Für die Rolle des Ersatzspielers ist sich Thomas Müller beim FC Bayern München zu schade. Nie zuvor war sein möglicher Abschied denkbarer als derzeit. Offenbar gab es aber bereits im Sommer reizvolle Auslandsangebote für den 30-Jährigen.

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Jahrelang war Thomas Müller beim FC Bayern München gesetzt, Ex-Coach Louis van Gaal prägte gar den Satz: "Thomas Müller spielt immer." In dieser Saison aber stand der Routinier nur dreimal in der Bundesliga und in keinem der zwei Champions-League-Spiele in der Startelf.

"Nachdem ich mich im Frühjahr auf der 10er-Position erfolgreich festspielen konnte und wir nach einer furiosen Aufholjagd noch das Double holten, habe ich diese Entwicklung so nicht erwartet", so Müller in einem aktuellen Interview mit dem Fußball-Magazin "kicker".

Weiter sagte der 30-Jährige, dass er sich Gedanken machen werde, sollte er beim Rekordmeister unter Trainer Niko Kovac weiter nur als Ersatzspieler eingeplant sein. Der Weltmeister von 2014 erkenne einen Trend, "der mich nicht glücklich macht".

"Mega-Offerte" aus China?

Dem stellvertretenden Mannschaftskapitän, der noch einen Vertrag bis 30. Juni 2021 besitzt, wurde zuletzt regelmäßig Philippe Coutinho vorgezogen. Der Brasilianer war im Sommer vom FC Barcelona ausgeliehen worden. "Natürlich hat es die Konkurrenzsituation auf meiner Paradeposition verschärft, aber das ist auch gar nicht das Problem. Darum geht es gar nicht", so Müller im "kicker".

An Spekulationen über einen möglichen Weggang aus München schon im Winter wollte er sich nicht beteiligen. Auch in diesem Sommer gab es offenbar schon die Möglichkeit für einen Wechsel: Laut "kicker" waren vor der Saison unter anderem Inter Mailand und dessen Stadtrivale AC Milan interessiert. Zudem habe auch "eine Mega-Offerte aus China" vorgelegen.

Müllers Mitspieler wissen indes um den Wert, den der WM-Torschützenkönig von 2010 für die Mannschaft hat, auf und neben dem Platz. Joshua Kimmich betonte im Interview mit dem "kicker" eine besondere, nicht erlernbare Stärke der "Identifikationsfigur" Müller. Er sei "ein gewisser Freigeist auf dem Platz. Das ist für den Gegner immer schwer zu kontrollieren, weil man nie weiß, was passiert."

Nach sieben Bundesligaspieltagen hat Müller bereits vier Tore aufgelegt, eines mehr als Coutinho. Das ist Bestwert beim FC Bayern. Ligaweit stehen in dieser Kategorie nur der Dortmunder Jadon Sancho (sechs) und Gladbachs Alassane Plea (fünf) besser da als Müller. (hau/dpa)

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