• 21:33 Uhr: ➤ Kiew spricht von planmäßiger Gegenoffensive - und "schwerer Lage"
  • 18:54 Uhr: Ukraine: Ungarn verweigert Zugang zu ukrainischen Kriegsgefangenen
  • 17:57 Uhr: Experte sieht Änderung der ukrainischen Gefechtstaktik in der Gegenoffensive
  • 16:47 Uhr: Bericht: Pistorius will Munitionsbeschaffung beschleunigen
  • 15:15 Uhr: Kreml begründet Zugangsverbot zu Flutgebiet mit Sicherheitsproblemen
  • 14:47 Uhr: London will gesperrtes russisches Vermögen für Ukraine nutzen

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➤ Kiew spricht von planmäßiger Gegenoffensive - und "schwerer Lage"

  • 21:33 Uhr

Das ukrainische Militär hat von einem planmäßigen Verlauf der eigenen Gegenoffensive gesprochen - zugleich aber eine "schwere Lage" an der Front eingeräumt. Im Süden des Landes sei man auf "erbitterten Widerstand" der russischen Besatzer gestoßen, schrieb der ukrainische Oberbefehlshaber Walerij Saluschnyj am Montag bei Telegram. Der Vormarsch der Ukrainer werde durch Befestigungen, dichte Minenfelder und eine !"große Zahl an Reserven" behindert. "Die Operation wird nach Plan fortgesetzt", versicherte Saluschnyj aber.

In einem Video zeigte er sich zudem zusammen mit Generalstabschef Serhij Schaptala in einem Kommandozentrum in Frontnähe. Saluschnyj konterte damit wohl auch Gerüchten in russischen Staatsmedien, die seit einiger Zeit immer wieder behaupten, er sei angeblich bei einem Raketenangriff im Mai schwer verletzt worden.

Die ukrainische Vize-Verteidigungsministerin Hanna Maljar berichtete derweil von einer "schweren Lage" und heftigen Kämpfen auch in der Ostukraine. Das russische Militär versuche bei Kupjansk im Gebiet Charkiw und bei Lyman im angrenzenden Luhansker Gebiet, die Initiative zurückzugewinnen, teilte sie mit.

Die Ukraine wehrt seit fast 16 Monaten eine russische Invasion ab. Vor knapp zwei Wochen hat die ukrainische Armee eine lang erwartete Gegenoffensive begonnen. Seither konnten Kiewer Angaben nach acht Dörfer und gut 113 Quadratkilometer Fläche befreit werden. (dpa)

Die Lage im Überblick

Seit 24. Februar 2022 führt Russland aus der Luft und am Boden einen Angriffskrieg gegen die Ukraine. Kurz zuvor hatte Präsident Wladimir Putin das Existenzrecht der Ukraine als eigenständiger Staat in Zweifel gezogen und die sogenannten Volksrepubliken Donezk und Luhansk in der Ostukraine anerkannt.

Die ukrainische Armee wehrt sich seitdem nach Kräften gegen die Invasoren. Auf beiden Seiten gibt es Berichten zufolge Tausende Tote. Wie viele Soldaten und Zivilisten bereits starben, lässt sich jedoch nicht unabhängig überprüfen. Fakt ist: Die humanitäre Lage in der Ukraine spitzt sich mit jedem Tag zu.

Das Flüchtlingshilfswerk UNHCR hat inzwischen mehr als 5,9 Millionen ukrainische Flüchtlinge in Europa registriert (Stand: 6. Juni). Die Flüchtenden sind vor allem Frauen und Kinder, da Männer zwischen 18 und 60 Jahren das Land in den meisten Fällen nicht verlassen dürfen.

Die EU und die USA reagierten mit Sanktionen. Außerdem liefern sie der Ukraine Waffen, auch Deutschland unterstützt das Land mit Waffenlieferungen. Auch Gepard-Panzer hat die Ukraine aus Deutschland erhalten. (dpa)

Die weiteren Nachrichten zum Krieg in der Ukraine vom 19. Juni

Ukraine: Ungarn verweigert Zugang zu ukrainischen Kriegsgefangenen

  • 18:54 Uhr

Die Ukraine hat Ungarn vorgeworfen, ihr den Zugang zu einer Gruppe ukrainischer Kriegsgefangener zu verweigern, die Moskau an das EU-Land übergeben hat. Alle Versuche ukrainischer Diplomaten in den vergangenen Tagen, einen direkten Kontakt zu den elf Gefangenen herzustellen, seien erfolglos geblieben, erklärte der ukrainische Außenamtssprecher Oleg Nikolenko am Montag im Onlinedienst Facebook.

Die Gruppe ukrainischer Kriegsgefangener war nach Angaben der russisch-orthodoxen Kirche Anfang des Monats unter ihrer Vermittlung von Russland nach Ungarn gebracht worden. Nikolenko zufolge war Kiew nicht über die Verhandlungen zwischen Moskau und Budapest informiert worden. Die Gefangenen kommen aus einer Region im Westen der Ukraine, in der eine ethnische ungarische Minderheit lebt.

Nikolenko erklärte, die elf Ukrainer würden de facto in Isolationshaft gehalten. Die Kriegsgefangenen hätten keinen Zugang zu offenen Informationsquellen. Ihre Kommunikation mit Verwandten erfolge in Anwesenheit Dritter, der Kontakt zur ukrainischen Botschaft werde ihnen verwehrt.

"Solche Handlungen von Budapest (...) können als Verstoß gegen die Europäische Menschenrechtskonvention bezeichnet werden", erklärte Nikolenko. Der ukrainische Außenamtssprecher warf Ungarn vor, die ukrainischen Versuche, einen Dialog herzustellen, zu "ignorieren".

Der Stabschef des ungarischen Ministerpräsidenten Viktor Orban, Gergely Gulyas, sagte am Montag, Budapest habe die ukrainischen Behörden über die Überstellung nach der Ankunft der elf Soldaten in Ungarn informiert. Seinen Angaben zufolge gelten sie rechtlich gesehen nicht als Kriegsgefangene.

Die Soldaten seien in Russland freigelassen worden, woraufhin die orthodoxe Kirche sie zusammen mit einer ungarischen Hilfsorganisation nach Ungarn gebracht habe. "Dies entspricht sowohl internationalem Recht als auch der Praxis", sagte Gulyas. Sie seien aus freien Stücken in Ungarn und könnten das Land jederzeit verlassen, sagte er. Diejenigen aus der Gruppe, die nicht die ungarische Staatsbürgerschaft haben, hätten den Flüchtlingsstatus erhalten.

Die Gefangenen stammen aus der Region Transkarpatien, die im Westen der Ukraine an der Grenze zu Ungarn liegt. Dort lebt eine ungarische Minderheit. Die Ukraine und Ungarn streiten sich seit Jahren über Minderheitenrechte in der Region. Budapest will daher Kiews Aufnahme in die Europäische Union (EU) und das Militärbündnis Nato behindern.

Ungarn hat trotz des russischen Angriffskrieg gegen die Ukraine den Kontakt zum Kreml aufrecht erhalten. In den vergangenen Jahren knüpfte Ministerpräsident Orban zudem enge Beziehungen mit der russisch-orthodoxen Kirche. Durch Orbans Unterstützung wurde Patriarch Kyrill, das Oberhaupt der russisch-orthodoxen Kirche und Unterstützer von Russlands Präsident Wladimir Putin, im vergangenen Jahr nicht in ein EU-Sanktionspaket aufgenommen. (afp)

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Experte sieht Änderung der ukrainischen Gefechtstaktik in der Gegenoffensive

  • 17:57 Uhr

Oberst Markus Reisner vom Generalstab des österreichischen Bundesheeres sieht bei den ukrainischen Streitkräften eine Änderung der Gefechtstaktik in der Gegenoffensive. Die Ukraine habe Anfang Juni etwa eine Woche lang versucht, an mehreren Stellen einen Durchbruch zu erzielen, erklärte er im Interview mit ntv. Nach wenigen Tagen habe man allerdings festgestellt, dass die angewendete Methode "so nicht leistbar ist". Das sei auch durch Bilder dokumentiert: die Ukraine habe unter anderem Bradley- und Leopard-Panzer verloren. Danach habe es eine "operative Pause" gegeben. Diese "umschreibt einen Zeitraum, wo man versucht, sich zu konsolidieren und einen Neuansatz zu probieren", sagte Reisner. "Die Ukraine hat hier sehr intelligent reagiert, sie hat nicht einfach weitergemacht, wie man das erwarten würde oder wie wir das oft auch von russischer Seite gesehen haben. Sie hat versucht, sich anzupassen."

"Jetzt gerade sehen wir, dass die Ukraine versucht, neuerlich mit gezielten Angriffen, aber etwas breiter gesetzt, zu erkunden, ob es mögliche Durchbruchsstellen gibt durch die Vorfeldstellungen in Richtung der ersten Hauptverteidigungslinie der Russen", so Reisner. "Man sieht, dass die Ukrainer ihre Gefechtstechnik verändert haben." Zuvor seien Minenräumpanzer verwendet worden. Nun seien Systeme im Einsatz, mit denen "durch Sprengstoff, der nach vorne geschleudert wird, versucht wird, eine Minengasse zu sprengen und hindurchzufahren".

Die Ukraine hat nach Einschätzung des Experten noch einige Reserven für die Offensive. "Man kann davon ausgehen, dass etwa drei bis vier Brigaden unmittelbar an der Front eingesetzt sind, während zwei Drittel der Kräfte immer noch bereitgehalten werden, um möglicherweise nach dieser operativen Pause und nach dieser Neubeurteilung eingesetzt zu werden", analysiert Reisner. Dabei müsse die Ukraine aber sehr sorgsam vorgehen, "weil es ein großes Manko gibt, das die Ukraine hat": Sie habe keine "potente Luftstreitmacht, um diese Offensive weiter voranzutreiben". Die Ukraine müsse daher "sehr ressourcensparend" vorgehen. (tas)

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Bericht: Pistorius will Munitionsbeschaffung beschleunigen

  • 16:47 Uhr

Wegen der verschärften Sicherheitslage durch den russischen Angriffskrieg gegen die Ukraine will Verteidigungsminister Boris Pistorius (SPD) einem Bericht zufolge schneller mehr Munition für die Bundeswehr einkaufen. Das Ministerium plane, dem Haushaltsausschuss des Bundestags noch vor der parlamentarischen Sommerpause neun Verträge für den beschleunigten Ankauf von Artillerie- und Panzermunition vorzulegen, berichtete der "Spiegel" am Montag.

Demnach soll zum einen aus bestehenden Rahmenverträgen mit der Industrie mehr Munition als bisher geplant abgerufen werden; so sollen beispielsweise die Firmen Rheinmetall und Diehl in den kommenden Jahren mehr Artilleriemunition für die Bundeswehr liefern. Daneben sind dem Bericht zufolge aber auch neue Rahmenverträge geplant. Das Vorziehen der Beschaffung sei "der geänderten Sicherheitslage geschuldet" und diene "dem beschleunigten Aufwuchs eigener Bestände der Bundeswehr", zitierte das Magazin aus vertraulichen Papieren für den Haushaltsausschuss.

In den Papieren werde erstmals detailliert dargelegt, wie leer die Bundeswehrdepots für Artilleriemunition tatsächlich seien. So betrage "der aktuelle Bestand an Sprenggeschossen im Kaliber 155mm rund 20.000 Stück", hieß es weiter. Bis 2031 aber müsse die Bundeswehr einen Bestand von rund 230.000 Geschossen aufbauen. Wegen des Fehlens von gut 190.000 Schuss sei der beschleunigte Ankauf von 155er-Geschossen "zwingend erforderlich", heißt es dem Bericht zufolge in den vertraulichen Unterlagen.

Hintergrund der Zahlen sind die Vorgaben der Nato. Diese sehen vor, dass die Bundeswehr bis 2031 ausreichend Artilleriemunition vorhalten muss, um 30 Tage in einem intensiven Gefecht bestehen zu können.

Die geplanten Munitionsverträge enthalten laut "Spiegel" zudem erstmals eine sogenannte Versorgungsklausel für den Krisen- oder Kriegsfall. Dadurch wolle die Bundeswehr die eigene Versorgung mit Rüstungsgütern sicherstellen, wenn "die territoriale Sicherheit oder Bündnisverpflichtung" Deutschlands gefährdet sei. Für diesen Fall werde die Industrie in den Verträgen verpflichtet, die eigene Produktion so weit es geht zu beschleunigen, berichtete das Magazin weiter. (AFP/tas)

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Kreml begründet Zugangsverbot zu Flutgebiet mit Sicherheitsproblemen

  • 15:15 Uhr

Nach Angaben aus dem Kreml lässt Russland Vertreter der Vereinten Nationen wegen Sicherheitsproblemen nicht in die Flutregion südlich des zerstörten Kachowka-Staudamms in der Ukraine. "Das ist alles sehr schwer. Es ist schwer, ihre Sicherheit zu gewährleisten und viele andere Nuancen", sagte Kremlsprecher Dmitri Peskow am Montag der Nachrichtenagentur Interfax zufolge. Zuvor hatten die Vereinten Nationen beklagt, keinen Zugang zu den russisch besetzten Überschwemmungsgebieten zu bekommen.

Er kenne die Details nicht, sagte Peskow. Die Schuld dafür schob er zugleich Kiew zu. Es sei sehr schwierig, von ukrainischer Seite auf das von Moskau kontrollierte Dnipro-Ufer zu kommen. "Da gibt es ständigen Beschuss, ständige Provokationen, es werden zivile Objekte, Menschen und Bevölkerung beschossen. Leute sterben", sagte der Sprecher von Russlands Präsident Wladimir Putin. Kiew wiederum wirft Russland vor, die ukrainischen Rettungsaktionen im Flutgebiet zu boykottieren und Helfer zu beschießen.

Der Kachowka-Damm wurde vor knapp zwei Wochen zerstört. Das auslaufende Wasser des Kachowka-Stausees hat Dutzende Ortschaften vor allem im südukrainischen Gebiet Cherson geflutet. Ukrainischen Angaben zufolge sind bisher 17 Todesopfer bekannt. 13 davon seien ertrunken, vier erschossen worden. Der Statthalter des russisch besetzten Teils von Cherson, Wladimir Saldo, sprach seinerseits zuletzt von 18 Toten auf seiner Seite des Flusses. (dpa/tas)

UNO wirft Russland Blockade von Hilfen für Opfer der Staudamm-Zerstörung vor

Die Vereinten Nationen werfen Russland vor, humanitäre Hilfsleistungen für die Opfer der Zerstörung des Kachowka-Staudamms zu blockieren. Die Zerstörung des Staudamms forderte bisher 45 Todesopfer.

London will gesperrtes russisches Vermögen für Ukraine nutzen

  • 14:47 Uhr

Großbritannien will beschlagnahmtes russisches Vermögen zur Finanzierung des Wiederaufbaus der Ukraine freigeben. Gesetzlich solle festgelegt werden, dass Sanktionen bis zur Zahlung von Schadenersatz aufrechterhalten bleiben können und eingefrorene Vermögenswerte genutzt werden dürfen, teilte die Regierung in London am Montag mit. In der britischen Hauptstadt findet an diesem Mittwoch und Donnerstag eine Konferenz statt, um den Aufbau der kriegszerstörten Ukraine zu besprechen.

Russinnen und Russen, die mit britischen Sanktionen belegt wurden, aber die Ukraine unterstützen wollen, hätten nun die Möglichkeit, "das Richtige zu tun – indem sie ihre eingefrorenen Gelder für den Wiederaufbau der Ukraine spenden", hieß es. Vermögenswerte würden freigegeben, wenn die Besitzer explizit beantragen, dass das Geld der Ukraine zugutekommt. Niemand werde dazu gezwungen. Zugleich betonte die Regierung, eine Zustimmung werde nicht strafmildernd gewertet.

"Das Russland von (Präsident Wladimir) Putin muss die finanzielle Verantwortung für die mutwillige Verwüstung übernehmen, die es in der Ukraine angerichtet hat", sagte Finanzminister Jeremy Hunt einer Mitteilung zufolge. "Diese neuen Maßnahmen – zusätzlich zu unserem bisher größten Sanktionspaket – zeigen, dass Großbritannien bereit und in der Lage ist, neue Wege zu ebnen, um sicherzustellen, dass russisches Geld die ukrainische Bevölkerung erreicht." (dpa/tas)

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Ausschuss: Russischer Angriff auf Schweden nicht ausgeschlossen

  • 12:58 Uhr

Nach dem russischen Einmarsch in die Ukraine halten es Verteidigungsexperten im Nato-Anwärterland Schweden nicht für unmöglich, dass auch ihr Land angegriffen werden könnte. "Ein bewaffneter Angriff auf Schweden kann nicht ausgeschlossen werden", schrieb der Verteidigungsausschuss Försvarsberedningen in einem am Montag veröffentlichten sicherheitspolitischen Teilbericht.

Dass Russlands Streitkräfte in der Ukraine gebunden seien, begrenze zwar die Möglichkeiten, diese Ressourcen in anderen Weltregionen zu nutzen, schrieb das Gremium. Diese Einschätzung bedeute aber nicht, dass Russland nicht in der Lage wäre, in der unmittelbaren Umgebung Schwedens militärisch zu agieren. Moskau habe seine Hemmschwelle zum Einsatz militärischer Gewalt gesenkt und eine hohe politische wie militärische Neigung zum Risiko gezeigt. Russlands Vermögen, Einsätze gegen Schweden mit Luft- oder Seestreitkräften, Langstreckenwaffen oder Kernwaffen durchzuführen, bleibe intakt.

Das Gremium betonte, dass Russlands Angriffskrieg gegen die Ukraine auch die schwedische Sicherheitspolitik umfassend verändert habe. "Russlands umfassender Einmarsch in die Ukraine sowie Chinas wachsende Territorialansprüche zeigen, dass Konflikte über Territorium mit militärischen Mitteln wieder zu einer Realität geworden sind", so der Bericht.

Der Ausschuss erklärte, Schweden werde am besten innerhalb der Nato verteidigt. Die bevorstehende Nato-Mitgliedschaft erhöhe sowohl Schwedens Sicherheit als auch die der Nato. Für die Aufnahme in das Verteidigungsbündnis fehlt dem skandinavischen Land aber nach wie die Zustimmung der Türkei und Ungarns. (dpa/tas)

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Britischer Geheimdienst: Russland gruppiert nach Staudamm-Zerstörung Kräfte um

  • 10:29 Uhr

Nach der Zerstörung des Kachowka-Staudamms im Süden der Ukraine hat Russland nach Erkenntnissen britischer Geheimdienste große Truppenkontingente an andere Frontabschnitte verlegt.

"Die Umgruppierung der Heeresgruppe Dnipro spiegelt wahrscheinlich die russische Auffassung wider, dass ein größerer ukrainischer Angriff über den (Fluss) Dnipro nach dem Einsturz des Kachowka-Staudamms und den daraus resultierenden Überschwemmungen jetzt weniger wahrscheinlich ist", teilte das Verteidigungsministerium in London am Montag mit. Vermutet wird, dass der Damm von Russland zerstört wurde.

Die bisher am östlichen Ufer des Flusses Dnipro stationierten Einheiten verstärkten nun die Abschnitte im Gebiet Saporischschja und bei Bachmut im Osten, hieß es in dem Bericht weiter. "Darunter sind womöglich Tausende Soldaten der 49. Armee, inklusive der 34. motorisierten Brigade, sowie der Luftlandetruppen und Marineinfanterieeinheiten." Das Ministerium veröffentlicht seit Beginn des russischen Angriffskriegs vor bald 16 Monaten täglich Informationen zum Kriegsverlauf. Moskau wirft London Desinformation vor. (dpa/tas)

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Russische Grenzregion Belgorod meldet sieben Verletzte nach Beschuss

  • 10:03 Uhr

In der russischen Grenzregion Belgorod nahe zur Ukraine sind nach Behördenangaben in der Kleinstadt Waluiki sieben Zivilisten durch Beschuss verletzt worden. Gouverneur Wjatscheslaw Gladkow machte dafür am Montag die ukrainischen Streitkräfte verantwortlich. Waluiki ist eine Kleinstadt 15 Kilometer von der Grenze entfernt am Fluss Oskil. An diesem Fluss verläuft etwas weiter südlich innerhalb der Ukraine die Front. Waluiki gilt als wichtiger Umschlagpunkt für die Versorgung der russischen Truppen im ukrainischen Gebiet Luhansk. In dem Landkreis sind größere Truppenverbände stationiert.

Zwar gilt die Stoßrichtung im Norden von Luhansk für Kiew als strategisch nicht prioritär. Experten schließen aber einen Angriff zur Ablenkung russischer Kräfte von anderen Frontabschnitten nicht aus. Russland hat vor knapp 16 Monaten seinen Krieg gegen die Ukraine begonnen und beschießt täglich das Territorium des Nachbarlands - auch mit Drohnen und Raketen. So berichtete der ukrainische Generalstab am Montag über die Abwehr von vier Drohnen und vier ballistischen Raketen, die Russland in der Nacht gestartet habe.

In den vergangenen Monaten klagen allerdings auch russische Grenzregionen in der Nähe der Ukraine über zunehmenden Beschuss und Angriffe auf eigenes Gebiet. Kiew hat offiziell die Verantwortung für solche Attacken nicht übernommen. (dpa)

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Ukraine meldet Rückeroberung von weiterem Dorf im Süden

  • 09:07 Uhr

Die ukrainische Armee hat nach Regierungsangaben ein weiteres Dorf von den russischen Truppen zurückerobert. Das Dorf Pjatychatky im Süden des Landes sei wieder in ukrainischer Hand, meldete die stellvertretende Verteidigungsministerin Hanna Maljar am Montag in Onlinediensten. Damit seien seit Beginn der ukrainischen Gegenoffensive in diesem Monat insgesamt acht Siedlungen "befreit" und 113 Quadratkilometer Land zurückerobert worden.

Der Gouverneur der grenznahen russischen Region Belgorod, Wjatscheslaw Gladkow, meldete derweil sieben Verletzte bei von der Ukraine aus geführten Angriffen. Das Gebiet von Waluisk werde von "ukrainischen Kräften" angegriffen, schrieb Gladkow im Onlinedienst Telegram. Unter den sieben Verletzten sei auch ein Kind. Auch die Region Kursk wurde nach Angaben des dortigen Gouverneurs Roman Starovoit angegriffen. Verletzt wurde dabei nach seinen Angaben niemand, demnach gab es jedoch Stromausfälle.

In den vergangenen Wochen hatten die Drohnenangriffe auf an die Ukraine grenzende russische Regionen sowie auf die 2014 von Russland annektierte ukrainische Halbinsel Krim zugenommen. (AFP)

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Mit Material von dpa und AFP

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