Lange lag der FC Arsenal London in der Saison 2023/24 in der englischen Premier-League auf Meisterschaftskurs. Letztlich aber fehlten zwei Punkte auf Manchester City, um sich den Traum zu erfüllen. Vor der Saison 2024/25 misten die "Gunners" personell aus – die Art und Weise aber befremdet.

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Der Wechsel des Arbeitsplatzes ist alles andere als ein ungewöhnlicher Vorgang. Das gilt für den "normalen" Arbeitsmarkt genauso wie für den Profisport. Was jedoch beim FC Arsenal London nach der Saison 2023/24 passiert, ist nicht gewöhnlich. Die Dimension des personellen Umbruchs beim Vize-Meister der englischen Premier League lässt aufhorchen.

Abschied per Nachricht auf X

Es geht um 19 Spieler und drei Spielerinnen, für die der Hauptstadt-Klub, der im Viertelfinale der Champions League am FC Bayern München scheiterte, zukünftig keine Verwendung mehr hat. Zu der bemerkenswerten Zahl an Abgängen kommt die Art und Weise des Umgangs mit ihnen. Arsenals Verantwortliche entschieden sich für eine schlichte und lieblos anmutende Nachricht auf der Plattform X: "Unser Dank und unsere besten Wünsche gehen an die folgenden Spieler unserer Teams, deren Verträge mit uns offiziell am 30. Juni 2024 enden."

Es folgte eine Auflistung der betroffenen Spieler und Spielerinnen. Keine Spur von Blumen oder Geschenken vor dem letzten Heimspiel vor einer warmen Applaus spendenden Fan-Gemeinde – inklusive des einen oder anderen Tränchens. Bilder, die Bundesliga-Fans kennen. Statt rührseligen Abschiednehmens in der analogen Welt entschied sich Arsenal für ein standardisiertes Winken und kühle Dankesworte in der digitalen Welt.

Sheffield United verbraucht in 41 Spielen 40 Spieler

19 Spieler abzugeben, heißt anderswo, einem ganzen Kader den Laufpass zu geben, und personell komplett neu anzufangen. Angesichts der Größe der Aufgebote, die englische Vereine aufweisen, relativiert sich dieser Eindruck wieder ein wenig. Nach Angaben des Portals "transfermarkt.de" kamen in der Saison 2023/24 im Arsenal-Trikot in den 52 Pflichtspielen des Vereins 27 der 38 Kader-Angehörigen zum Einsatz. Der Tabellenletzte Sheffield United verfügte gar über 45 Kader-Spieler und setzte in 41 Pflichtspielen 40 davon ein, mehr als jeder andere Premier-League-Klub. Zum Vergleich: Der deutsche Meister Bayer Leverkusen verfügte 2023/24 über 32 Kader-Spieler und setzte in seinen 53 Pflichtspielen 27 von ihnen ein.

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Da in England neben der Liga mit dem FA Cup und dem Liga-Pokal auch noch zwei Pokal-Wettbewerbe ausgespielt werden, reduzieren die Trainer traditionell die Belastung ihrer wertvollsten und teuersten Spieler, indem sie ihnen Verschnaufpausen gönnen. So kommen in den nationalen Pokal-Begegnungen häufig Nachwuchs- und Ergänzungsspieler zum Zug. Dies gilt vor allem für Klubs, die regelmäßig auf internationaler Ebene (Champions League, Europa League und Conference League) beschäftigt sind – wie Arsenal.

Der FC Arsenal trennt sich endgültig von zahlreichen Leihspielern

Zum Zeitpunkt des Verfassens dieses Artikels (5. Juni) wies das Portal "transfermarkt.de" für den FC Arsenal bei den Abgängen des Klubs zur Saison 2024/25 lediglich vier Spieler auf: Mohamed Elneny, der seit Anfang 2016 unter Vertrag stand, zudem den in Singen geborenen Cedric Soares, Arthur Okonkwo und David Raya. Torwart Raya kehrt nach einem Jahr Ausleihe vom FC Brentford dorthin zurück. Elneny, Soares und Okonkwo waren in den Jahren, in denen sie dem FC Arsenal angehörten, oft an andere Vereine verliehen. (hau)

Verwendete Quellen

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