Entertainer Stefan Raab ließ in seinem Format "Du gewinnst hier nicht die Million" noch einmal die politischen Geschehnisse der vergangenen Woche Revue passieren und setzte dabei den "berüchtigten" Snapchat-Filter ein. Danach mussten wir auch noch erfahren, dass Leonardo DiCaprio die "Mona Lisa" gemalt hat und es auf der Welt 16 Kontinente gibt. Das tat auch weh.
Der laut Off-Stimme "hardest working man in Showbusiness" betritt die Manege und legt gleich mal mit einer brachialen Pointe los: "Wir haben heute so viel Programm. Wir sind voller als
Fratzen für Scholz, Lindner & Co.
Ergo klar, dass Raab nach so einer Woche das Scheitern der Ampel-Koalition bei "Du gewinnst hier nicht die Million" zum Thema macht. Deutschland sei in Schockstarre, die Ampel Geschichte, konstatiert Raab, der sich dabei ein Grinsen nicht verkneifen kann, weil er sich schon so sehr auf den Einsatz des Snapchat-Filters freut, um die bei den diversen Erklärungen konsternierten Gesichter von
Auch Sängerin
Karneval: Als Christian Lindner verkleidet
Am 11.11. trotzte Raabs Team dem Novemberregen und mischte sich in Köln unter die feiernden Jecken – also unter Betrunkene, die als Salzgeist, Jack Sparrow oder
Ebenfalls ganz gut war die Antwort "16", die Raabs Team von einer jungen Dame auf die Frage, wie viele Kontinente es auf der Erde gebe, bekam. Man kann einfach nicht alles wissen! Die Truppe rund um den betrunkenen "Christian Lindner" konnte das Promille-Quiz jedenfalls für sich entscheiden. "Wann wird das denn ausgestrahlt? Ich bin nämlich krankgeschrieben", wollte ein hackevoller Quiz-Verlierer am Ende noch wissen.
Gute Szenen bei "Raab sitzt"
Nach Stand-up-Part und Promille-Quiz folgt mit "Raab sitzt" das mit Sicherheit raabigste Mini-Format der nun bereits rund zwei Monate laufenden Sendung, die zuletzt erstmals gegenüber einer Vorwoche an Nettoreichweite zulegen konnte. Wieder einmal hatte sich Raab in der Kölner Innenstadt mit Baseball-Mütze, Sonnenbrille und Zeitung, aber durchaus erkennbar, auf eine Bank gesetzt und einfach mal gewartet, was passiert. Eine Frau setzt sich neben ihn. "Und? Alles klar? Alles gut?", will Raab von ihr wissen. "Ja, gut, danke!", antwortet die grinsende Dame. "Bitte!", sagt Raab, der der jetzt ein Croissant essenden Frau ein "Ich liebe Croissants" rüberschiebt, worauf diese ihm ein solches offeriert und Raab erzählt, dass sie aus China sei und hier in Deutschland "Tourismus" studieren würde.
"Ah, Tourismus, damit noch mehr Chinesen nach Deutschland kommen", meint der auf eine Reaktion wartende Raab jetzt. Doch die junge Chinesin lächelt nur verlegen und wird von Raab schließlich gebeten, ein Lied auf Mandarin zu singen, worauf die Chinesin das einzig Richtige macht: Sie ignoriert den seltsamen alten Mann, der jetzt selbst zu singen beginnt – und zwar auf Kölsch: "Op dem Maat, op dem Maat, stonn die Buure, dicke Eier, fuhle Prumme, lange Muhre." Die Chinesin lächelt erneut unsicher und wird von Raab abermals gebeten, einen Mandarin-Song zu singen. "One, two, three, four …", zählt Raab sie ein. Da die Asiatin wieder keinen Mucks macht, versucht Raab ihr den Song "Unsere Hätz schlägt för de FC Kölle" beizubringen. Es ist eine witzige und herrlich skurrile Unterhaltung.
Raab nimmt Südtiroler aus
Auch Max aus Südtirol, der den auf der Bank sitzenden Raab gleich erkannt hat, nimmt neben dem Kölner Platz. Als Raab von Max erfährt, woher dieser stammt, fängt er gleich wieder an zu trällern: "Mit Pfiff durch Südtirol, auf ins Passeiertal. Gleich hinterm Brenner liegt a Landl wunderboa." Max, der ein gemeinsames Foto mit Raab will, muss sich dieses aber erst verdienen. "Machen wir ein Spiel!", sagt der Kölner zum Südtiroler, ehe er eine Karte mit einer Frage aus seiner Umhängetasche zieht, die Max Freundin Jessica vorlesen soll.
"Warum hast du dir Max eigentlich ausgesucht?", will Raab von der jungen Südtirolerin wissen. "Na schauen Sie ihn sich an!", gibt diese dem Entertainer zur Antwort. Raab schlagfertig: "Ja, ja, deswegen frage ich ja." Alle lachen, auch Raab selbst. "Welcher Planet unseres Sonnensystems ist der Sonne am nächsten?", will Jessica jedenfalls von den beiden Männern vor ihr auf der Bank wissen. Ihr Freund gibt mit "Merkur" die richtige Antwort und bekommt dafür von Raab zehn Euro. Sie spielen weiter. Wandern die Scheine zunächst hin und her, hat Max dann zunehmend das Nachsehen. Irgendwann hat Raab dem sympathischen Max 40 Euro abgenommen.
Raab, der will, dass sich der Südtiroler das Geld zurückholt, offeriert ihm ein "Alles oder nichts" und zieht die nächste Fragenkarte aus seiner Tasche. "Wie heißt der höchste Berg der Welt?", will Jessica nun von ihrem Freund und Raab wissen. Letzterer lässt seinem Gegner unauffällig den Vortritt. Max beantwortet die Frage korrekt, springt auf und jubelt euphorisch. "Ah, jetzt kann ich sterben", sagt Max, worauf Raab herzhaft lacht. "Du bist ein Superkandidat, du musst mir auf jeden Fall deine Adresse dalassen", sagt der Entertainer zum jungen Südtiroler.
Pamela Reif und Stefan Raab pumpen gegeneinander
Danach kommt die Fitness-Influencerin Pamela Reif in die Show. Nach Gottschalk in der vergangenen Woche soll sie nun durch die Spiele leiten. Nach einem einigermaßen irrelevanten Talk treten Raab und die Fitness-Influencerin in der ebenfalls nur semispannenden Competition"Wer mehr Liegestütze schafft" gegeneinander an. Wider Erwarten gewinnt Raab, der es auf rund 50 Liegestütze bringt, während Reif nach "nur" 31 platt ist.
Auch der 34-jährige Tarik, ein Projektleiter in der Industrie, hat in seinem zweiten Spiel gegen Raab, in dem er und Raab mit einem Maßband Hantelscheiben über einen langen Holztisch ziehen müssen, keine Chance gegen den Entertainer. Da er zuvor aber schneller als Raab Plexiglasröhren mit Heliumballons füllen konnte, darf er immerhin mit 1.000 Euro heimgehen.
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