• Pikant wäre eine Verharmlosung: Die Schärfe des WM-Kampfes zwischen Mercedes und Red Bull hat vor dem Rennen in Ungarn noch mal gehörig zugenommen.
  • Der "Abschuss" von Max Verstappen durch Lewis Hamilton in Silverstone ist längst nicht abgehakt, die Rennkommissare sind gefordert.

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Im glühend heißen Budapest steht der Formel-1-Titelkampf vor dem Siedepunkt. Im Reizklima nach dem 1,5 Millionen Euro teuren Crash von Silverstone schleppt Red Bull die Rivalen von Mercedes sogar vor die Rennkommissare. Die Hoffnung: Eine nachträgliche und härtere Bestrafung für Lewis Hamilton.

"Jeder hat seine eigene Meinung zu den Ereignissen in Silverstone und es war ein sehr polarisierender Zwischenfall", sagte Mercedes-Teamchef Toto Wolff dazu.

Bekommt Hamilton doch noch eine Strafe?

Am Donnerstagnachmittag erfolgt per Videokonferenz die Anhörung. Red-Bull-Teamchef Christian Horner, der wenig Gelegenheiten ausließ, die Mercedes-Mannschaft nach dem Sieg von Hamilton bei dessen Heimrennen in die Rolle des schlechten Gewinners zu rücken, wird auch dabei sein.

Sollte er mit seiner Crew keine neuen Beweise gegen Hamilton vorlegen können, wäre die Angelegenheit - zumindest vor den Rennkommissaren - schnell erledigt.

Auf der Strecke wird sie in dem knallharten WM-Duell des noch titellosen 23 Jahre alten Max Verstappen und dem 36 Jahre alten siebenmaligen Weltmeister Hamilton ohne Zweifel noch die gesamte Saison mitfahren.

Verstappen testet seine Fitness mit 24-Stunden-Rennen-Simulation

Daran wird auch die Sommerpause nach dem Grand Prix in Ungarn nichts ändern. "Das Team kann sich um die offiziellen Sachen kümmern und alles, was nach dem Unfall noch zu erledigen ist", betonte Verstappen: "Mein Job ist derselbe wie sonst auch: Das Beste geben und versuchen, am Sonntag zu gewinnen."

Um seine Fitness nach dem heftigen Einschlag mit 51g zu prüfen, absolvierte Verstappen nach eigenen Angaben sogar ein 24-Stunden-Simulationsrennen. "Es war ein guter Test, um zu sehen, wie mein Körper darauf reagiert, lange in einer Position und hinter einem Bildschirm zu sitzen", betonte der Niederländer, der in dieser Saison die Chance auf ersehnten ersten Titel hat.

Sein Rennwagen funktioniert nahezu auf allen Strecken, auf der Beinahe-Kartbahn nordöstlich von Budapest dürfte er erst recht schnell unterwegs sein. "Der Kurs dürfte unseren Konkurrenten wahrscheinlich besser liegen als uns", räumte Wolff bereits ein. Gleichwohl: Rekordsieger auf dem Kurs, der seit 1986 im Rennkalender der Formel 1 einen Stammplatz hat, ist Hamilton.

Sieg in Budapest und schnellste Rennrunde - dann ist Hamilton wieder vorne

Achtmal gewann der Brite in Ungarn, zuletzt dreimal in Serie. Gelingt es ihm erneut bei einem zweiten Platz von Verstappen - wie im Vorjahr - braucht Hamilton auch noch den Zähler für die schnellste Rennrunde, um mit Verstappen nach Punkten gleichzuziehen.

Vor dem elften Saisonrennen führte der Niederländer mit acht Zählern, er gewann mit fünf die Hälfte der Grand Prix in diesem Jahr, Hamilton siegte viermal. Einmal triumphierte Verstappens Teamkollege Sergio Perez.

Der Unfall von Silverstone, als Hamilton mit seinem Wagen das Auto von Verstappen so berührte, dass dieser die Kontrolle verlor und mit Wucht in die Reifenstapel krachte, hat das ohnehin aufgeladene Duell der beiden und auch ihrer Rennställe noch mal erheblich verschärft.

Red Bulls Motorsportchef Helmut Marko, ganz besonders versiert in der Abteilung Verbalattacke, hatte schon eine Sperre für Hamilton gefordert. Horner legte jüngst in seiner Kolumne auf der Team-Homepage nach und bezeichnete Hamilton als den "Aggressor".

Der Brite kann in Ungarn den 100. Sieg in seiner Karriere feiern. Letztlich sei es ein Generationenduell, sagte Ex-Weltmeister Nico Rosberg beim Sender Sky Sports F1 und prophezeite: "Sie werden sich beide nicht mal einen Zentimeter Platz lassen." (hub/dpa)

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