Der frühere Radsport-Star Lance Armstrong hat zugegeben, bereits im Alter von 21 Jahren mit Doping begonnen zu haben. Damit wäre auch ein weiterer Titel des US-Amerikaners wertlos.

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Lance Armstrong hat enthüllt, schon wesentlich früher gedopt zu haben als bisher angenommen. "Vermutlich mit 21" habe er begonnen, verbotene Mittel zu nehmen, sagte der heute 48-Jährige in einer zweiteiligen Dokumentation, die am 24. und 31. Mai auf dem US-Fernsehsender ESPN ausgestrahlt wird.

Der heute 48-jährige Armstrong gab dabei an, stets von den Praktiken gewusst zu haben. Er habe die Entscheidung selbst getroffen, sagte Armstrong: "Ich habe mich informiert, was ich bekomme, und ich habe das bewusst gemacht."

Armstrong gewinnt siebenmal in Folge die Tour de France

Zwischen 1999 und 2005 hatte Armstrong siebenmal in Folge die Tour de France gewonnen. Später war er dann jedoch des systematischen Dopings überführt worden. Daraufhin wurden ihm seine Toursiege aberkannt und er lebenslang für alle Sportveranstaltungen gesperrt, die den Regularien der Welt-Anti-Doping-Agentur (Wada) folgen.

Begann Armstrong, wie nun erklärt, tatsächlich schon mit 21 mit dem Doping, wären sogar die Jahre ab 1992 betroffen - und nicht wie bisher angenommen ab 1996.

1993 gewann Armstrong in Oslo - als bislang jüngster Fahrer - die Straßen-WM. Dieser Erfolg könnte ihm nun also auch noch aberkannt werden.

1996 erkrankte Armstrong an Hodenkrebs, nur zwei Jahre später aber galt er als genesen und kehrte zurück in der Radsport. Es folgte seine erfolgreichste Zeit mit den sieben Tour-Siegen. 2005 trat er als zwar angezweifelter, aber noch nicht des Dopings überführter, internationaler Star vom Radrennsport zurück.

Armstrong: "EPO war ein ganz anderes Level"

Armstrong zufolge begann er das "Doping mit niedriger Oktanzahl", bevor er mit systematischem EPO-Missbrauch begonnen hatte.

"EPO war ein ganz anderes Level. Die Vorteile für die Leistung waren so groß, dass der Sport von Doping mit niedriger Oktanzahl, das es immer gab, zu diesem Raketentreibstoff mit hoher Oktanzahl ging. Das war die Entscheidung, die wir treffen mussten", sagte er. Mit dem italienischen Dopingarzt Michele Ferrari habe er ab dem Winter 1995 zusammengearbeitet.

Erst 2012 wurde Armstrong schließlich von der Usada, der United States Anti-Doping Agency, wegen Dopings angeklagt und daraufhin rückwirkend gesperrt. Nachdem Armstrong zunächst leugnete, gedopt zu haben, gestand er schließlich in einem Interview mit Talkmasterin Oprah Winfrey. Fortan galt er nicht mehr als Sportheld, sondern als größter Doping-Sünder des Sportgeschichte.

Verwendete Quellen:

  • sport1.de: "Armstrong enthüllt: Doping mit 21"
  • faz.net: "Doping schon mit 21"
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