- Prinz William hat am Dienstag seinen 40. Geburtstag gefeiert.
- RTL-Adelsexperte Michael Begasse erklärt, warum die Zukunft der Royal Family auf Williams Schultern liegt.
- William gilt als positives Beispiel und Aushängeschild für die Royal Family. Denn sie ist mit der Zeit menschlicher und nahbarer geworden.
1982 geboren. 1997 mit 15 Jahren der tragische Tod seiner Mutter bei einem Autounfall in Paris. 2011 die Traumhochzeit mit
"Ab sofort ist
Prinz Williams neue Verantwortung
"40 Jahre: Das ist schon eine Zäsur. Da steht plötzlich eine vier davor", sagt Begasse, der seit nunmehr 30 Jahren über die Royals berichtet und somit auch Williams Leben von klein auf genau verfolgt.
Mit dem Eintritt in ein neues Lebensjahrzehnt wird der älteste Sohn von
Könnte er (schon) König?
Dabei spielt es zunächst einmal keine Rolle, ob seine 96-jährige Großmutter,
Der
Der Unterschied zwischen dem 40-jährigen Charles und dem 40-jährigen William
Zwischen dem einstmals 40-jährigen Charles und seinem heute 40-jährigen Sohn gibt es einen deutlichen Unterschied, wie Begasse analysiert: "Charles musste mit 40 auf die Krone warten, William kann mit 40 auf die Krone warten. Der eigene Antrieb ist bei Letzterem ein ganz anderer. Charles ist mit althergebrachten und teilweise brutalen Mitteln zum Thronfolger erzogen worden. Davon ist William zum Glück meilenweit entfernt."
Anders als der künftige König, dessen traditionelle Erziehung nicht frei von Verfehlungen war, wurde William liebevoll auf diese Rolle vorbereitet – und zwar bereits in ganz jungen Jahren von seiner Mutter. "Daher garantiere ich, dass Diana bei ihm heute, an seinem runden Geburtstag, allgegenwärtig sein wird. William kann nur dieser entspannte und trotzdem selbstbewusste Mann sein, weil seine Mutter ihm ganz viel mitgegeben hat – vor allem ganz viel Wärme und Liebe zu Menschen", erläutert der Adelsexperte.
So prägend war Dianas Erziehung
Diese Offenheit seines Sohnes ist Charles völlig fremd: "Er legt im Umgang mit Menschen heute noch eine königliche Distanz an den Tag. Für ihn ist das völlig normal. William ist in dieser Hinsicht jedoch genau das Gegenteil – und das hat er von seiner Mutter." Die Konsequenz daraus ist, dass viele Entscheidungen des frischgebackenen 40-Jährigen heute noch von Dianas Erziehung geprägt sind.
Vor allem jene Entscheidungen, die er nicht aus dem Kopf, sondern aus dem Bauch heraus treffe, wie Begasse erläutert: "Man darf nie vergessen: Prinz William war erst 15, als seine Mutter starb. Zum Glück hatte er diese 15 gemeinsamen Jahre mit ihr, denn sie waren maßgeblich prägend."
Menschlicher und nahbarer: Die Royal Family 2022
Ähnliche Gedanken dürften laut Begasse auch Königin Elizabeth II. an Williams besonderem Geburtstag umtreiben: "Sie wird heute auf das bisherige Leben ihres Enkels zurückblicken und zu der Erkenntnis gelangen: William hatte eine schwere Kindheit. Er musste mit 15 hinter dem Sarg seiner geliebten Mutter gehen, weil es die Tradition so vorgab. Die Queen von heute, glaube ich, würde das von ihrem 15-jährigen Enkel nicht mehr verlangen."
Auch die "Jahrhundertkönigin" habe gelernt – und verstanden, wie die "Königin der Herzen" die Monarchie über ihre Söhne nachhaltig geprägt hat. Die Royal Family ist mit der Zeit menschlicher, nahbarer geworden. Gespickt mit Charakteren, die Höhen und Tiefen haben. Menschen, die nicht einfach in eine Rolle gezwängt worden sind.
Begasse: "Royals müssen heute mehr denn je Menschen sein, um Herzen zu erobern"
Als positives Beispiel für diese Wandlung hinter den Palastmauern gilt nicht zuletzt das Geburtstagskind höchstpersönlich. "William hat ein fantastisches Zeichen gesetzt, indem er öffentlich zugab, dass er sich in eine Psychotherapie begeben und sich seiner Trauer gestellt hat.
Das hätte es zu Charles' Zeiten nie gegeben. Damit hat William gezeigt, dass Royals nicht nur Menschen sein können, sondern heute mehr denn je Menschen sein müssen, um die Herzen der Untertanen zu erobern", schlussfolgert Begasse. Und wenn der kleine Louis der Mama, wie kürzlich im Rahmen des "Platinum Jubilees" zu Ehren der Queen geschehen, frech die Zunge rausstreckt, dann ist das ebenso menschlich.
William und Kate: Die Ehe tritt in eine neue Phase ein
William und Kate: royale Vorbilder – und glückliche Eltern von drei Kindern, die langsam flügge werden. Und das ist – neben der Bürde, der Hoffnungsträger einer ganzen Monarchie zu sein – die andere wichtige Verantwortung, der sich der 40-Jährige von nun an verstärkt stellen wird. Davon ist der Adelsexperte überzeugt: "Er muss sich darum bemühen, dass sich die Familie im Fokus der Öffentlichkeit gut und gesund entwickelt – sowohl mit Blick auf das Aufwachsen seiner Kinder als auch auf die Beziehung zu seiner Frau Kate.
Mit den 2x40 Jahren (die Herzogin feierte bereits im Januar ihren runden Geburtstag; Anm. d. Red.) tritt die Ehe in eine neue Phase ein. Wir können davon ausgehen, dass die Familienplanung abgeschlossen ist, sodass sich die beiden mit der Frage beschäftigen werden: Wie gestalten wir unser Leben als Königspaar sowie als Mama und Papa? Und was müssen wir tun, damit unsere Liebe bei all den Herausforderungen nicht verloren geht?"
"Natürlich ruft Harry seinen Bruder an"
Eine der Herausforderungen ist die Beziehung zu seinem Bruder Harry, die unter dem "Megxit" und dem brisanten Oprah-Winfrey-Interview in den vergangenen Jahren gelitten hat. Trotz dieser Umstände wäre es überraschend, würde William an seinem Geburtstag keinen Anruf aus dem fernen Amerika, der Wahlheimat von Harry und dessen Ehefrau Meghan, erhalten.
Ein Telefonat mit dem 37-Jährigen dürfte ebenso auf Williams Agenda stehen, wie ein Besuch bei seiner Großmutter. Begasse: "Natürlich ruft Harry seinen Bruder an. Die beiden Männer haben in den vergangen 25 Jahren gemeinsam so viel durchgemacht – im Guten wie im Schlechten. Harry hat nichts Schlimmes getan. Er hat lediglich seine eigene Entscheidung getroffen. Über die Art und Weise lässt sich natürlich diskutieren."
Darum würde William gerne mal mit Harry tauschen
Der Adelsexperte geht noch einen Schritt weiter, indem er William eine gewisse Bewunderung für die Konsequenz Harrys attestiert: "Ich glaube, dass er insgeheim weiß, dass sein jüngerer Bruder alles richtig gemacht hat. Er konnte in die ewige Sonne Kaliforniens auswandern und seine Familie aus der Schusslinie nehmen." Neid sei das nicht, sondern eher das Wissen, dass Harry vielleicht die bessere Wahl getroffen hat – weil er es im Gegensatz zu der Nummer zwei der Thronfolge konnte.
Oder wie Begasse augenzwinkernd mutmaßt: "Wenn sich William selbst ein Geburtstagsgeschenk machen wollte, würde er vermutlich am liebsten mal einen Monat lang mit Harry tauschen – und mit seinem Leben." Doch das wäre für den Hoffnungsträger der Monarchie, auf dessen 40-jährigen Schultern nichts weniger als die Zukunft der Royal Family liegt, reines Wunschdenken.
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