rummenigge versprochen haben, nicht für Marco Reus mitzubieten.

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Wie der "Spiegel" berichtet, soll der Marco-Reus-Nicht-Angriffspakt Mitte Dezember 2013 bei der Champions-League-Auslosung in Nyon geschlossen worden sein. Damals soll Rummenigge das Gespräch mit BVB-Boss Hans-Joachim Watzke gesucht haben. Hintergrund: Dem FCB-Boss war zu Ohren gekommen, dass Real Madrid Robert Lewandowski in der Wintertransferperiode verpflichten wollte - und dafür viele Millionen Euro geboten haben soll.

Der BVB sei damals nicht abgeneigt gewesen, den Polen nach Spanien zu verkaufen statt ihn im Sommer ablösefrei an den FC Bayern München - und damit zum größten Ligakonkurrenten - ziehen zu lassen. Der "Spiegel" schreibt, dass die Dortmunder sogar "aktiv daran" gearbeitet hätten, ihren damaligen Stürmer an die "Königlichen" zu transferieren.

Deswegen soll Rummenigge das Gespräch mit Watzke gesucht und ihm ein Angebot unterbreitet haben. Der Inhalt laut "Spiegel": Wenn Borussia Dortmund Lewandowski im Winter nicht verkauft, wird der FC Bayern die Finger von Marco Reus lassen. Die "Einigung" soll anschließend mit einem Handschlag besiegelt worden sein. Während Rummenigge im Magazin eine Absprache zu Reus dementiert, erklärt Watzke: "Es gab ein Gespräch zwischen uns in Nyon. Das ist korrekt. Aber ich werde es nicht weiter kommentieren."

Rummenigge macht Reus' Ausstiegsklausel öffentlich

Ungeachtet des aktuellen Berichts werden die Spekulationen über Reus' Zukunft weiter gehen - nicht zuletzt, weil Rummenigge öffentlich über eine Ausstiegsklausel des BVB-Spielers berichtete. Demnach könne Reus für 25 Millionen Euro aus seinem Vertrag herausgekauft werden: ein Schnäppchen für einen Spieler mit seiner Qualität.

In den deutschen Medien gelten die Münchner nicht nur als Interessent, sondern auch als Favorit auf eine Reus-Verpflichtung. Zur Erinnerung: Nicht nur Lewandowski war vom BVB zum FCB gewechselt. Ein Jahr zuvor war Mario Götze den gleichen Weg gegangen.

Europäische Top-Vereine stehen angeblich Schlange

Auch Real Madrid soll Reus auf seinem Zettel haben. Die dem Club nahestehende Zeitung "Marca" glaubt zu wissen, dass ein Transfer von Reus oberste Priorität hat. Real habe den Dortmunder in den vergangenen Jahren intensiv beobachtet und schätze vor allem dessen Variabilität. Deshalb soll die Vereinsführung schon mit dem BVB Kontakt aufgenommen haben. Die spanische Zeitung "Mundo Deportivo" brachte Reus hingegen zuletzt mit dem FC Barcelona in Verbindung. Angeblich habe der BVB-Profi eine Vorliebe für den Club und dessen Fußball-Philosophie.

Und weil englische Medien gerne mal spekulieren, gibt es auch von der Insel ein Reus-Gerücht. Laut "Daily Express" hat der FC Chelsea die Ligakonkurrenten Manchester United und Manchester City im Kampf um den BVB-Star ausgestochen - mit einem Tauschgeschäft. Demnach soll der englische Tabellenführer bereit sein, den deutschen Nationalstürmer André Schürrle im Falle eines Transfers an die Borussia abzutreten.

Reus sei das "top target" (Hauptziel) von José Mourinho. Doch der Trainer wies diese Gerüchte zurück. "Reus ist ein super Spieler. Aber er gehört der Borussia. Und ich habe ein super Verhältnis zu den Dortmunder Verantwortlichen", sagte Mourinho vergangene Woche in Düsseldorf. "Das ist nichts dran."

Mit Material der dpa
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