Wer bei "Promis unter Palmen" Spaß haben will, geht zu Claudia Obert und ihrer tolldreisten Senioren-Gang: Urschrei-Therapeutin Désirée Nick und Grabbel-Onkel Ronald Schill. Doch in Folge drei meutert der Trash-TV-Nachwuchs - und einer der drei muss gehen.

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Auf jedem Familienfest gibt es diesen Moment. Der Kuchen wurde gerade gereicht, doch irgendeine Tante, nennen wir sie Claudia, ist das alles zu fad hier. Sie will, nein, sie muss sich jetzt bewegen!

Nicht ganz unbeeinflusst von einem bereits inhalierten Fässchen Prosetscho steigt sie auf den Kaffeetisch und beginnt wild zu tanzen. Als sie sich dann noch das Kleid über den Kopf zieht, wobei sie sich natürlich verheddert, zerrt ihre Tochter sie unter Protest aus dem Zimmer. Ach, Tante Claudia! Die Geschichten über sie werden für immer bleiben. An ihre Tochter erinnert sich niemand.

Womit wir direkt bei den Nachwuchskräften von "Promis unter Palmen" wären: Carina Spack, Bastian Yotta, Janine Pink und Tobi Wegener, die aktuelle Generation von Trash-TV-Stars. Nett anzusehen, aber mit dem Unterhaltungswert eines Stapels Backsteine ausgestattet. Wer Spaß haben will, geht lieber zu Tante Claudia und ihrer tolldreisten Senioren-Gang: Urschrei-Therapeutin Désirée und Grabbel-Onkel Ronald. Die Ü50-Party des Trash-TVs, jeder Satz eine verbale Landmine. Nur wie das eben so ist mit dem Zusammentreffen der Generationen: Das Zusammenleben ist schwer. Irgendwann geraten sie unweigerlich aneinander. Und bei "Promis unter Palmen" ist es in Folge drei so weit.

"Promis unter Palmen": Claudia, der Lionel Messi der Alkoholiker

Der Grund dafür ist, nun ja, wie drücken wir das am charmantesten aus: Claudias Dauerdusel-Zustand. Sie ist der Lionel Messi der Alkoholiker, einmal in Glasbesitz, nicht mehr davon zu trennen. Damit kommt nicht jeder klar. Bastian Yotta zum Beispiel, bei dem das Verhältnis Humor/Körper deutlich zugunsten dieser vollkommen nutzlosen Muskelmassen ausfällt. Er verbannt Claudia in Eigenregie vom Abendessen. Der Tante Obert ist das einerlei und sie zieht schmollend gen Meer, begleitet nur von ihrem besten Freund: dem Sektglas. Sieben Schampus sind schließlich auch ein Schnitzel. Dummerweise begeht sie damit einen Regelverstoß. Die Strafe: Sie darf nicht am nächsten Spiel (Goldmünzen in einem Ganzkörper-Kondom in einen Zylinder katapultieren) teilnehmen. Obert trägt es mit Fassung, bleibt ihr doch so mehr Zeit für ihre eigentliche Passion: gut gefüllte Gläser durch die Gegend tragen und den Inhalt auf wundersame Weise verschwinden lassen.

Doch so schnell gibt Yotta nicht auf. Er zündet die nächste Stufe seines Spaßbremsenplans. Er versteckt sämtliche Alkoholvorräte. Immerhin 58 Flaschen, also in etwa Claudias Ration bis zum Mittagessen. Danach: Sicherstellen, dass die Obert die Show am Ende der Folge verlässt. Ronald Schill, der sich offenbar irgendwo im Nebel des jahrelangen Aphrodisiakum-Missbrauchs daran erinnert, dass er einst Richter war, ist entsetzt: "Das geht gar nicht", erklärt er, "dass wir sie regelwidrig rauskatapultieren". Die Wahrheit ist wesentlich simpler: "So lange Claudia hier dabei ist, gibt es für mich etwas zu lachen."

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Zusammen trinkt man weniger allein

Womit Schill das Dilemma von "Promis unter Palmen" auf den Punkt bringt: keine Party ohne Tante Claudia. Der Rest der Belegschaft beweist das eindrucksvoll. Zuerst verwöhnt Tobi Wegener den Zuschauer mit den Feinheiten seines Verdauungstraktes: "Jeden Morgen brennt mir die Kimme." Dann gibt Janine Pink Einblicke in den Entstehungsprozess ihrer fleckigen Bräune. Tief nach vorne gebeugt präsentiert sie ihr Gesäß, das Carina mit einer Art Felgenreiniger-Zerstäuber besprüht. "Dann siehste aus wie drei Wochen Marökkö!", flötet sie. Oder wie Nscho Tschis Schwester, der noch niemand gesagt hat, dass Blackfacing heute nicht mehr ganz sooo lustig ist.

Höchste Zeit für Ronald Schill, den Fokus wieder in gewohnte Bahnen zu lenken. "Es drohte ein langweiliger Abend zu werden", so seine Erklärung. Also macht er sich in Zusammenarbeit mit Désirée Nick daran, das Trockendock von Claudia Obert zu fluten. Und siehe da: Im gleichen Aggregatzustand kommen die beiden Damen erstaunlich gut miteinander aus. Claudia ruft: "Jetzt gehts los, jetzt gehts los", Désirée lüftet das Kleid. Die Obert tanzt durch den Garten, die Nick schleckt den Champagner vom Tisch. Die Nachwuchs-Trash-Stars sind not amused. Vielleicht warten sie aber auch nur auf eine freundliche Einladung? Die kommt von Désirée Nick: "Carina, komm her du Schlaftablette, an die Arbeit!" Die will wenigstens einmal in ihrem Leben schlagfertig sein und antwortet: "Als Nutte habe ich noch nie gearbeitet." Es bleibt beim Versuch.

Tobi kollabiert, Claudia dirigiert

Der nächste Morgen. Nach dem Vergnügen hat Sat.1 die Arbeit gesetzt. Es ist Zeit für ein Spiel. Floß ziehen durch einen Wasserparcours. Einer steht in einer Art Streitwagen und dirigiert, die Seepferdchen vor ihm ziehen, können aber nichts sehen. Team Janine legt los, hat aber bis auf Tobi offensichtlich eine Rechts-Links-Schwäche. Sie paddeln konfus durcheinander, als wäre das hier der Kurs "Schwimmen für kleine Wassermäuse ab drei Jahren". Der Höhepunkt: Janine bekommt eine Panikattacke und Matthias wimmert in höchster Not: "Meine Augen brennen!" Das muss man mit Schwimmbrille auch erst einmal schaffen. Weswegen Tobi die drei anderen allein ins Ziel karrt, bis er kollabiert - schon wieder. Die Sanitäter erklären ihm sicher bei dieser Gelegenheit gern, dass "Promis unter Palmen" nur eine Fernsehshow ist. Niemand strengt sich hier wirklich an. Es sei denn, es geht darum, sich anzuschreien.

Womit wir wieder bei Claudia Obert wären. Auf dem Streitwagen stehend, versucht sie Ronald Schill, Bastian Yotta und Carina Spack zu dirigieren. Oder so etwas in der Art. Jeder Sommerschlussverkauf beim Discounter läuft geordneter ab. Selbst das freundliche Anschreien ihrer Seepferdchen führt zu keinen besseren Ergebnissen: "Zu Basti hin!" "Ich seh ihn doch gar nicht!" "Geh einfach zu Bastian, Schill!" "ICH SEH IHN NICHT!!!" Zu guter Letzt kentert der Streitwagen und Claudia muss feststellen, dass das Wasser des thailändischen Flusses tatsächlich null Promille hat. Was für ein Tag!

Désirée Nick muss gehen

Doch statt eines kühlen Schädelspalters erwartet sie nach dem Wettkampf ein Termin bei Motivations-Muskel Bastian Yotta. "Als Mensch hast du Potenzial", lamentiert der. "Aber wenn du trinkst, hasse ich dich." Er redet auf Claudia ein, bis sich alles bei ihr dreht. Aber aus anderen Gründen, als sie es gewohnt ist. Yotta wird danach sagen, es sei "ein wunderbarer Moment gewesen". Claudia hingegen: "Man kann von vielen Menschen was lernen, auch von der eigenen Putzfrau." Vielen Dank für das Gespräch.

Der Abend der Entscheidung. Beide Teams haben im Wasser eine Markierung verpasst, sodass der Sieger ausgewürfelt wird: Es ist mal wieder Bastian Yotta. Der Verlierer-Kapitän Janine Pink muss demnach zwei Mitglieder ihres Teams nominieren: Désirée Nick und Matthias Mangiapane. Und wie das eben so ist mit den leidigen Verwandten: Kaum stehen sie auf der Abschussliste, kann man sie gar nicht schnell genug loswerden. Obert, Schill, Spack, sie alle entscheiden sich für den Mann mit dem Zahnbleaching, das wahlweise auch in Fußballstadien als Fluter eingesetzt wird. Und während sich Yotta und Nick noch anschreien, wird es Claudia zu viel. Sie stürmt vor und ruft zu Désirée: "Komm, lass dich mal drücken! Ich find' dich klasse!" Es geht eben doch nichts über Tante Claudia. Einer muss schließlich auch in der nächsten Folge auf dem Kaffeetisch tanzen.

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