• 22:52 Uhr: ➤ Selenskyj spricht mit Erdogan über Bedeutung von Getreideabkommen
  • 21:08 Uhr: Russlands Schwarzmeerflotte übt nach Aus von Getreidedeal mit scharfer Munition
  • 19:07 Uhr: UN zu Aus von Getreideabkommen: Viele könnten sterben
  • 17:08 Uhr: Putin droht Warschau wegen Truppenverlegung
  • 16:45 Uhr: Russischer Militärblogger Girkin festgenommen
  • 14:07 Uhr: Britischer Geheimdienst: Bis zu 20.000 Wagner-Söldner in Ukraine getötet

Mehr News zum Krieg in der Ukraine

➤ Selenskyj spricht mit Erdogan über Bedeutung von Getreideabkommen

  • 22:52 Uhr

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat mit dem türkischen Staatschef Recep Tayyip Erdogan über eine mögliche Rückkehr zu dem bedeutenden Abkommen zur Verschiffung von Getreide über das Schwarze Meer gesprochen. "Die Öffnung des Getreidekorridors hat absolute Priorität", teilte Selenskyj nach einem Telefonat mit Erdogan am Freitagabend in Kiew mit. "Zusammen müssen wir eine globale Ernährungskrise verhindern." Nach der Aufkündigung des Abkommens durch Russland am Montag gibt es eine neue Seeblockade. Moskau hat den Getreidefrachtern die Sicherheitsgarantien in dem von ihm kontrollierten Regionen des Schwarzes Meeres entzogen.

"Wegen Russlands Handlungen ist die Welt erneut am Rande einer Lebensmittelkrise. Insgesamt 400 Millionen Menschen in vielen Ländern Afrikas und Asiens sind einem Hungerrisiko ausgesetzt", teilte Selenskyj weiter mit. Durch das vor einem Jahr mit den Kriegsparteien Russland und der Ukraine unter Vermittlung der Türkei und der Vereinten Nationen geschlossene Abkommen konnte Kiew weiter sein Getreide über das Schwarze Meer verschiffen lassen. Durch den Verkauf erzielte die Ukraine für ihren Haushalt wichtige Einnahmen.

Schon seit Tagen bombardiert Russland den ukrainischen Schwarzmeerhafen Odessa und zerstört dort Getreidelager – unter dem Vorwand, dort gebe es militärische Ziele. In seiner am Abend verbreiteten Videobotschaft warf Selenskyj Russland Terror gegen die Menschen in Odessa vor. Er kündigte an, Russland dafür zu bestrafen.

"Darüber hinaus wird es eine noch stärkere Konsolidierung der Welt für die Verteidigung und für gemeinsames Handeln geben, noch mehr Energie für den Sieg, noch mehr Verlangen nach Gerechtigkeit, einer gerechten Bestrafung Russlands für alle Kriegsverbrechen", sagte er. Die Ukraine wisse, wie sie sich verteidige und produziere neben den Waffenlieferungen des Westens immer mehr eigene Drohnen und Munition.

Selenskyj informierte in dem Video auch darüber, dass in dem Dorf Druschba im Gebiet Donezk im Osten der Ukraine bei russischem Artilleriebeschuss zwei Kinder getötet worden seien. Medien zufolge handelte es sich um Geschwister. Nach Darstellung Selenskyjs starben außerdem durch Raketenbeschuss in Hontschariwske im Gebiet Tschernihiw zwei Frauen. Es seien ein Kulturzentrum, eine Schule und Wohnhäuser beschädigt worden. Selenskyj sprach den Angehörigen der Opfer sein Beileid aus.(dpa)

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Die Lage im Überblick

Seit 24. Februar 2022 führt Russland aus der Luft und am Boden einen Angriffskrieg gegen die Ukraine. Kurz zuvor hatte Präsident Wladimir Putin das Existenzrecht der Ukraine als eigenständiger Staat in Zweifel gezogen und die sogenannten Volksrepubliken Donezk und Luhansk in der Ostukraine anerkannt.

Die ukrainische Armee wehrt sich seitdem nach Kräften gegen die Invasoren. Auf beiden Seiten gibt es Berichten zufolge Tausende Tote. Wie viele Soldaten und Zivilisten bereits starben, lässt sich jedoch nicht unabhängig überprüfen. Fakt ist: Die humanitäre Lage in der Ukraine spitzt sich mit jedem Tag zu.

Das Flüchtlingshilfswerk UNHCR hat inzwischen mehr als 5,9 Millionen ukrainische Flüchtlinge in Europa registriert (Stand: 18. Juli). Die Flüchtenden sind vor allem Frauen und Kinder, da Männer zwischen 18 und 60 Jahren das Land in den meisten Fällen nicht verlassen dürfen.

Die EU und die USA reagierten mit Sanktionen. Außerdem liefern sie der Ukraine Waffen, auch Deutschland unterstützt das Land mit Waffenlieferungen. Auch Gepard-Panzer hat die Ukraine aus Deutschland erhalten. (dpa)

© AFP

Die weiteren Nachrichten zum Krieg in der Ukraine vom 21. Juli

Russlands Schwarzmeerflotte übt nach Aus von Getreidedeal mit scharfer Munition

  • 21:08 Uhr

Nach dem Aus des Getreideabkommens mit der Ukraine hat Russland nach eigenen Angaben eine Marineübung mit scharfer Munition im Schwarzen Meer abgehalten. Die Schwarzmeerflotte habe im Nordwesten des Meers ein Zielschiff mit Antischiffraketen beschossen und zerstört, erklärte das Verteidigungsministerium in Moskau am Freitag. Die russische Armee beschoss zudem nach ukrainischen Angaben erneut die Hafenstadt Odessa, dabei wurden Silos mit Gerste und Erbsen zerstört.

Zu der Schwarzmeer-Marineübung teilte das russische Verteidigungsministerium im Onlinedienst Telegram mit, die Schiffe und Marineflugzeuge hätten auch Maßnahmen zur "Abriegelung des vorübergehend für die Schifffahrt gesperrten Gebiets" ergriffen und das Festhalten eines angreifenden Schiffs erprobt.

Russland hatte am Mittwoch nach dem Auslaufen des Getreideabkommens angekündigt, alle Schiffe im Schwarzen Meer mit dem Ziel Ukraine ab Donnerstag als Schiffe einzustufen, "die potenziell militärische Ladung transportieren". Die Ukraine warnte daraufhin ihrerseits, sie werde ab Freitag um Mitternacht alle Schiffe im Schwarzen Meer mit russischen Zielhäfen als potenzielle Militärtransporte betrachten.

Die UNO wies die Drohungen gegen zivile Schiffe im Schwarzen Meer am Freitag als "inakzeptabel" zurück. Die Untergeneralsekretärin für politische Angelegenheiten, Rosemary DiCarlo, sagte vor dem UN-Sicherheitsrat in New York, die Vereinten Nationen seien auch besorgt über mögliche Minen im Schwarzen Meer, welche "die zivile Schifffahrt gefährden".

Bei den Angriffen in der vierten Nacht in Folge auf die Schwarzmeer-Stadt Odessa wurden laut dem ukrainischen Regionalgouverneur Oleg Kiper insbesondere Getreidesilos von Kalibr-Marschflugkörpern ins Visier genommen. 100 Tonnen Erbsen und 20 Tonnen Gerste seien zerstört worden.

Seit dem Auslaufen des Abkommens zum Export ukrainischen Getreides am Montag hatte Russland nach ukrainischen Angaben wiederholt die Hafenstädte Odessa und Mykolajiw angegriffen. Russland hatte erklärt, dabei seien militärische Ziele ins Visier genommen worden.

Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan äußerte sich dennoch zuversichtlich, Kreml-Chef Wladimir Putin von einer Wiederauflage des Getreideabkommens überzeugen zu können. Er denke, dass er "in detaillierten" Gesprächen mit Putin eine Fortführung des Getreideexports erreichen könne, sagte Erdogan der Nachrichtenagentur Anadolu zufolge.

Das Getreideabkommen war im Juli 2022 unter Vermittlung der UNO und der Türkei vereinbart worden. Die Übereinkunft ermöglichte es der Ukraine, trotz des Krieges über das Schwarze Meer Getreide zu exportieren. Im vergangenen Jahr wurden so fast 33 Millionen Tonnen Getreide aus ukrainischen Häfen ausgeführt.

Neben Odessa im Süden griff Russland nach ukrainischen Angaben am Freitag auch den Osten und den Norden der Ukraine an. In der ostukrainischen Region Donezk wurden dabei nach Angaben von Gouverneur Pawlo Kyrylenko ein Paar in der Stadt Kostjantyniwka und ein Geschwisterpaar im Dorf Druschba getötet. Bei einem russischen Angriff in der nordukrainischen Region Tschernihiw wurden nach Angaben von Gouverneur Wjatscheslaw Tschaus ein Mann und eine Frau getötet.

Die Ukraine setzt ihrerseits bei ihrer Gegenoffensive zur Rückeroberung russisch besetzter Gebiete nach US-Angaben inzwischen die von Washington gelieferte umstrittene Streumunition ein. Die Streitkräfte der Ukraine verwendeten die Munition "seit etwa einer Woche" und setzten sie "angemessen und effektiv" ein, sagte der Sprecher des Nationalen Sicherheitsrats, John Kirby.

Bulgarien beschloss unterdessen gut zwei Wochen nach einem Besuch des ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj, der Ukraine hundert BTR-Panzerfahrzeuge sowjetischer Bauart zu überlassen, die in den 80er Jahren angeschafft und nie genutzt worden waren. Das Parlament stimmte am Freitag mit großer Mehrheit für einen entsprechenden Vorschlag der neuen proeuropäischen Regierung. Die zuvor amtierenden Übergangsregierungen des EU- und Nato-Landes mit historisch engen Beziehungen zu Moskau hatten direkte Militärhilfen für Kiew bisher abgelehnt.(afp)

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UN zu Aus von Getreideabkommen: Viele könnten sterben

  • 19:07 Uhr

Nach Russlands Aufkündigung des Abkommens zum Export ukrainischen Getreides über das Schwarze Meer haben die Vereinten Nationen vor der Verschärfung weltweiter Hungersnöte gewarnt. Für die 362 Millionen Menschen in 69 Ländern, die auf Nahrungsmittelhilfe angewiesen seien, sei die Entscheidung "eine Bedrohung für ihre Zukunft und die Zukunft ihrer Kinder und ihrer Familien", sagte UN-Nothilfekoordinator Martin Griffiths am Freitag vor dem Sicherheitsrat der Vereinten Nationen in New York. "Sie sind nicht traurig, sie sind wütend. Sie haben Angst, sie sind besorgt. Einige werden hungern, andere werden verhungern. Viele könnten an den Folgen dieser Entscheidungen sterben".

Moskau hatte am Montag das Abkommen zum Export ukrainischen Getreides über das Schwarze Meer trotz aller internationaler Appelle für beendet erklärt. Im Anschluss kündigte Moskau an, Schiffe, die ukrainische Häfen ansteuern, künftig als mögliche militärische Ziele zu betrachten. In den vergangenen Nächten hatte Russland den Hafen von Odessa, von wo aus in den vergangenen Monaten viele Millionen Tonnen Nahrungsmittel exportiert wurden sowie andere ukrainische Städte am Schwarzen Meer angegriffen. Moskau führt seit 17 Monaten einen Angriffskrieg gegen die Ukraine.

Die UN-Beauftragte für politische Angelegenheiten, Rosemary DiCarlo, warnte Russland vor dem Sicherheitsrat am Freitag vor einer Eskalation der Situation im Schwarzen Meer: "Jegliche Gefahr eines Übergreifens eines Konflikts infolge eines militärischen Zwischenfalls im Schwarzen Meer, sei es vorsätzlich oder unabsichtlich, muss unter allen Umständen vermieden werden, da dies möglicherweise katastrophale Folgen für uns alle haben könnte".(dpa)

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Putin droht Warschau wegen Truppenverlegung

  • 17:08 Uhr

Russlands Präsident Wladimir Putin hat Polen wegen der Verlegung von Truppen in Richtung des Nachbarlandes Belarus gedroht. "Belarus ist Teil des Unionsstaates. Und die Entfesselung einer Aggression gegen Belarus würde eine Aggression gegen die Russische Föderation bedeuten. Darauf werden wir mit allen uns zur Verfügung stehenden Mitteln reagieren", sagte Putin am Freitag bei einer Sitzung des nationalen Sicherheitsrats.

Die Regierung des Nato- und EU-Staats Polen hatte zuvor mitgeteilt, wegen der Präsenz russischer Wagner-Söldner im benachbarten Belarus eine noch unbekannte Zahl eigener Soldaten weiter in den Osten des Landes verlegen zu wollen.

Inmitten des von ihm selbst angeordneten Angriffskriegs gegen die Ukraine warf Putin zudem ohne jegliche Beweise Polen die Absicht vor, die Westukraine zu besetzen. Es gebe Berichte über eine angeblich geplante Schaffung einer polnisch-litauisch-ukrainischen Militäreinheit, sagte er. Auch hier blieb er Beweise schuldig. Die Einheit solle in der Ukraine "angeblich für die Gewährleistung der Sicherheit der heutigen Westukraine eingesetzt werden", sagte Putin. "Doch im Grunde, wenn man die Dinge beim Namen nennt, geht es um die nachfolgende Besetzung dieser Gebiete." (dpa)

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Russischer Militärblogger Girkin festgenommen

  • 16:45 Uhr

Der für seine Kritik an der russischen Militärführung bekannte Blogger Igor Girkin ist am Freitag festgenommen worden. Er arbeite daran, Zugang zu seinem Mandanten, der unter dem Pseudonym "Igor Strelkow" firmiert, zu erhalten, teilte Anwalt Alexander Molochow der Nachrichtenagentur AFP mit. Girkins Ehefrau Miroslawa Reginskaja schrieb in Onlinemedien, er sei wegen "Extremismus" festgenommen worden.

Der 52-jährige Girkin, ein ehemaliger Kommandeur der pro-russischen Separatisten in der sogenannten Volksrepublik Donezk, war eine der Schlüsselfiguren des kremlnahen Aufstands 2014 in der Ostukraine. Seit Beginn der russischen Offensive in der Ukraine im Februar 2022 entwickelte er sich zu einem scharfen Kritiker der russischen Militärführung - ähnlich wie der Chef der Söldnergruppe Wagner, Jewgeni Prigoschin, dessen Rebellion kürzlich scheiterte.

Am Dienstag hatte Girkin im Onlinedienst Telegram geschrieben, dass in Russland seit 23 Jahren ein "Versager" an der Macht sei und dass das Land nicht "weitere sechs Jahre dieses Feiglings an der Macht" ertragen werde. Den Namen des russischen Präsidenten Wladimir Putin nannte er dabei nicht. (AFP)

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Britischer Geheimdienst: Bis zu 20.000 Wagner-Söldner in Ukraine getötet

  • 14:07 Uhr

Bis zu 20.000 der von der Söldnertruppe Wagner für den Angriffskrieg in der Ukraine in russischen Gefängnissen rekrutierte Kämpfer sind nach Einschätzung britischer Militärexperten innerhalb weniger Monate getötet worden. Das geht aus dem Geheimdienstbericht des Verteidigungsministeriums in London zum Krieg in der Ukraine am Freitag hervor. Demnach wurden bei dem als "Projekt K" bezeichneten Anwerbe-Programm mindestens 40.000 Mann rekrutiert.

Die Ex-Häftlinge haben nach Einschätzung der Briten die Eroberung der umkämpften ostukrainischen Stadt Bachmut ermöglicht. Gleichzeitig sei Wagner erst durch den Zuwachs zu der mächtigen Organisation geworden, die im vergangenen Monat in dem kurzlebigen Aufstand die Autorität des russischen Präsident Wladimir Putin infrage gestellt habe. Angesichts der hohen Verlustrate handle es sich jedoch auch um "eine der blutigsten Episoden der modernen Militärgeschichte", so die Mitteilung weiter.

Die letzten Ex-Häftlinge würden wohl in den kommenden Tagen ihre für die Entlassung aus der Haft verpflichtenden Dienstzeit bei Wagner beenden, hieß es weiter. Eine erhebliche Zahl der nun begnadigten Verurteilten dürften aber nach Einschätzung der Briten im Dienst der Söldnertruppe bleiben. Das Rekrutierungsprogramm in Gefängnissen werde inzwischen von der russischen Armee fortgeführt. (dpa/lag)

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Selenskyj beruft nach kritischer Äußerung Botschafter in London ab

  • 12:04 Uhr

Kurz nach einer kritischen Äußerung über Präsident Wolodymr Selenskyj ist der ukrainische Botschafter in Großbritannien, Wadym Prystajko, von seinem Posten abberufen worden. Selenskyj ließ das entsprechende Dekret ohne nähere Erläuterungen am Freitag in Kiew auf seiner Website veröffentlichen.

Vor knapp einer Woche hatte der Botschafter seinem Staatschef im britischen Fernsehen "ungesunden Sarkasmus" vorgehalten. Prystajko war drei Jahre lang auf Posten in London. Davor war er Vizeregierungschef und Außenminister.

Der britische Verteidigungsminister Ben Wallace hatte Kiew zuvor zu mehr Dankbarkeit für bisher gewährte Hilfe im Krieg gegen Russland aufgefordert.

Selenskyj fragte daraufhin auf einer Pressekonferenz, was der britische Minister genau wolle. "Soll er mir schreiben. Wir können jeden Morgen dem Minister persönlich nach dem Aufwachen danken", sagte er. Prystajko hatte diesen Schlagabtausch als kontraproduktiv kritisiert. Großbritannien ist eines der wichtigsten Partnerländer der Ukraine. (dpa)

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Nach anhaltender Kritik: Ukrainischer Kulturminister tritt zurück

  • 11:12 Uhr:

Nach Unmut über den Umgang mit staatlichen Geldern hat der ukrainische Kulturminister Olexander Tkatschenko seinen Rücktritt eingereicht. Es habe "eine Welle von Missverständnissen über die Bedeutung der Kultur in Kriegszeiten" gegeben, führte Tkatschenko bei Telegram als Erklärung für seinen Schritt an. Danach habe ihn eine Aussage des Präsidenten Wolodymyr Selenskyj zu diesem Thema überrascht.

Selenskyj hatte in seiner abendlichen Videoansprache am Donnerstag gesagt, er habe Regierungschef Denys Schmyhal gebeten, eine Ersetzung Tkatschenkos in Betracht zu ziehen. Zuvor hatten ukrainische Medien darüber berichtet, der Kulturminister wolle 500 Millionen Hrywnja (rund 12 Millionen Euro) für die Fertigstellung eines nationalen Museums ausgeben, das an die ukrainischen Opfer des Genozids Holodomor in den 1930er Jahren erinnern soll. (dpa)

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Russische Marine hält Übung mit scharfer Munition im Schwarzen Meer ab - Zielschiff zerstört

  • 10:21 Uhr

Nach Auslaufen des Ukraine-Getreideabkommens hat die russische Schwarzmeerflotte nach Angaben Moskaus im Schwarzen Meer eine Übung mit scharfer Munition abgehalten. Dabei sei im Nordwesten des Schwarzen Meers ein Zielschiff mit Antischiffraketen beschossen und zerstört worden, erklärte das russische Verteidigungsministerium am Freitag im Online-Dienst Telegram. Russland hatte zuvor angekündigt, Schiffe im Schwarzen Meer mit dem Ziel Ukraine ab Donnerstag als Schiffe einzustufen, "die potenziell militärische Ladung transportieren".

Bei der nun abgehaltenen Übung hätten die beteiligten Schiffe und Marineflugzeuge zudem Maßnahmen zur "Abriegelung des vorübergehend für die Schifffahrt gesperrten Gebiets" ergriffen und das Festhalten eines angreifenden Schiffs erprobt.

Russland hatte nach dem Auslaufen des Getreideabkommens nicht näher bezeichnete Gebiete in den "nordwestlichen und südöstlichen Gebieten der internationalen Gewässer des Schwarzen Meeres" als "vorübergehend gefährlich für die Durchfahrt" erklärt. Schiffsrouten ohne russische Beteiligung einzurichten sei mit "Risiken" verbunden.

Die ukrainische Regierung hatte zuvor erklärt, trotz des russischen Rückzugs aus dem Getreideabkommen zur weiteren Ausfuhr aus den eigenen Schwarzmeerhäfen bereit zu sein. (AFP/lag)

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Verletzte bei neuen russischen Angriffen auf Odessa

  • 08:29 Uhr

Bei neuen russischen Raketenangriffen auf die ukrainische Hafenstadt Odessa am Schwarzen Meer sind nach Angaben der Behörden mindestens zwei Menschen verletzt worden. "Im Morgengrauen haben die Russen Raketen des Typs Kalibr von einem Raketenkreuzer abgeschossen, den sie nachts zum Patrouillieren ins Schwarze Meer entsandt haben", teilte der Chef der Militärverwaltung, Oleh Kiper, am Freitag auf seinem Telegram-Kanal mit. Es handle sich um die vierte Attacke auf die Millionenstadt in dieser Woche.

Diesen Angaben zufolge galten die Angriffe einmal mehr Getreidespeichern. Odessa war einer der Häfen, über die die Ukraine im Rahmen des internationalen Getreideabkommens Korn verschiffte. Russland ließ diese Vereinbarung zu Beginn der Woche auslaufen. Durch den Beschuss seien 100 Tonnen Erbsen und 20 Tonnen Gerste vernichtet worden, berichtete der Verwaltungschef. Durch die Explosion hätten zwei Menschen Schnittwunden erlitten, teilte Kiper weiter mit.

Nach Angaben der ukrainischen Heeresstelle Süd gab es zwei Raketenangriffe auf Odessa. Zunächst seien zwei Raketen eingeschlagen. Als die Lösch- und Rettungsarbeiten begonnen hätten, habe Russland eine weitere Rakete abgefeuert, teilte Sprecherin Natalja Humenjuk im Fernsehen mit. Glücklicherweise hätten sich die Rettungskräfte rechtzeitig in Sicherheit bringen können. (dpa/lag)

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Wadym Prystajko wurde überraschend als Botschafter der Ukraine in Großbritannien abberufen. (Archivbild) © dpa/AP/Efrem Lukatsky

China bestätigt Schäden an Konsulat in Odessa

  • 07:03 Uhr

China hat nach einem russischen Angriff auf die ukrainische Hafenstadt Odessa am Schwarzen Meer Schäden an seinem dortigen Generalkonsulat bestätigt. Die staatliche Nachrichtenagentur Xinhua zitierte am Freitag einen Sprecher des Außenministeriums, wonach durch eine Explosion in der Nähe der diplomatischen Vertretung Teile der Wandverkleidung und Fenster beschädigt wurden. Russland hatte nach der Aufkündigung des internationalen Getreideabkommens am Donnerstag mehrere Städte am Schwarzen Meer aus der Luft angegriffen, auch Odessa.

Die Beschäftigten des Konsulats hätten das Gebäude längst verlassen, sagte der Sprecher. Es sei niemand verletzt worden. China verfolge die Entwicklungen aufmerksam und stehe mit den Beteiligten in Kontakt. "Wir werden alle notwendigen Maßnahmen ergreifen, um die Sicherheit chinesischer Einrichtungen und Bürger in der Ukraine zu gewährleisten", sagte der Sprecher. (dpa)

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USA rechnen mit russischen Angriffen auf zivile Schiffe

Die Waffenruhe im sogenannten Getreidekorridor hat offenbar ein Ende: Nach dem Auslaufen des Getreideabkommens befürchten die USA russische Angriffe auf zivile Schiffe im Schwarzen Meer. © ProSiebenSat.1
Mit Material von dpa und AFP

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