Beim Zwillings-Special von "Wer wird Millionär?" räumen zwei ehemalige Werbestars 125.000 Euro ab. Günther Jauch gibt den Kandidaten anschließend ziemlich kreative Tipps, um Steuern zu sparen. Zwei Frankfurterinnen verwechseln Bastian Schweinsteigers Ehefrau mit einer anderen Tennisspielerin.

"Wer wird Millionär?": alle News und Infos zur Show mit Günther Jauch

Es kommt sicher eher selten vor, dass Günther Jauchs Quiz-Show "Wer wird Millionär?" Teenager in Extase versetzt. Am Montagabend dürften aber vor allem junge Mädchen den einen oder anderen spitzen Schrei von sich gegeben haben. Denn Jauch hatte sich "Die Lochis" in die Sendung geholt. Die Musiker und YouTube-Stars, die passenderweise auch derzeit bei "Let's Dance" das Tanzbein schwingen, lasen in Einspielern die Ausscheidungsfragen vor.

Ein durchaus cleverer Schachzug der Sendungsmacher, da das manchmal doch etwas altbackene Fernsehquiz vor allem bei älteren Zuschauern populär ist. Mit den "Lochis" lockt man auch die Jüngsten vor den Bildschirm. Dass Heiko und Roman Lochmann, wie "Die Lochis" im echten Leben heißen, Zwillinge sind, passte am Montagabend gut zum Thema. Denn beim zweistündigen "Zwillings-Special" zockten eineiige Zwillingspärchen um die Million.

Ähnlich wie den "Lochis" war auch den ersten Kandidaten in jungen Jahren eine gewisse Popularität vergönnt. Denn Stephan und Michael Tönjes spielten im Alter von neun Jahren in einem Langnese-Werbespot mit, der jedem vor 1985 geborenen Zuschauer sofort geläufig sein dürfte. Der dazugehörige Song "So schmeckt der Sommer" wurde nämlich ein Riesen-Hit. Mittlerweile ist der Ruhm allerdings verblasst, erkannt werden die Zwillinge nicht mehr.

Souveräner Auftritt der Ex-Kinderstars

Zeit also für einen neuen TV-Auftritt. Und der gelang den ehemaligen Speiseeis-Maskottchen ziemlich gut. Bis zur 16.000-Euro-Frage spielten sich die Tönjes-Twins souverän durch, bei der 32.000-Euro-Frage half das Publikum zur richtigen Lösung.

Für 64.000 Euro wurde eine Steuer gesucht, die in Deutschland seit 20 Jahren nicht mehr erhoben wird. Beide tippten direkt auf die Vermögensteuer, sicherten die richtige Lösung aber mit dem 50:50-Joker und dem Telefonjoker ab. Dass die beiden Joker ziemlich verschenkt waren, spielte bei der 125.000-Euro-Frage keine Rolle, da die Zwillinge abermals souverän lösten. Bei der 500.000-Euro-Frage rächte es sich dann aber doch.

Die mit rund 17 Millionen Exemplaren beliebteste als Fertigware produzierte Zimmerpflanze in Deutschland war 2017...?

A: die Hortensie

B: der Weihnachtsstern

C: ein Kaktus

D: das Alpenveilchen

Die Langnese-Zwillinge hatten keine Ahnung und keinen Joker mehr und entschieden sich deshalb dafür, die 125.000 Euro mitzunehmen. Dass sie zufällig auf die richtige Lösung "Weihnachtsstern" tippten, war letztlich egal. Interessant wurde es aber nochmal, als Jauch wissen wollte, was die beiden mit ihrem Gewinn machen wollen.

Fragwürdige Steuertipps von Günther Jauch

Michael Tönjes lebt in der Schweiz, da dort der Zahnarztbesuch sehr teuer ist, hat der Kandidat seit 2001 seine Zähne nicht mehr kontrollieren lassen und peilt nun einen Besuch an. "Du hättest doch mit meiner Krankenkassenkarte in Deutschland gehen können", bemerkte Bruder Stephan. Der alte Zwillingstrick. Oder: Sachen, die man im Fernsehen besser nicht sagt, Teil 1.

Für den zweiten Teil sorgte Jauch dann selbst, als er dem Schweizer Michael steuerliche Tipps zum Aufteilen des Gewinns gab. "Sie lassen ihren Bruder alles gewinnen. Vermögenssteuer gibt es hier ja nicht, aber in der Schweiz schon. Und dann macht er eine Schenkung. Soweit ich weiß, sind Schenkungen in der Schweiz steuerfrei", erklärte Jauch. "Ist das jetzt eine Anleitung zum Steuerhinterziehen?", wollte Stephan Tönjes wissen.

"Nur ein kostenfreier Hinweis meinerseits", entgegnete der Quizmaster. Ganz unbedenklich hörte sich Jauchs Tipp aber nicht an, die Finanzämter in beiden Ländern werden sicherlich genau hinschauen, was die Brüder mit ihrem Gewinn machen.

Anna Kournikova und Ana Ivanovic verwechselt

Im Anschluss wurde es dann ziemlich turbulent, denn die ebenso temperamentvollen wie gesprächigen Zwillinge Heidi Jung und Christel Lenk aus Frankfurt mischten die Sendung ordentlich auf. "Schee, mer sitze auf'm Stuhl", jubelte Heidi, die Gärtnerin und Tomatenexpertin ist. Schwester Christel verkauft das Gemüse "uffm Wochenmarkt in Offebach." Freunde des hessischen Dialekts kamen angesichts des "Rumgebabbels" voll und ganz auf ihre Kosten. Spätestens bei der 8.000-Euro-Frage begann die Vorstellung der beiden an einen "Badesalz"-Sketch zu erinnern.

Was gaben Enrique Iglesias und Anna Kournikova im Dezember überraschend bekannt?

A: Trennung nach 16 Jahren

B: erster gemeinsamer Song

C: heimliche Hochzeit

D: Geburt von Zwillingen

"Anna Kournikouva ist eine Tennisspielerin, so eine dunkelhaarige, hübsche. Die ist ja jetzt mit dem Schweinsteiger zusammen", vermutete Christel. Also könne sie ja nicht mehr mit Enrique Iglesias zusammen sein, was für eine Trennung nach 16 Jahren spreche.

Jauch hilft zur richtigen Lösung

Auweia, da wurde so ziemlich alles durcheinander gebracht, was durcheinanderzubringen war. Genau das sagte auch Günther Jauch, der den Zwillingen im Stile eines zusätzlichen Jokers weiterhalf und erklärte, dass Bastian Schweinsteiger Ana Ivanovic geheiratet habe.

"Da ham se mir a bissi weitergeholfe. Aber die Kournikova spielt doch auch Tennis", erklärte Christel. "Frache mer halt des Publikum", ergänzte Heidi. Mit Hilfe der Zuschauer wurde dann die richtige Lösung "D" gefunden. Zwillinge natürlich. Was im Zwillings-Special durchaus naheliegend war. Mit 32.000 Euro ging es schließlich zurück nach Frankfurt, Günther Jauch dürften die Ohren angesichts der in Stereo vorgetragenen Hessisch-Beschallung noch ein wenig gedröhnt haben.

JTI zertifiziert JTI zertifiziert

"So arbeitet die Redaktion" informiert Sie, wann und worüber wir berichten, wie wir mit Fehlern umgehen und woher unsere Inhalte stammen. Bei der Berichterstattung halten wir uns an die Richtlinien der Journalism Trust Initiative.