• 17:20 Uhr: ➤ Bericht: Ausreisen aus dem Gazastreifen offensichtlich gestoppt
  • 13:52 Uhr: Bericht: Hamas wollte verletzte Kämpfer über Rafah herausschmuggeln
  • 11:31 Uhr: Erneut bewaffnete Konfrontationen an israelisch-libanesischer Grenze
  • 10:25 Uhr: Bisher 421 Lastwagen mit Hilfslieferungen in Gaza eingetroffen
  • 10:12 Uhr: Deutsche in Gaza fordern von Regierung mehr Hilfe bei der Ausreise
  • 8:37 Uhr: Honduras zieht wegen Militäreinsatz im Gazastreifen Botschafter aus Israel zurück

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➤ Bericht: Ausreisen aus dem Gazastreifen offensichtlich gestoppt

  • 17:20 Uhr

Die Ausreise von verletzten Palästinensern sowie von Ausländern und Palästinensern mit doppelter Staatsbürgerschaft aus dem Gazastreifen ist offensichtlich am Samstag gestoppt worden. Eine dem Ägyptischen Roten Halbmond nahe stehende Quelle bestätigte der Deutschen Presse-Agentur, Mitarbeiter des Palästinensischen Roten Halbmonds seien von den Behörden angewiesen worden, den Transport verwundeter Palästinenser vorerst einzustellen. Es müssten zunächst erst sichere Wege für die Durchfahrten von Krankenwagen aus dem Gazastreifen zum Grenzübergang Rafah zu Ägypten geschaffen werden.

Auch aus Sicherheitskreisen in Gaza hieß es, dass Ausländer den Gazastreifen nicht verlassen werden, ehe nicht die Verwundeten nach Ägypten gebracht werden können. Der US-Sender CNN hatte unter Berufung auf ägyptische Behörden berichtet, dass am Samstag rund 730 Menschen aus dem Gazastreifen ausreisen sollten, unter ihnen 386 US-Bürger und 151 Deutsche.

Dem Ägyptischen Roten Halbmond zufolge sind seit Ausbruch des Gaza-Kriegs bisher 1.102 Ausländer und Palästinenser mit einem zweiten Pass über den Grenzübergang Rafah ausgereist.

Am Freitag wurde bei einem israelischen Angriff ein Krankenwagen vor dem Schifa-Krankenhaus getroffen. Das von der Hamas kontrollierte Gesundheitsministerium und der Palästinensische Rote Halbmond gaben an, es seien Verwundete zum Grenzübergang Rafah transportiert worden, damit diese in Ägypten behandelt werden können. Nach Angaben des israelischen Militärs hatte die islamistische Hamas den Krankenwagen benutzt. Bei dem Angriff sollen demnach mehrere Terroristen getötet worden sein. (dpa)

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Die weiteren Nachrichten zum Krieg in Nahost vom 4. November:

Bericht: Hamas wollte verletzte Kämpfer über Rafah herausschmuggeln

  • 13:52 Uhr

Die islamistische Hamas hat laut einem US-Medienbericht im Gaza-Krieg versucht, verletzte Mitglieder ihres militärischen Arms über den Grenzübergang Rafah nach Ägypten herauszuschmuggeln. Damit habe sie die Evakuierung von Ausländern aus dem Gaza-Streifen verzögert, schreibt die "New York Times" unter Berufung auf einen hohen amerikanischen Regierungsbeamten. Die USA, die Europäische Union und Israel stufen die Hamas als terroristische oder Terror-Gruppe ein.

Rafah ist der einzige Grenzübergang Gazas, der nicht von Israel kontrolliert wird. Erst am Mittwoch – mehr als drei Wochen nach Kriegsbeginn am 7. Oktober – konnten erstmals Hunderte Ausländer und Palästinenser mit einem zweiten Pass den Küstenstreifen Richtung Ägypten verlassen.

Der US-Offizielle sagte laut "New York Times" am Freitag, dass die Hamas zuvor Israel, den Vereinigten Staaten und Ägypten wiederholt Listen verwundeter Palästinenser vorgelegt habe, die zusammen mit US-Bürgern und anderen Ausländern ausreisen sollten. Nachprüfungen hätten aber ergeben, dass es sich bei vielen dieser Personen um Hamas-Kämpfer handelte. Dies sei für die Vertreter Ägyptens, der USA und Israels inakzeptabel gewesen. Hamas sei aber zunächst dabei geblieben, Listen vorzulegen, auf denen auch eigene Kämpfer standen.

Die Verhandlungen mit der Hamas seien laut US-Regierungsangaben indirekt geführt worden, nämlich mithilfe von Regierungsvertretern Katars, hieß es. Schließlich habe die Hamas nachgegeben. Die Aussicht, Hamas-Kämpfer aus Gaza herauszulassen, habe insbesondere Ägypten beunruhigt, das befürchtet, Terroristen könnten ins Land einsickern. Am Ende hätten sich alle Seiten auf eine Liste verwundeter Palästinenser geeinigt, bei denen es sich definitiv nicht um Kämpfer handelte. (dpa)

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Erneut bewaffnete Konfrontationen an israelisch-libanesischer Grenze

  • 11:31 Uhr

Die israelische Armee hat nach eigenen Angaben am Samstag mehrere Angriffe auf Stellungen der Hisbollah im Libanon geführt. Dabei seien "zwei Terroristenzellen" und "ein Beobachtungsposten" der Schiitenmiliz getroffen worden, erklärte die Armee. Die Einsätze seien Vergeltung für Mörserangriffe auf israelisches Territorium vom Libanon aus gewesen.

Seit dem Großangriff der radikalislamischen Palästinenserorganisation Hamas auf Israel am 7. Oktober gibt es beinahe täglich militärische Auseinandersetzungen auch an der israelisch-libanesischen Grenze. Nach Angaben der Hisbollah wurden dabei bislang 47 Mitglieder der mit der Hamas verbündeten und vom Iran unterstützten Miliz getötet. Es gibt Befürchtungen, dass die Hisbollah eine neue Front zur Unterstützung der Hamas eröffnen und so Libanon in den Krieg hineinziehen könnte.

Bei seiner ersten Rede seit dem Ausbruch des Nahost-Konflikts hatte Hisbollah-Chef Hassan Nasrallah am Freitag eine Ausweitung des Konflikts als "realistisch" bezeichnet. An der libanesischen Front seien "alle Optionen offen", sagte er in einer Fernsehansprache. (afp)

Bisher 421 Lastwagen mit Hilfslieferungen in Gaza eingetroffen

  • 10:25 Uhr

Im Gazastreifen sind seit Beginn des Krieges 421 Lastwagen mit dringend benötigten Hilfslieferungen eingetroffen. Wie der Palästinensische Rote Halbmond am Samstagmorgen mitteilte, seien am Freitagabend 47 Lastwagen mit humanitärer Hilfe auf der palästinensischen Seite des Grenzübergangs Rafah angekommen. Sie enthielten Lebensmittel, Wasser, Hilfsgüter, Medikamente und medizinische Ausrüstung. Treibstoff sei bisher nicht eingetroffen.

UN-Angaben zufolge sind täglich 100 Lkw-Ladungen notwendig, um die mehr als zwei Millionen Menschen im umkämpften Gazastreifen mit dem Nötigsten zu versorgen. (dpa)

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Deutsche in Gaza fordern von Regierung mehr Hilfe bei der Ausreise

  • 10:12 Uhr

Deutsche im Gazastreifen haben fehlende Unterstützung der Bundesregierung bei der Ausreise aus dem Kriegsgebiet beklagt. "Nichts passiert, Anfragen bei der Botschaft bleiben unbeantwortet", sagte der Deutsch-Palästinenser Mazen Eldanaf in Gaza der Deutschen Presse-Agentur. Eldanaf lebt seit 43 Jahren mit seiner Frau in Bonn und kam für einen einwöchigen Familienbesuch in den Küstenstreifen. Er habe gesehen, wie die vergangenen Tage Hunderte ausländische Staatsbürger das Gebiet verlassen hätten – aber kaum Deutsche. "Ich bin einfach nur enttäuscht von unserer Regierung", sagt er.

Er und seine Familie seien tief verwurzelt in Deutschland. "Wir haben Geschäfte, Angestellte, zahlen Steuern, wählen, aber wenn es um unsere Rettung geht: nichts", sagte Eldanaf. Auch seine vier erwachsenen Kinder in Deutschland kommen nicht weiter. Keiner höre ihnen zu.

Auch der 75-jährige Jamal Abdel Latif macht der deutschen Botschaft in Ramallah Vorwürfe. "Eine Mail beantworten, das kann doch in so einer Situation nicht zu viel sein", sagte Latif, der in den 1980er-Jahren an der Technischen Universität in Berlin studierte und nun mit seiner Frau und seinen beiden Kindern ausreisen will. Das einzige, das ihm mitgeteilt wurde: "Wir haben vorgewarnt, keiner soll in das Gebiet fahren".

Aus dem Auswärtigen Amt in Berlin hieß es, es werde "intensiv" daran gearbeitet, deutschen Staatsbürgern die Ausreise aus dem Gazastreifen zu ermöglichen. Am Freitag konnte erstmals eine größere Gruppe das Kriegsgebiet verlassen. Nach Angaben des Auswärtigen Amtes reisten über 30 Deutsche über den Grenzübergang Rafah aus. "Wir setzen unsere Bemühungen fort und arbeiten intensiv daran, dass weitere Deutsche ausreisen können", hieß es weiter. (dpa)

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Honduras zieht wegen Militäreinsatz im Gazastreifen Botschafter aus Israel zurück

  • 8:37 Uhr

Vor dem Hintergrund des Kriegs zwischen Israel und der Hamas hat mit Honduras ein weiteres lateinamerikanisches Land seinen Botschafter aus Israel zurückberufen. Die honduranische Regierung habe angesichts der "gravierenden humanitären Lage" der palästinensischen Zivilbevölkerung im Gazastreifen Botschafter Roberto Martínez aus Israel für "Konsultationen" einberufen, erklärte Außenminister Enrique Reina am Freitag im Online-Netzwerk X (vormals Twitter).

In den vergangenen Tagen hatten bereits Chile und Kolumbien ihre Botschafter abgezogen, um gegen die militärische Reaktion Israels auf den Angriff radikalislamischen Palästinenserorganisation Hamas zu protestieren. Bolivien unterbrach am Dienstag sogar seine diplomatischen Beziehungen zu Israel. (afp)

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Mit Material der dpa und AFP

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