Die Stadt München verzichtet gerne auf die Nations-League-Finalrunde. Der Oberbürgermeister spricht sogar vom "Nations-League-Dingsda".
Die Stadt München hat kein Interesse am Final-Four-Turnier der Fußball-Nations-League. Die Landeshauptstadt habe weder die logistischen noch die finanziellen Ressourcen, "dieses Turnier zu unterstützen", sagte Münchens Oberbürgermeister Dieter Reiter (SPD) am Mittwoch im Stadtrat. Lust habe sie außerdem keine.
Reiter wollte dieses "Nations-League-Dingsda" in der Sitzung nicht "brüsk ablehnen", sondern zumindest bis zur nächsten Sitzung vertagen. Grund dafür war nach Reiters Aussage ein Anruf von Bayern-Boss Jan-Christian Dreesen, der ihn noch am Vorabend kontaktiert habe.
Bundestrainer
Reiter will "keinen Euro" ausgeben
Bei einem Erfolg im Viertelfinale würde die deutsche Mannschaft als Gastgeber ins Finalturnier einziehen, das dann vom 4. bis 8. Juni in München und Stuttgart ausgetragen würde – so der Wunsch von DFB und Uefa.
"Wir haben nix dagegen, wenn ihr hier spielt", sagte Reiter in Richtung DFB und Uefa, "allerdings werden wir keinen Euro dafür ausgeben und wir werden auch logistisch nicht in der Lage sein, ein Fan-Fest und was alles damit zusammenhängt, zu organisieren". Mögliche Veranstaltungsorte wie der Olympiapark und der Königsplatz seien schon verplant.
Champions-League-Finale steigt in München
Reiter kann es nachvollziehen, dass DFB und Uefa "pragmatische Gründe" für das Finalturnier in München sehen. Schließlich wird nur eine Woche zuvor am 31. Mai das Champions-League-Endspiel in der Allianz Arena, Heimstätte des FC Bayern, ausgetragen.
Er sehe nur keine Kapazitäten für das Nations-League-Finale. Sollte Italien Deutschland aus der Nations League werfen, würde sich die Frage nach einem Ausrichter in Deutschland erübrigen. (dpa/bearbeitet von ms)
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