An Karl Geiger können und müssen sich dessen Skisprung-Kollegen im DSV-Team mit Blick auf die Vierschanzentournee aufrichten - zuvorderst Geigers Zimmerkollege Markus Eisenbichler.

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Viel weiter könnten die Gefühlswelten im Skisprung-Doppelzimmer momentan nicht auseinanderliegen. Während der zweifache Weltmeister Karl Geiger in der Weltelite springt, befindet sich Vorzeigeathlet Markus Eisenbichler gut neun Monate nach seinen drei WM-Titeln in einem echten sportlichen Tief.

Geiger bestätigte beim Weltcup im russischen Nischni Tagil seinen Aufwärtstrend. Er belegte nach Rang zwei am Samstag am Sonntag den sechsten Platz.

Constantin Schmid springt auf Rang sieben nach vorne

Direkt dahinter platzierte sich nach einem starken zweiten Durchgang Constantin Schmid. Der 20-Jährige verbesserte sich im zweiten Sprung um acht Plätze. Im Gesamt-Weltcup ist Schmid als 21. nach Geiger zweitbester Deutscher.

Im zweiten Springen in Nischni Tagil verlor Pius Paschke im Vergleich zum ersten Durchgang einen Rang. Der 29-Jährige wurde als drittbester Springer des DSV Elfter.

Bei Eisenbichler herrschte Frust pur: Er verpasste an beiden Weltcup-Tagen nach schwachen Sprüngen den zweiten Durchgang.

Für den neuen Bundestrainer Stefan Horngacher gibt es damit drei Wochen vor der Vierschanzentournee noch immer wenige Gewissheiten im deutschen Team.

"Karl springt nach wie vor sehr gut, das passt soweit. Das Resümee von diesem Wochenende ist positiv", lobte der Tiroler den Drittplatzierten der Gesamtweltcup-Wertung.

Wellinger und Freund fehlen nach wie vor

Geiger scheint im verletzungsgeplagten Team ohne Andreas Wellinger und Severin Freund derzeit die klare Nummer eins zu sein. Dahinter wirkt vieles offen.

Woran es bei Eisenbichler hakt und wie schnell der Bayer seine enormen Probleme auf der Schanze in den Griff kriegen kann, scheint momentan überhaupt nicht absehbar.

"Wir müssen mit ihm in Ruhe weiter arbeiten, ohne Stress", kommentierte Horngacher. Eine Wettkampfpause sei eher nicht der richtige Weg, ordnete der Trainer ein.

"Eisei" selbst sprach am Wochenende nicht groß, seine enttäuschten Gesten im Auslauf sagten eine Woche vor dem Heimweltcup in Sachsen genug aus.

Stefan Horngacher betont das Positive

Nach schwierigen Wochen in Wisla und Ruka machte Horngacher das DSV-Gesamtpaket am dritten Wochenende der Saison durchaus Hoffnung. "Glück oder Pech ist heute nicht so wichtig. Ich habe sehr viele gute Sprünge gesehen. Wir können zufrieden sein", erklärte der Nachfolger von Werner Schuster.

Auch Geiger ist bereit für die nächsten Aufgaben in Klingenthal, Engelberg und bei der Tournee. "Ich bin mit dem Ergebnis mega happy. Es war ein gutes Wochenende", befand er im ZDF. Kollege und Youngster Constantin Schmid rundete ein gelungenes Team-Resultat als Siebter ab.

Die Siege in Russland trugen bei schwierigen und wechselnden Winden am Samstag der Japaner Yukiya Sato und am Sonntag Österreichs Stefan Kraft davon.

Richard Freitag belegt den letzten Weltcup-Platz

"Die Bedingungen sind nicht ganz fair. Man kann es aber nicht ändern", sagte Richard Freitag, der im zweiten Durchgang schon nach 81 Metern landete und so nur den 30. Platz belegte.

Das Gelbe Trikot des Weltcup-Führenden trägt mit 260 Punkten weiter der Norweger Daniel Andre Tande. Dahinter folgen dicht an dicht Kraft (196), Geiger (192) und Ryoyu Kobayashi (190). Eisenbichler ist mit acht Weltcup-Punkten 37. und damit schlechtester deutscher Springer. (hau/dpa)

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