Seit 2023 bestand eine Herpes-Impfpflicht für Turnierpferde. Diese wird nun wieder aufgehoben. Die Empfehlung besteht wegen der möglichen drastischen Folgen für die Tiere allerdings weiter.

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Die Deutsche Reiterliche Vereinigung (FN) hebt die Herpes-Impfpflicht für Turnierpferde ab dem 15. April auf.

Wie die Vereinigung mitteilte, haben bei einer Abstimmung 76 Prozent der Beirats-Mitglieder gegen die Impfpflicht votiert. Die Impfung gegen das Herpes-Virus (EHV-1) wird dennoch weiter empfohlen.

Laut Ständiger Impfkommission Veterinärmedizin gehört die Impfung gegen Herpes zu den "Core-Komponenten". "Daher bleibt die Empfehlung zur Impfung auch ganz klar bestehen", sagte FN-Generalsekretär Soenke Lauterbach. "Lediglich die Entscheidung darüber bleibt nun wieder jedem Pferdebesitzer eigenverantwortlich selbst überlassen."

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Infektion kann bei Pferden zu fatalen neurologischen Ausfällen führen

Seit 2023 mussten alle Pferde, die an einem Turnier teilnehmen, gegen EHV-1 geimpft sein.

Die Infektion mit dem Equine Herpes Virus 1, kurz EHV-1, kann für Pferde schwerwiegende Folgen haben. Das Virus beginnt mit Fieber, befällt das Rückenmark der Pferde und kann zu fatalen neurologischen Ausfällen führen. Die Tiere kommen nicht mehr hoch, Blase und Darm versagen, am Ende steht schlimmstenfalls der Tod.

Herpes-Ausbruch bei Turnierserie sorgte für 19 tote Pferde

2021 war es zu einem massiven Ausbruch der neurologischen Verlaufsform von EHV-1 bei einer Turnierserie in Valencia gekommen. 19 tote Pferde als Folge der Erkrankung zählte der Weltverband FEI. Der internationale Turniersport in Europa und der nationale Turniersport in Deutschland wurden für mehrere Wochen ausgesetzt. Die FN entschied sich daraufhin für die Herpes-Impfpflicht.

"Als wir die Impfpflicht eingeführt haben, sind wir davon ausgegangen, dass der Weltreiterverband und andere Nationen mitziehen werden. Das ist aber nicht der Fall. Auch der Weltreiterverband verzichtet nach wie vor auf eine Impfpflicht", erklärte nun Lauterbach. Zudem würden die Landesverbände einen anhaltenden Widerstand bei ihren Mitgliedern gegen die Impfpflicht spüren. (dpa/SID/ms)

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