Es ist an Skurrilität kaum zu überbieten: Die CDU im baden-württembergischen Heidelberg macht versehentlich Wahlwerbung für eine SPD-Politikerin aus dem Saarland. Und die SPD wundert sich am meisten.
Das hatte sich der CDU-Bundestagskandidat Karl Lamers aus dem Wahlkreis Heidelberg sicherlich anders vorgestellt. Als er am Morgen durch die Straßen fährt, erwartet er sein Gesicht und das von
Stattdessen: Bilder von
Auf Facebook schreibt der Kreisverband der SPD: "Nicht nur Anrufe von verwirrten Bürgerinnen und Bürgern erreichen unser SPD-Regionalzentrum in Heidelberg, sondern auch die Medien werden auf die kuriose Plakatierung aufmerksam ..."
Dienstleister ist Schuld am Schlamassel
Wer ist denn nun verantwortlich, wenn es weder SPD noch CDU gewesen sein will? Der Grund für den Heidelberger "Plakat-Gate" ist der Dienstleister. Der wurde von der CDU Heidelberg geordert, um den anstehenden Besuch von Angela Merkel am 5. September zu bewerben.
Die Plakat-Firma führte den Auftrag aus, hatte allerdings nicht mehr genügend Stellwände und musste welche aus dem benachbarten Saarland ordern.
Dumm nur, dass die seit der dortigen Landtagswahl ungenutzt blieben und die Konterfeis der Politiker immer noch darauf abgedruckt waren.
Die neuen Plakate für die CDU waren allerdings noch nicht angekommen. Den Angestellten dieser Firma schien das wenig auszumachen und so postierten sie Stellwände in Heidelberg, denn plakatieren kann man die ja schließlich auch später.
Aussöhnung mit sechs Weinflaschen
CDU-Kandidat Karl Lamers äußerte sich peinlich berührt von dieser Aktion. Zwar nähmen beide Parteien die Aktion mittlerweile mit Humor, allerdings sei ihm das doch "sehr peinlich".
Zur Aussöhnung brachte er - ganz nach Rhein-Neckar-Tradition - sechs Flaschen Wein in die SPD-Zentrale.
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